Berg am Laim: Kulturzentrum wieder verzögert – Bürger fordern Klarheit!

Berg am Laim kämpft weiter um ein Kulturbürgerhaus: Bauverzögerungen, Kosteneinsparungen und politische Auseinandersetzungen prägen die Situation.
Berg am Laim kämpft weiter um ein Kulturbürgerhaus: Bauverzögerungen, Kosteneinsparungen und politische Auseinandersetzungen prägen die Situation. (Symbolbild/MK)

Berg am Laim, Deutschland - In Berg am Laim sieht es mit dem Bau des heiß ersehnten Kulturbürgerhauses alles andere als rosig aus. Der Bezirksausschuss zeigt sich verärgert über die erneuten Verzögerungen, die in dieser Woche bekannt gegeben wurden. Der Beschluss zum Bau, der ursprünglich im Januar 2025 gefasst werden sollte, wurde erneut um zwei Monate vertagt. „Da läuft was schief“, zeigt sich Alexander Friedrich, Vorsitzender des Bezirksausschusses (SPD), enttäuscht über die Situation. Der nötige Projektauftrag könnte schließlich erst im Juli 2025 vorgelegt werden, was die ohnehin schon langen Planungszeiträume weiter hinauszögert, wie die tz berichtet.

Die Stadt hat vor kurzem einen Sparvorschlag präsentiert, der die Pläne für das Kulturzentrum maßgeblich verändert: Ein kleinerer Saal, weniger Gruppenräume und keine Gastronomie sollen die Kosten von schätzungsweise 35 Millionen Euro um fünf bis sieben Millionen Euro drücken. Diese Entscheidung kommt nicht ohne Widerstand, denn sowohl Friedrich als auch Hubert Kragler von den Grünen äußern sich kritisch zur Blockadehaltung des Kulturreferats und mancher Stadtratsfraktionen. Herr Kragler bemängelt, dass die tatsächlichen Budgets unklar bleiben, was einer baldigen Entscheidung im Weg steht.

Der lange Weg zum Kulturbürgerhaus

Das Vorhaben eines Kulturbürgerhauses in Berg am Laim ist ein alter Hut. Bereits seit den 1980er-Jahren sehnt sich die Bevölkerung nach einem Ort für Kunst und Kultur. Inzwischen mangelt es in dem Stadtteil an geeigneten Räumlichkeiten für Veranstaltungen. Kreative Akteure haben während der Pandemie bereits mit Theateraufführungen im Behrpark und einer Schaufenstergalerie im Stadtteilladen auf sich aufmerksam gemacht. Doch das ersehnte Bürgerhaus lässt nach wie vor auf sich warten, und die Bürger müssen sich noch in Geduld üben. Ein Baustart wird derzeit auf frühestens 2026 geschätzt, wie sueddeutsche.de berichtet.

Robert Kulzer vom Trägerverein „KulturBürgerHaus Berg am Laim“ hat klare Vorstellungen für die zukünftige Nutzung des Hauses: Eine umwelt- und klimaverträgliche Bauweise, Platz für eine Kindertageseinrichtung und entsprechende Räumlichkeiten für die Volkshochschule sind ihm wichtig. Er betont, dass trotz aller Verzögerungen Fortschritte gemacht werden, jedoch deutlich langsamer als gewünscht.

Finanzielle Herausforderungen prägen die Landschaft

Die Schwierigkeiten rund um das Kulturbürgerhaus sind kein Einzelfall in München. Auch bei anderen Kulturprojekten wie dem geplanten Konzerthaus oder dem Zukunftsmuseum in Nürnberg sind erhebliche Kostensteigerungen und Verzögerungen an der Tagesordnung. Die öffentliche Hand sieht sich, insbesondere in Zeiten finanzieller Engpässe durch die Pandemie, dazu gezwungen, verstärkt nach Einsparmöglichkeiten zu suchen, wie auch zeit.de erläutert. Diese Entwicklung trifft zahlreiche Bauprojekte in der Stadt und sorgt für Frustration unter den Bürgern.

Berg am Laim ist also gefordert – sowohl die Politiker als auch die Anwohner sind gefragt, gemeinsam kreative Lösungen zu finden, um den Traum vom Kulturbürgerhaus nicht aus den Augen zu verlieren. Ob der Beschluss für den Bau im Juli tatsächlich gefasst wird, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Der Wille zur kulturellen Bereicherung ist in der Gemeinde allgegenwärtig. Es bleibt zu hoffen, dass bald ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar wird.

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Ort Berg am Laim, Deutschland
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