Martina Taubenberger verlässt Werksviertel: Abschied von 11 Jahren Kunst!

Martina Taubenberger verlässt das Werksviertel-Mitte, das am 30. Juni 2025 umgestaltet wird, inklusive neuer Kunstausstellung.
Martina Taubenberger verlässt das Werksviertel-Mitte, das am 30. Juni 2025 umgestaltet wird, inklusive neuer Kunstausstellung. (Symbolbild/MM)

Martina Taubenberger verlässt Werksviertel: Abschied von 11 Jahren Kunst!

Berg am Laim, Deutschland - Ein tiefgreifender Wandel steht bevor im Münchner Werksviertel-Mitte. Martina Taubenberger, die in den letzten elf Jahren als Programmleiterin des Projekts „Werksviertel-Mitte Kunst“ gewirkt hat, wird das Kunstzentrum zum 30. Juni 2025 verlassen. Unter ihrer Ägide wurde das Werksviertel zu einem pulsierenden Mittelpunkt für Kunst und Kultur, der kreative Freiräume bietet und zahlreiche lokale sowie internationale Künstler:innen anzieht.

Taubenberger hat über 140 Ausstellungen, Kooperationen und Künstlerresidenzen organisiert. Ihre Kunstaktion „When The Sun Stands Still“ des Künstlers Alain Roche zog weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Doch nicht nur das: Sie war auch verantwortlich für das bemerkenswerte Atelierförderprogramm, das vielen jungen Talenten eine Plattform bietet, ihre Arbeiten zu präsentieren und weiterzuentwickeln. Zudem zählen innovative Veranstaltungen wie die Eis-Musik-Konzerte auf dem Dach des White-Box-Gebäudes zu ihren Erfolgen.
„Ich danke Werner Eckart herzlich für die Freiräume, die er mir gegeben hat“, sagt Taubenberger, die mit ihrem Abschied auch das Ende einer Ära markiert. Eckart, der Eigentümer des Geländes, hat das Werksviertel, früher der Standort der Knödelfabrik „Pfanni“, in ein urbanes Kunst- und Kulturzentrum verwandelt.

Die Zukunft des Werksviertels

Was kommt nun nach Taubenberger? Informationen über die künftigen Pläne für das Kulturprogramm im Werksviertel sind bislang nur vage. Ebenso gibt es Neuigkeiten zu Johann König, der die Galerieflächen im „Bergson“ aufgibt, aber die ehemaligen Kohlesilos beibehält. Ab dem 3. Juli 2025 wird jedoch mit „Reshaping Reality“ eine immersive Kunstausstellung eröffnet, die den Besucher:innen ermöglicht, mittels „Extended-Reality“-Brillen mit den Kunstwerken zu interagieren. Das Konzept, das von Anh Nguyen entwickelt wurde, verspricht ein neues Erlebnis in der Kunstwelt und reichert den bisherigen kulturellen Fokus des Werksviertels an.

Dass Kunst und Kultur auch in der Stadtentwicklung eine wesentliche Rolle spielen, wird durch zahlreiche Studien belegt. Laut einem Bericht haben Kunst und Kultur in Städten wie Baltimore und Hamburg unterschiedliche Entwicklungen genommen. In Hamburg profitiert die Kulturpolitik stark von staatlichen Ressourcen, was eine andere Dynamik für Künstler:innen bedeutet als in Baltimore, wo das Netzwerk eher zivilgesellschaftlich geprägt ist.

Kunst im öffentlichen Raum

Im Werksviertel-Mitte hat das Schaffen von Taubenberger wesentlich zur Belebung des Stadtteils beigetragen. Der Fokus auf Kunst, die im öffentlichen Raum wirken kann, ist ein zentrales Anliegen des Programms, das besonders in den letzten fünf Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Die kreativen Projekte, die hier entstanden sind, zeigen die Vielfalt und die Qualität der künstlerischen Arbeit, die in dieser Gegend verwurzelt ist. Das Festival „Out Of The Box“ ist ein Höhepunkt, das die Mischung aus lokalem und internationalem Schaffen präsentiert.

Wie es mit dem Werksviertel und seinem kulturellen Erbe weitergeht, bleibt spannend abzuwarten. Sicher ist, dass der Einfluss von Martina Taubenberger auf die Münchner Kunstszene nachhaltig bleibt und viele ihre Handschrift in zukünftigen Projekten erkennen werden. Die Weichen sind gestellt, die Fragen bleiben: Was wird aus der kulturellen Vitalität des Werksviertels ohne ihre Expertise? Ein klarer Ausblick auf die bevorstehenden Herausforderungen und Chancen wird erst in den kommenden Monaten sichtbar.

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OrtBerg am Laim, Deutschland
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