K.O.-Tropfen auf der Wiesn: So gefährlich kann Feiern werden!
Bericht über einen Vorfall am Oktoberfest 2025, bei dem K.O.-Tropfen im Spiel waren. Experten beraten über Risiken und Prävention.

K.O.-Tropfen auf der Wiesn: So gefährlich kann Feiern werden!
Am ersten Wochenende des Oktoberfests in München gab es einen schockierenden Vorfall, der erregte Diskussionen auslöste. Charlotte Kuffler, die Tochter des Wiesn-Wirts Stephan Kuffler, berichtete von einer beängstigenden Erfahrung, die sie und zwei Freundinnen an ihrem Geburtstag gemacht haben. In dem Gedränge verloren sie kurz den Überblick und gerieten in eine bedrohliche Situation. Plötzlich fühlten sich alle drei extrem schlecht, als sie sich auf dem Damen-WC wiederfanden. Charlotte erlebte eine Gedächtnislücke und erinnerte sich nur daran, ihre Mutter angerufen zu haben, die sie und ihre Freundinnen danach abholte und nach Hause brachte. Zunächst schämte sie sich, da sie dachte, sie hätten einfach zu viel Alkohol konsumiert. Doch später kam ihr der merkwürdige Zufall in den Sinn, dass alle drei gleichzeitig erkrankten. „Es ist gruselig, dass so etwas überall passieren kann, auch im Weinzelt meines Vaters“, äußerte Kuffler und mahnte zur Vorsicht: „Ich werde in Zukunft noch sorgfältiger mit meinen Getränken umgehen.“
Die Gefahren von K.O.-Tropfen sind leider real. Diese geruchlosen, farblosen und geschmacklosen Substanzen werden oft heimlich in Getränke gemischt und können lebensgefährlich sein. Insbesondere Frauen und Mädchen sind häufig betroffen, da sie sich in diesen Momenten wenig wehren können. Zu den Hauptbestandteilen zählen Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB) und Gamma-Butyrolacton (GBL), die auch als „Liquid Ecstasy“ bekannt sind. Während GHB dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt, wird GBL meist als Lösungsmittel verkauft. In kleinen Mengen wirken diese Stoffe enthemmend, während große Mengen zu Betäubung und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen können. Die Symptome einer Vergiftung sind vielfältig und reichen von Schwindel über Übelkeit bis hin zu Bewusstlosigkeit und Gedächtnisverlust, was es den Opfern erschwert, Vorfälle zur Anzeige zu bringen. T-online weist darauf hin, dass die Substanzen gelegentlich in Getränken auf Festivalveranstaltungen unbemerkt platziert werden.
Anzeichen und Vorsichtsmaßnahmen
Die Anzeichen einer Vergiftung fallen oft in die Kategorie von Euphorie über Müdigkeit und Kontrollverlust bis hin zu Erinnerungsproblemen. Die beste Verteidigung gegen diese heimtückischen Drogen sind Verhaltensregeln zum Schutz. Getränke sollten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden, und man sollte stets darauf achten, woher sie stammen. Die Polizei und das Barpersonal sollten sofort informiert werden, wenn Verdacht auf K.O.-Tropfen besteht. Im schlimmsten Fall ist es ratsam, umgehend ins Krankenhaus zu gehen. Zudem hat ein deutsches Start-up ein Armband zur Erkennung von GHB entwickelt, doch andere K.O.-Tropfen können damit nicht nachgewiesen werden.
Die Thematik ist besonders dringlich, da das Bundesministerium für Frauen, Familien und Jugend in Österreich eine umfangreiche Aufklärungsoffensive zu K.O.-Mitteln gestartet hat. Diese Kampagne soll zur Sensibilisierung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen beitragen. Es ist alarmierend, dass laut BMFWF jede dritte Frau in Österreich ab 15 Jahren von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen ist. Häufig sind es sowohl Fremde als auch Bekannte, die solche Taten verüben. Umso wichtiger ist die Schaffung eines Bewusstseins für diese Gefahren.
Die aufregenden Festlichkeiten des Oktoberfests sollten nicht von solchen Vorfällen überschattet werden. Dennoch bleibt es wesentlich, die Aufmerksamkeit auf das Problem der K.O.-Tropfen zu lenken und Sicherheit an erster Stelle zu setzen. Charlotte Kuffler hofft, dass ihre Geschichte andere junge Frauen sensibilisiert, ohne den Spaß an Feiern zu verlieren.