München feiert: Alte Synagoge erstrahlt nach aufwendiger Restaurierung!

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Am 15.09.2025 wird die alte Synagoge an der Reichenbachstraße in München nach restaurativen Arbeiten feierlich wiedereröffnet.

Am 15.09.2025 wird die alte Synagoge an der Reichenbachstraße in München nach restaurativen Arbeiten feierlich wiedereröffnet.
Am 15.09.2025 wird die alte Synagoge an der Reichenbachstraße in München nach restaurativen Arbeiten feierlich wiedereröffnet.

München feiert: Alte Synagoge erstrahlt nach aufwendiger Restaurierung!

Heute, am 15. September 2025, ist es so weit: Die alte Synagoge an der Münchner Reichenbachstraße feiert ihre feierliche Wiedereröffnung. Diese Bauhaus-Synagoge, die 1931 von Architekt Gustav Meyerstein im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut wurde, erstrahlt nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten endlich wieder im Glanz ihres historischen Ursprungs.

Besonders prominent wird der Festakt am Abend, bei dem hochrangige Gäste wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erwartet werden. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München (IKG), wird ebenfalls zu den Festrednern gehören. Auf musikalische Umrahmung dürfen sich die Besucher:innen durch den Pianisten Igor Levit freuen. Außerdem wird der Architekten-Sohn Emanuel Meyerstein anwesend sein, was den emotionalen Bezug zur historischen Stätte stärkt.

Geschichte der Synagoge

Die frühere Münchner Hauptsynagoge hatte bis 2006, als die neue Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob am St.-Jakobs-Platz eröffnet wurde, eine zentrale Rolle im jüdisch-religiösen Leben der Stadt gespielt. Seitdem stand die Reichenbachstraße-Synagoge leer und war dem Verfall ausgesetzt. In dieser kritischen Lage gründete Rachel Salamander 2013 den Verein „Synagoge Reichenbachstraße e. V.“, zusammen mit Rechtsanwalt Ron Jakubowicz. Ihr Ziel war es, den Bau als bedeutendes Zeugnis jüdischer Geschichte in München zu erhalten und in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen. Die Symbolik dieser Restaurierung ist groß: Sie steht für das Überleben und die Wiederbelebung jüdischer Kultur und Geschichte in Deutschland.

Die Restaurierung kostete 12,6 Millionen Euro, wobei Stadt München, Freistaat Bayern und Bund je 30 Prozent der Finanzierung übernehmen. Der Verein ist für die restlichen 10 Prozent verantwortlich, die durch private Spenden aufgebracht wurden. Diese kollektive Anstrengung zeigt, dass die jüdische Gemeinde und die Stadt München ein starkes Interesse daran haben, das jüdische Leben zurück an diesen historischen Ort zu bringen.

Zukunftsperspektiven

Mit der Wiedereröffnung wird die Synagoge nicht nur für Gottesdienste dienen, sondern auch als Veranstaltungsort für religiöse Feste wie Hochzeiten und Bar (und Bat) Mizwas. Zudem sollen pädagogische und kulturelle Aktivitäten stattfinden, um die jüdische Kultur und Geschichte lebendig zu halten und auch einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen. Dies betont die wichtige Rolle der Synagoge als kulturelles und historisches Zentrum.

Immer mehr Menschen erkennen die Bedeutung jüdischer Architektur in Deutschland. Der Denkmalschutz für solche Bauwerke wird als essenziell für das Bewusstsein um die jüdische Geschichte angesehen. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hebt hervor, dass restaurierte jüdische Gebäude nicht nur für die heutigen, sondern auch für zukünftige Generationen eine wichtige Identität stiften können.

Die Wiedereröffnung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist somit mehr als nur ein Ereignis; sie ist ein Zeichen des Wiederaufbaus, der Hoffnung und der kulturellen Erneuerung in einer Stadt, die sich ihrer Geschichte stellen und gleichzeitig nach vorne blicken möchte.

Für mehr Informationen können Sie die Berichte der Jüdischen Allgemeinen, der Synagoge Reichenbach, sowie die Ausführungen über jüdische Baukultur auf Monumente Online nachlesen.