Putins Kartoffel-Krise: Russland am Limit – Was jetzt droht!

Russlands Kartoffelkrise verschärft sich: Preisanstieg, Ernteausfälle und Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Lebensmittelversorgung.
Russlands Kartoffelkrise verschärft sich: Preisanstieg, Ernteausfälle und Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Lebensmittelversorgung. (Symbolbild/MK)

Am Hart, Deutschland - In einem ernsten Licht präsentiert sich die Situation in Russland, während die Verhandlungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs gescheitert sind. Präsident Wladimir Putin hat öffentlich anerkannt, dass sein Land vor einer ernsten Kartoffelkrise steht. Im Staatsfernsehen gestand er ein: „Wir haben nicht genug Kartoffeln.“ Was sich zuerst wie ein abgegriffenes Wortspiel anhört, ist in Wirklichkeit Ausdruck eines viel tieferliegenden Problems für die russische Bevölkerung, die auf das Knollengemüse als Grundnahrungsmittel angewiesen ist. Laut Merkur gab es einen dramatischen Anstieg der Kartoffelpreise – um 166,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr allein im letzten Monat.

Die Gründe für diese Krise sind facettenreich. Zum einen leidet Russland unter ungünstigen Wetterbedingungen wie Dürre und Frühjahrsfrösten, die die Ernte im Jahr 2024 um 12 Prozent auf lediglich 7,3 Millionen Tonnen gesenkt haben. Dies liegt 1,2 Millionen Tonnen unter dem erforderlichen Bedarf. Gleichzeitig verschärfen der Ukraine-Krieg und westliche Sanktionen die Lage erheblich, da moderne Landtechnik und notwendige Importe limitiert sind. Die Diskussion über die Ursachen der Kartoffelkrise wird von Telepolis eindrucksvoll untermauert.

Fehlende Importaufträge und Preissteigerungen

Ein weiterer Faktor ist der drastische Rückgang der Saatimporte für Kartoffeln, der innerhalb eines Jahres um 93 Prozent sank. Bei einem Land, in dem 47 Prozent des Budgets in die Armee fließen und nur 0,3 Prozent in die Landwirtschaft, ist es kein Wunder, dass die Situation kritisch ist. Belarus, ein wichtiger Partner für Russland, kann nicht ausreichend Kartoffeln liefern, wie Präsident Alexander Lukaschenko betonte, der bereits alle Ernteerträge verkauft hat. Dies führt dazu, dass die Menschen in Russland für Kartoffeln und andere Nahrungsmittel kräftig in die Tasche greifen müssen. Ein weiterer Anstieg der Inflation von 12,66 Prozent bei Lebensmitteln gibt dem Ganzen den letzten Schliff.

Die Hungersnot bei Nahrungsmitteln hat auch Auswirkungen auf die globalen Märkte, und die Ukraine und Russland, die beide zentrale Exporteure von Agrargütern sind, kämpfen schwer mit den Konsequenzen des Krieges. Wie die Analysten von Statista erläutern, beträgt Russlands Anteil an den weltweiten Weizenexporten rund 20 Prozent. Ein Exportabkommen, das 2022 zwischen beiden Ländern zur Minderung der Lebensmittelengpässe unterzeichnet wurde, wurde im Juli 2023 wieder ausgesetzt, was die globale Versorgung weiter drückt.

Auf den Spuren der Krise

Bereits in der Vergangenheit sah sich Russland großen Engpässen gegenüber, wie zum Beispiel während der Eierkrise um Weihnachten 2023. Die Einladung zur Erhöhung des Kartoffelanbaus in Belarus offenbart die Dringlichkeit der Situation. Nicht nur Kartoffeln, auch der Wodka, der aus Kartoffeln hergestellt wird, ist in Gefahr. Zudem sind die Reallöhne in Russland seit den Sanktionen um zwölf Prozent gesunken, während die Haushalte 34,6 Prozent ihrer Einkünfte für Lebensmittel ausgeben müssen – der höchste Wert seit 2008.

Die potenziellen sozialen Unruhen, die aus der Lage resultieren könnten, sind nicht zu unterschätzen. Russland steht an einem kritischen Punkt, an dem der Westen mit neuen Sanktionen antwortet und die Menschen im Land hungrig zurückbleiben. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verbunden mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise und der damit einhergehenden Verzweiflung, formen eine ungewisse Zukunft für die russische Bevölkerung.

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Ort Am Hart, Deutschland
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