München empört: Verkauf des Strafjustizzentrums gefährdet Wohnraum!
Bayern plant den Verkauf des Strafjustizzentrums in Maxvorstadt. Oberbürgermeister Reiter warnt vor negativen Auswirkungen auf Wohnraum.

München empört: Verkauf des Strafjustizzentrums gefährdet Wohnraum!
In München brodelt es: Der Verkauf des alten Strafjustizzentrums in der Nymphenburger Straße sorgt für ordentlich Aufregung. Der Freistaat Bayern hat angekündigt, die Liegenschaft an private Investoren zu veräußern, und das kommt bei vielen Bürger:innen alles andere als gut an. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat den Verkauf scharf kritisiert und warnt vor den möglichen negativen Folgen für den Wohnungsmarkt in der Maxvorstadt. In einem offenen Brief fordert er von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen sofortigen Stopp der Verkaufspläne. Schaut man sich die Situation genau an, wird offensichtlich, dass hier viel auf dem Spiel steht.
Der Verein Münchner Forum e.V. hat als Reaktion auf die Verkaufsankündigung eine Petition ins Leben gerufen: Mit dem Titel „Wohnraum statt Rendite – Verkauf des Justizzentrums stoppen!“ verfolgt der Verein das Ziel, den Verkauf zu verhindern und stattdessen für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum einzutreten. „Das Strafjustizzentrum wird bald nicht mehr benötigt, da die Justizbehörden in einen Neubau am Leonrodplatz umziehen“, heißt es in der Petition. Die Liegenschaft steht also vor einem Umbruch, und die Forderung nach neuem Wohnraum ist äußerst aktuell.
Initiativen und Gespräche stehen im Mittelpunkt
Die Initiative hat bereits Unterstützung von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen, Initiativen und Kommunalpolitiker:innen erhalten. Gespräche mit dem bayerischen Bauministerium sind geführt worden, und eine Machbarkeitsstudie zur künftigen Nutzung des Areals wurde angefordert. Es gibt jedoch einen kleinen Haken: Die Studie bleibt bislang unter Verschluss, und die vor kurzem angekündigte Verkaufsplanungen haben alles übertönt.
Die Petition ist am 25. August 2025 gestartet und hat bisher 505 Unterschriften gesammelt. Die Unterschriftensammlung endet am 6. Oktober 2025, und das Interesse an der Aktion zeigt, wie wichtig den Münchner:innen das Thema Wohnraum ist. Politische Unterstützung bekommt der Verein auch von Organisationen wie dem Mieterverein München, Green City e.V., dem Bündnis Freiräumen und dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA).
Steigender Bedarf an Wohnraum
Die Initiative des Münchner Forums zielt nicht nur darauf ab, den Verkauf des Justizzentrums zu stoppen, sondern auch eine grundlegende Lösung für das Wohnraumproblem in der Stadt zu finden. So fordert man die Einführung einer Verbilligungsrichtlinie im bayerischen Haushaltsrecht, um die Abgabe von Immobilien an private Investoren zu erschwinglicheren Preisen zu ermöglichen, wenn dadurch bezahlbarer Wohnraum entsteht. Dabei sind private Investitionen im Wohnsegment gefragter denn je: 2023 erreichten diese ein Rekordniveau von 2,6 Milliarden Euro – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.
Aber die Zeit drängt. Der geplante Runde Tisch im Oktober 2025 könnte bald irrelevant werden, sollte der Verkauf tatsächlich über die Bühne gehen. Oberbürgermeister Reiter hat in seinem Brief an Söder die Dringlichkeit der Situation unterstrichen und appelliert an den Ministerpräsidenten, seine Entscheidung zu überdenken. Die nächste Zeit wird zeigen, ob sich die Stimmen der Bürger:innen Gehör verschaffen können.