Eröffnung der bewegenden Ausstellung Tendenz Verzerrung in München!
Besuchen Sie die Ausstellung „Tendenz Verzerrung“ von Lena Ditte Nissen im Kunstpavillon München, 13. Nov. bis 30. Nov. 2025. Eintritt frei.

Eröffnung der bewegenden Ausstellung Tendenz Verzerrung in München!
Ein Blick in die Vergangenheit: Kunst trifft Geschichte im Münchner Kunstpavillon. Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes wird hier die Ausstellung „Tendenz Verzerrung“ der deutsch-dänischen Künstlerin Lena Ditte Nissen gezeigt. Diese spannende Ausstellung eröffnet am 13. November 2025 um 19 Uhr und weckt nicht nur Erinnerungen an eine dunkle Zeit in der Geschichte, sondern beleuchtet auch Nissens persönliche Familiengeschichte, die eng mit den NS-Euthanasie-Verbrechen verknüpft ist.
Die Ausstellung läuft vom 14. bis 30. November 2025 und ist von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, was die Gelegenheit bietet, sich mit einem der wichtigsten Themen der deutschen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Bei der Eröffnung werden mehrere Redner zu Wort kommen. Dazu zählen Luise Klemens, die eine gewerkschaftliche Perspektive einbringt, und Alexandra Senfft, die den historischen Kontext erläutert. Zudem wird Prof. Dr. Jochen Bonz eine Einführung in das Projekt geben.
Einblicke in „Tendenz Verzerrung“
Die Videoarbeit kombiniert dokumentarische Aufnahmen mit historischen Darstellungen aus einer Hebammenzeitschrift von 1940, was einen tiefen Einblick in die damaligen Umstände gewährt. Für die Künstlerin Lena Ditte Nissen ist dies besonders relevant, da ihre Urgroßmutter Nanna Conti als „Reichshebammenführerin“ fungierte und verantwortlich für besagte Hebammenzeitschrift war. Ihr Großonkel, Leonardo Conti, war zudem als „Reichsgesundheitsführer“ an den „Krankenmorden“ beteiligt. Diese familiären Verstrickungen machen die Ausstellung besonders eindringlich und persönlich.
Unterstützung und Kontext
Die Ausstellung wird von Sepp Rauch vom VBK initiiert und ist Teil des Projekts „Grafeneck – Münster / 1940 – heute“, unter der Leitung von Prof. Jochen Bonz von der Katholischen Hochschule NRW, in Kooperation mit der Gedenkstätte Grafeneck. Gefördert wird die Ausstellung von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF). Auch der Dänische Kunstfonds hat zusätzliche Unterstützung zugesichert.
Diese Ausstellung bietet nicht nur einen historischen Rückblick, sondern regt auch zum Nachdenken über aktuelle ethische Fragen an, die mit dem Thema Euthanasie verbunden sind. Euthanasie, ein Begriff, dessen Ursprung im Griechischen „guter Tod“ bedeutet, behandelt heute komplexe Fragen der Lebensbeendigung im Kontext von Schmerz und Leiden. Dieses Thema hat sich über die Jahre entwickelt und wird nach wie vor unterschiedlich interpretiert. Die Verbindung zu den Euthanasie-Verbrechen der NS-Zeit zeigt, wie fragil das Verhältnis von Leben, Sterben und gesellschaftlicher Verantwortung ist. Für einen tieferen Einblick in die historische Entwicklung und die verschiedenen Ansichten zur Euthanasie lohnt sich ein Blick auf die ausführlichen Informationen auf Wikipedia.
Die Ausstellung „Tendenz Verzerrung“ hebt die Notwendigkeit hervor, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen und gleichzeitig über ethische Fragen in der Gegenwart nachzudenken. An diesen bewegenden Kunstwerken können Besucher die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen und somit Teil einer wichtigen gesellschaftlichen Diskussion werden.