Mindestlohnerhöhung: Gastronomie in der Krise – Belastungen steigen!
Die Erhöhung des Mindestlohns ab 2026 betrifft vor allem die Gastronomie. Fachleute warnen vor möglichen Folgen für die Branche.

Mindestlohnerhöhung: Gastronomie in der Krise – Belastungen steigen!
Die Pläne der Merz-Regierung zur Erhöhung des Mindestlohns stehen fest und bringen große Veränderungen mit sich. Ab dem 1. Januar 2026 wird der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde angehoben, gefolgt von einem weiteren Anstieg auf 14,60 Euro ab 1. Januar 2027. Der aktuelle Mindestlohn liegt bei 12,82 Euro. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas sieht diese Maßnahme als „Erfolgsgeschichte“ und ein Schritt in die richtige Richtung der Gerechtigkeit. Doch was bedeutet das konkret für die Gastronomie? Diese Branche, die schon jetzt unter einem ausgeprägten Arbeitskräftemangel leidet, könnte durch die Erhöhung besonders stark betroffen sein, wie Merkur berichtet.
Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern, hebt hervor, dass vor allem personalintensive Betriebe, die auf direkten Kontakt mit Gästen angewiesen sind, die steigenden Personalkosten deutlich zu spüren bekommen werden. „Höhere Mindestlöhne könnten dazu führen, dass Geringqualifizierte aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden“, warnt Geppert und zeigt sich besorgt über die weiteren Preisentwicklungen. Viele Gastronomen könnten gezwungen sein, die gestiegenen Kosten an die Gäste weiterzugeben, was zu Preiserhöhungen führen könnte.
Finanzielle Belastungen und Reaktionen der Branche
Die erwarteten zusätzlichen Lohnkosten für Arbeitgeber belaufen sich auf rund 2,2 Milliarden Euro im ersten Jahr und auf 3,4 Milliarden Euro im zweiten Jahr. „Circa sechs Millionen Beschäftigte werden von der Mindestlohnerhöhung profitieren“, erläutert der Dehoga Bayern. Die Branche steht jedoch vor einer herben Herausforderung, mit der Tatsache, dass sie bereits im Kampf gegen die Folgen des demografischen Wandels steckt. Zu den zwingenden Forderungen an die Regierung zählen eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen auf sieben Prozent, eine Senkung der Einkommensteuer, Bürokratieabbau sowie flexiblere Arbeitszeiten.
Die DEHOGA hat die Effekte der Mindestlohnerhöhung genau unter die Lupe genommen. Mit einer prozentualen Steigerung von 8,4 Prozent im Jahr 2026 und 5,0 Prozent im Jahr 2027 handelt es sich um die höchsten Erhöhungen, die je beschlossen wurden. Für Vollzeitbeschäftigte könnte dies in Zukunft ein Brutto-Mindesteinkommen von mindestens 2.419 Euro beziehungsweise 2.540 Euro bedeuten. Diese Anhebung erfährt eine direkte Auswirkung auf bestehende niedrigere Entgeltvereinbarungen in Arbeits- und Tarifverträgen, was durchaus zu Unsicherheiten führen könnte, auch wenn in vielen Bundesländern bereits entsprechende Anpassungen erfolgen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Frage bleibt offen: Wie kann die Gastronomie auf die neuen Herausforderungen reagieren, ohne an Qualität und Service einzubüßen? Die Branche hofft auf politische Unterstützung, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies ist besonders wichtig, da 44 Prozent der Mindestlohnerhöhung letztlich an den Staat gehen. Für viele Gastronomen wird es entscheidend sein, ein gutes Händchen zu haben und kreative Lösungen zu finden, um diese Herausforderung zu meistern. Die anstehende Mindestlohnerhöhung stellt nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Arbeitgeber vor immense Aufgaben und zwingt zur Neuausrichtung in der gesamten Branche.