Pflege in der Krise: Hart aber fair diskutiert würdiges Altern!
Am 3. November diskutiert "Hart aber fair" im Ersten über Pflege und Demenz. Gäste sind prominente Experten und Betroffene.

Pflege in der Krise: Hart aber fair diskutiert würdiges Altern!
Am Montag, den 3. November, geht es bei der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ um ein Thema, das uns alle betrifft: „Notfall Pflege: Wer sorgt für ein Altern in Würde?“ Ab 21 Uhr können Zuschauer im Ersten live verfolgen, wie verschiedene Experten und Betroffene zu den drängenden Fragen rund um die Pflege und Betreuung von älteren Menschen und vor allem von Demenzpatienten Stellung nehmen. Die demografische Entwicklung in Deutschland ist nicht zu übersehen – immer mehr Menschen benötigen Unterstützung im Alter.
Aktuellen Statistiken zufolge leben in Deutschland mittlerweile rund 5,69 Millionen Menschen, die als pflegebedürftig gelten. Diese Zahl hat sich in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Lag die Zahl der Pflegebedürftigen im Jahr 1999 noch bei 2,02 Millionen, sind es heute fast dreimal so viele. Besonders alarmierend ist, dass mindestens 1,8 Millionen von ihnen mit einer Demenzdiagnose leben, was die Diskussion um Versorgung und Pflege noch dringlicher macht. Laut den Statistiken werden über 80 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen zu Hause betreut, lediglich 14 Prozent finden in Pflegeheimen Aufnahme. Ein Umstand, der die Belastung für Familien enorm erhöht.
Dringender Reformbedarf
Die Gäste der heutigen Sendung bringen verschiedene Perspektiven in die Diskussion ein. Karl-Josef Laumann, der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen, wird über die Herausforderungen im Pflegesystem sprechen. Ebenso wird die Schauspielerin und Schriftstellerin Andrea Sawatzki zu hören sein, die ihren an Demenz erkrankten Vater selbst gepflegt hat. „Das persönliche Erleben stellt oft die größten Fragen zu dem, was wir als Gesellschaft gemeinsam bewältigen müssen“, sagt sie.
Die Doku über Demenz, die Eckart von Hirschhausen, Arzt und TV-Moderator, präsentiert, wird ebenfalls Teil der Diskussion sein. Rainer Heydenreich, der seit vier Jahren mit Alzheimer lebt, wird vor Ort sein, um seine ganz persönlichen Erfahrungen zu teilen. Auch Stella Merendino, Bundestagsabgeordnete von Die Linke und Krankenpflegerin, bringt ihre Sicht als Fachkraft und als Angehörige in die Runde. Bernd Meurer, der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, wird über notwendige Reformen im System und die Unterstützung pflegender Angehöriger berichten. Es gibt viel zu besprechen, denn der Bedarf an Veränderungen im Pflegesystem ist überdeutlich geworden.
Zuschauerbeteiligung und Faktencheck
Die Sendung bietet den Zuschauern die Möglichkeit, aktiv über soziale Medien und das Zuschauer-Forum an der Diskussion teilzunehmen. So können die Themen nicht nur aus der Sicht der Experten, sondern auch aus der Sicht derjenigen, die direkt betroffen sind, beleuchtet werden. Ein Faktencheck zu strittigen Aussagen wird am Dienstagmittag nach der Sendung zur Verfügung stehen. Die Zuschauer haben ebenso die Gelegenheit, über die Mediathek der öffentlich-rechtlichen Sender auf die Inhalte der Sendung zuzugreifen und sich eingehender mit den behandelten Themen zu beschäftigen.
Laut den neuesten Prognosen wird der Trend zur Zunahme der Pflegebedürftigkeit in den kommenden Jahren weitergehen. Angesichts dieser Herausforderungen ist es unerlässlich, dass konkrete Maßnahmen zur Unterstützung desPflegesystems realisiert werden, um eine würdevolle Pflege für alle zu gewährleisten.
Für all jene, die sich bereits jetzt Gedanken über den Umgang mit Pflegebedürftigkeit machen oder von dieser Situation betroffen sind, bietet „Hart aber fair“ heute Abend wertvolle Einblicke und die Möglichkeit zur Mitgestaltung des Dialogs über wichtige gesellschaftliche Themen.