Protestcamp im Luitpoldpark: Münchens Widerstand gegen die IAA 2025!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Im September 2025 protestieren Aktivisten im Luitpoldpark gegen die IAA. Das Mobilitätswendecamp bietet Workshops und Demos zur Verkehrswende.

Im September 2025 protestieren Aktivisten im Luitpoldpark gegen die IAA. Das Mobilitätswendecamp bietet Workshops und Demos zur Verkehrswende.
Im September 2025 protestieren Aktivisten im Luitpoldpark gegen die IAA. Das Mobilitätswendecamp bietet Workshops und Demos zur Verkehrswende.

Protestcamp im Luitpoldpark: Münchens Widerstand gegen die IAA 2025!

Im Herzen Münchens bereiten sich Protestierende auf ein bedeutendes Ereignis vor. Vom 9. bis 14. September 2025 wird im Luitpoldpark das Mobilitätswendecamp stattfinden, parallel zur Internationalen Automobilausstellung (IAA Mobility), die sich mit den Herausforderungen und Lösungen der zukunftsorientierten Mobilität auseinandersetzt. Dieses Camp, das bereits im vergangenen Jahr organisiert wurde, dient nicht nur als Plattform für Widerstand gegen die traditionsreiche Automobilausstellung, sondern auch als Raum für solidarische Praxis und Bildungsangebote für die Klimabewegung. Veranstalter Michael Jäger betont, dass man sich mit Workshops, Musik und gemeinschaftlicher Verantwortung darauf vorbereitet, etwa 1.500 Menschen unterzubringen, inklusive Freizeitangebote und Kinderbetreuung.

Die Diskussionen um den Standort sind jedoch intensiv. Der Bezirksausschuss zeigt sich mehrheitlich unterstützend gegenüber dem Camp, trotz eingehender Bedenken zum schützenswerten Park. Der CSU-Fraktionssprecher Richard Waldburg bringt es auf den Punkt: „Der Luitpoldpark ist zu groß und zu sensibel für ein Camp.“ Doch Baumschutzbeauftragter Moritz Kienast, ebenfalls aus den Reihen der Grünen, erkennt die Wichtigkeit der Sichtbarkeit des Camps an und stellt fest, dass sich der Park seit der Wiedereröffnung des Bads Georgenschwaige einer starken Frequentierung erfreut.

Der Konflikt um rechtliche Grundlagen

Ein Dringlichkeitsantrag von CSU und Freien Wählern, der das Camp verhindern und es als unzulässige Versammlung einstufen will, sorgt für zusätzliche Spannungen. Jäger sieht in diesem Antrag „juristischen Humbug“ und erklärt, dass das Kreisverwaltungsreferat die Rechtmäßigkeit des Camps bestätigt habe. Dessen ungeachtet formuliert die stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende Evelyne Menges die Ansicht, dass der Luitpoldpark als Erholungsfläche für derartige Veranstaltungen nicht geeignet sei.

Aber auch die Protestierenden sind fest entschlossen, ihre Stimme zu erheben. Mit einer Reihe von kreativen Aktionen und Demonstrationen, wie der antirassistischen Fahrraddemo am 11. September und einer großen Fahrraddemo am 13. September, fordern sie eine sozial gerechte und klimafreundliche Verkehrswende. Diese Demonstrationen stehen im Zeichen der Kritik an der Autoindustrie, die durch Rohstoffausbeutung und Umweltzerstörung in der Schusslinie steht.

Ein vielschichtiges Protestprogramm

Das Mobilitätswendecamp selbst wird nicht nur ein Ort des Protests sein, sondern auch einen Mobilitäts.Wende.Kongress bieten, der am 13. und 14. September an der TU München stattfindet. Hier werden Themen wie gerechte Transformation, lebenswerte Städte und nachhaltige Mobilität in Vorträgen, Diskussionen und Vernetzungsformaten behandelt. Der Bezirksausschuss hat bereits 5.000 Euro für das Camp genehmigt, was Waldburg jedoch kritisch sieht.

Koordiniert von der Initiative NoIAA wird das Mobilitätswendecamp ein Schmelztiegel für Ideen, Aktionen und den Austausch von Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen Mobilität sein. Die Protestierenden haben ein gutes Händchen dafür, Aktionen zu planen, die nicht nur auf das Geschehen der IAA aufmerksam machen, sondern auch notwendige Veränderungen einfordern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt, aber eines steht fest: Die Stimmen der Aktivist:innen werden in der kommenden Septemberwoche laut und klar zu hören sein.