Sozialstaat in der Krise: Was kommt im Herbst der Reformen?

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Am 15. September 2025 diskutieren Experten in Berlin über die Reform des Sozialstaats und aktuelle Herausforderungen.

Am 15. September 2025 diskutieren Experten in Berlin über die Reform des Sozialstaats und aktuelle Herausforderungen.
Am 15. September 2025 diskutieren Experten in Berlin über die Reform des Sozialstaats und aktuelle Herausforderungen.

Sozialstaat in der Krise: Was kommt im Herbst der Reformen?

In der kommenden Episode von „hart aber fair“ am Montag, dem 15. September 2025, um 21:00 Uhr, dreht sich alles um die Zukunft des Sozialstaats in Deutschland. Es verspricht eine lebhafte Diskussion zu werden, bei der prominente Gäste zum Thema der Kosten des Sozialstaats zusammenkommen. Unter den Gästen befinden sich unter anderem Thorsten Frei (CDU), Matthias Miersch (SPD) und Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen), die ihre Perspektiven zu diesem drängenden Thema teilen werden. Zudem wird es Einblicke von Stella Pazzi, der geschäftsführenden Gesellschafterin des Software-Unternehmens Moltomedia, sowie Katja Kipping, Geschäftsführerin von „Der Paritätische“, geben. Auch Marcus Weichert vom Jobcenter Dortmund wird an der Diskussion teilnehmen. Cityreport berichtet über die Herausforderungen, die die Bundesregierung im bevorstehenden „Herbst der Reformen“ angehen möchte.

Aktuell brodelt die Gerüchteküche in der Politlandschaft, denn der Kanzler Friedrich Merz kündigte Reformen an, um einen erwarteten Fehlbetrag von über 170 Milliarden Euro in der Finanzplanung bis 2029 auszugleichen. Der Druck auf die Koalitionen steigt, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Arbeitslosenquote, die mit 3,025 Millionen einen traurigen Höchststand erreicht hat. ZDF heute hebt hervor, dass vor allem steigende Ausgaben im Bereich Verteidigung und die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft für zusätzlichen Handlungsbedarf sorgen.

Die Herausforderungen des Sozialstaats

Ein zentrales Thema der Debatte wird die Reform des Bürgergeldes sein, das 2025 mit 52 Milliarden Euro im Bundeshaushalt veranschlagt ist. Dies entspricht 8% des Haushalts und ist auf die steigende Zahl der Bürgergeld-Bezieher zurückzuführen, unter anderem wegen der 700.000 ukrainischen Geflüchteten. Die Koalitionspartner haben sich zudem auf schärfere Sanktionen für Jobverweigerer und eine Priorität für die Arbeitsvermittlung geeinigt, was die Diskussion über soziale Sicherheit noch intensiver macht.

Ein weiteres heißes Eisen ist die Rentenkasse. Im Jahr 2023 gab die Deutsche Rentenversicherung knapp 380 Milliarden Euro aus, wobei mehr als drei Viertel durch Beitragseinnahmen gedeckt werden. Dennoch ist abzusehen, dass die durchschnittliche Rente von aktuell 1.093 Euro im Monat nicht ausreicht, um den Lebensstandard vieler Rentner zu sichern. Ein milliardenschweres Rentenpaket wurde beschlossen, aber auch hier gibt es großen Diskussionsbedarf über die Zukunft der Renten in Deutschland. WDR berichtet über die mögliche Erhöhung des Rentenbeitrags von 18,6% auf über 20% bis 2029.

Ein „Herbst der Reformen“?

Wenn man den Wirtschaftsanalysen glauben schenken mag, steht der Standort Deutschland unter starkem Druck für Veränderungen. Volkswirte warnen vor einem „in die Jahre gekommenen Spitzensportler“, der dringend neu aufgestellt werden muss. Die demografische Entwicklung zeigt, dass bis 2040 auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter mehr als 40 Personen über 67 Jahre kommen werden. Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird daher immer wieder in den Raum geworfen, um den Druck auf die sozialen Sicherungssysteme zu mildern.

Ob die kommenden Reformen im Sozialstaat die erhofften Erleichterungen bringen werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Diskussionen über die Rentenreform, das Bürgergeld und die Schaffung eines nachhaltigeren Systems werden am Montag ab 21:00 Uhr auf den Bildschirm kommen. Wer an der Diskussion interessiert ist, kann sich entweder im TV oder über die [Homepage von „hart aber fair“](www.hartaberfair.de) einklinken.