Leseschwächen bei Grundschülern: LeseEulen suchen freiw. Vorleser!
In Moosach engagiert sich der Verein "LeseEulen" für die Leseförderung von Grundschülern, angesichts alarmierender IGLU-Studie-Ergebnisse.

Leseschwächen bei Grundschülern: LeseEulen suchen freiw. Vorleser!
Die Sorgen um die Lesefähigkeiten deutscher Grundschüler sind größer denn je. Laut der tz haben die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu 2021) gezeigt, dass jedem vierten Kind in der vierten Klasse gravierende Leseschwächen attestiert werden. Dies bedeutet, dass viele Schüler nicht auf dem notwendigen Mindestniveau lesen können, das für den künftigen schulischen Werdegang erforderlich ist. Ein alarmierendes Ergebnis, das sowohl bei Bildungsexperten als auch bei Eltern Besorgnis auslöst.
Anita Bock, die ehemalige Direktorin der Grundschule am Schererplatz, hat unter dem Motto „Lesen ist das Tor zur Welt“ den Verein „LeseEulen“ ins Leben gerufen. Ziel des Vereins ist es, das Lesen nicht nur zu fördern, sondern auch das Textverständnis der Kinder zu verbessern. Die ersten Projekte des Vereins starten in mehreren Schulen, darunter die Hermine-von-Parish-Grundschule und die Grundschule Freiham. Der Verein wirbt aktiv um freiwillige Vorleser, insbesondere für die Schulen in Lochham und Moosach, denn es wird dringend Unterstützung benötigt.
Die Herausforderungen der Lesekompetenz
Die jüngsten Studien zeigen einen besorgniserregenden Trend. Kürzlich berichtet die Tagesschau, dass nicht nur Deutschland, sondern auch viele andere EU-Staaten ähnliche Schwierigkeiten im Bereich der Lesekompetenz aufweisen. Die Iglu-Studie dokumentierte, dass die Lesekompetenz deutscher Viertklässler seit 2001 kontinuierlich abnimmt. Im Vergleich zu 2001, wo nur jedes sechste Kind Probleme mit dem Lesen hatte, kämpfen nun bereits 25 Prozent der Schüler mit erheblichen Schwierigkeiten. Die durchschnittlich erzielten Punktzahlen von 524 liegen unter dem EU- und OECD-Durchschnitt von 527 Punkten.
Immerhin 63 Prozent der Kinder lesen außerhalb der Schule regelmäßig, was Hoffnung gibt, dennoch könnte die Bildungsgerechtigkeit abnehmen. So haben sich die Unterschiede zwischen guten und schwachen Lesenden über die letzten zwei Jahrzehnte kaum verändert. Die familiäre Herkunft bleibt ein entscheidender Faktor für den Bildungserfolg. Der Trend zeigt, dass soziale Disparitäten auch hier ihren Einfluss haben.
Warum Lesen wichtig ist
Ein leidenschaftlicher Aufruf zur Leseförderung kommt auch von der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Katharina Günther-Wünsch. Sie betont, dass die Leseförderung nicht nur für den Bildungserfolg entscheidend ist, sondern auch für die gesellschaftliche Teilhabe. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bezeichnet die Ergebnisse der Iglu-Studie als alarmierend und fordert eine umfassende bildungspolitische Trendwende.
In Anbetracht der Herausforderungen und Zahlen ist es wichtig, Initiativen wie die der LeseEulen zu unterstützen. Diese stellen nicht nur die Förderung des Lesens in den Mittelpunkt, sondern sollen auch langfristig dazu beitragen, die Lesekompetenz in München zu steigern. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse info@leseeulen.de als Vorleser oder für die organisatorische Arbeit melden.
Es liegt in unserer Hand, die Liebe zum Lesen zu entfachen und sicherzustellen, dass jedes Kind die Chance hat, die Welt der Geschichten zu entdecken. Die LeseEulen bieten einen wertvollen Beitrag, um diese Mission zu erfüllen.