München präsentiert: XXL-S-Bahn soll 1.500 Autos ersetzen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Auf der IAA Mobility 2025 in München präsentiert die Deutsche Bahn ein begehbares Modell der neuen XXL-S-Bahn für 1.500 Fahrgäste.

Auf der IAA Mobility 2025 in München präsentiert die Deutsche Bahn ein begehbares Modell der neuen XXL-S-Bahn für 1.500 Fahrgäste.
Auf der IAA Mobility 2025 in München präsentiert die Deutsche Bahn ein begehbares Modell der neuen XXL-S-Bahn für 1.500 Fahrgäste.

München präsentiert: XXL-S-Bahn soll 1.500 Autos ersetzen!

Bei der IAA Mobility in München gab es großen Rummel um die Präsentation eines beeindruckenden 22 Meter langen Modells der neuen XXL-S-Bahn, das die Deutsche Bahn zusammen mit dem Freistaat Bayern und Siemens vorstellte. Ministerpräsident Markus Söder betonte dabei die ambitionierte Vision der Initiative: „Eine XXL-S-Bahn soll 1.500 Autos ersetzen“. Dieser Schritt soll den Verkehr in der Stadt entlasten und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern. Die ersten dieser modernen Züge könnten bereits Ende 2028 in Betrieb gehen, allerdings wird es schrittweise Einführung geben.

Die neue S-Bahn hat einige technische Finessen, die für die Fahrgäste von großem Vorteil sein sollen. So bietet der Zug 480 Sitzplätze und ist ausgestattet mit WLAN, USB-C-Steckdosen und 168 Displays, die aktuelle Informationen für Fahrgäste anzeigen. Die munteren 13 Wagen bringen es auf ein Gesamtgewicht von 365 Tonnen, besitzen eine Klimaanlage, die für Außentemperaturen bis zu 45 Grad geeignet ist, und sollen den Einstieg für die Fahrgäste erleichtern. Wie die DB-Regionalverkehrs-Chefin Evelyn Palla mitteilte, zielen die neuen Züge darauf ab, einen zuverlässigen Betrieb und schnellen Einstieg zu ermöglichen.

Kritik an den Plänen

Die Pläne für die neuen Züge stoßen jedoch nicht nur auf Begeisterung. Kritik kommt insbesondere vom Münchner Forum e.V., das warnt, dass die neuen Züge allein nicht ausreichen werden, um den Nahverkehr in München zu verbessern. Es gibt einen dringenden Bedarf an Infrastruktur-Verbesserungen, besserer Taktung und Netzausbau, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

Besonders die Pünktlichkeit der Münchner S-Bahn war in der letzten Zeit nicht gerade überzeugend. Die Pünktlichkeitsquote lag 2024 bei lediglich 87%. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte Bedenken zur Zuverlässigkeit und es gibt zahlreiche kritische Stimmen in sozialen Medien. Hier ist der Fokus auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit deutlich wichtiger als das neue Design. Zumindest in einem Punkt scheinen sich allerdings alle einig zu sein: Der Wunsch nach mehr Platz ist groß.

ÖPNV als Schlüssel zur Mobilitätswende

Um die Probleme des Verkehrs zu lösen, sind leistungsfähige öffentliche Verkehrssysteme unerlässlich. Daten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeigen, dass täglich 26 Millionen Fahrgäste in Deutschland mit Bus und Bahn unterwegs sind. Diese Nutzung erspart rund 18 Millionen Autofahrten pro Tag und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Mit über einer Milliarde Euro Investitionen in die zweite Stammstrecke wird auch in Bayern kräftig in die Mobilität investiert, um ein verbessertes Nahverkehrssystem zu schaffen, das die Stadt München entlasten soll. Diese Entwicklungen stellen nicht nur einen Wert von 118 Milliarden Euro für die nachhaltige Mobilitätswirtschaft dar, sondern sorgen auch für zahlreiche neue Arbeitsplätze in der Branche.

Mit all diesen Informationen im Hinterkopf bleibt abzuwarten, ob die neuen S-Bahn-Modelle wirklich das Perspektivwechsel bringen können, den München und die umliegenden Gebiete dringend benötigen.