Schockanruf in Gilching: Betrüger gaukeln Krebserkrankung vor!
Im Landkreis Starnberg erschwert ein Schockanrufbetrug Senioren die Sicherheit. Vorschläge zur Vermeidung und Prävention werden angeboten.

Schockanruf in Gilching: Betrüger gaukeln Krebserkrankung vor!
Im Landkreis Starnberg sorgt eine neue Betrugsmasche für Aufregung. Besonders ältere Menschen geraten zunehmend ins Visier von Kriminellen, wie ein erschreckender Fall in Gilching zeigt. Ein 83-jähriger Mann erhielt kürzlich einen Anruf von einem vermeintlichen Arzt, der dramatische Neuigkeiten über seinen Sohn verkündete. Der Anrufer stellte sich als Dr. Koch vom Klinikum Großhadern vor und behauptete, der Sohn des Gilchingers sei an Krebs erkrankt und benötige dringend ein 120.000 Euro teures Medikament, um gerettet zu werden. Dies berichtete Merkur.
Nahezu von der Geschichte überwältigt, bot der Gilchinger an, Gold- und Silbermünzen im Wert des Medikaments zu übergeben. Eine weitere Anruferin gab ihm dann Instruktionen, wie und wo er seine Wertsachen im Klinikum übergeben sollte. Trotz seiner Vertrautheit mit dem Klinikum verlief sich der Betroffene, und eine aufmerksame Krankenschwester sprach ihn schließlich an. Sie konnte jedoch keinen Patienten mit dem Namen des Sohnes finden und informierte dessen Ehefrau. Die Tragik des Falls offenbarte sich schnell: Der Sohn war gesund und befand sich in Franken, um seinem Vater zu helfen. Laut Polizei hatte der Gilchinger nur durch Zufall nicht den mutmaßlichen Betrügern in die Hände gespielt.
Betrugsmasche in aller Munde
Die Methode, die in Gilching angewendet wurde, ist kein Einzelfall. Ganz im Gegenteil, Schockanrufe sind mittlerweile eine gängige Betrugsmasche, bei der die Täter sich als Verwandte oder sogar Polizisten ausgeben. Sie setzen ihre Opfer unter Druck, um diese zu Geld- oder Wertsachenübergaben zu bewegen, oft mit der Behauptung, es sei dringend eine Zahlung für eine medizinische Behandlung nötig. Die Polizei warnt, dass besonders ältere Menschen häufig ins Fadenkreuz der Betrüger geraten.
Aber nicht nur im telefonischen Bereich ist Vorsicht geboten. Im Banksektor nehmen Whitelabel-Modelle, bei denen Kunden ihre Banktransaktionen über nicht lizenzierte Unternehmen abwickeln, ebenfalls bedenkliche Ausmaße an. So dokumentiert die Bundesverbraucherhilfe zunehmende Beschwerden über blockierte Guthaben und mangelhaften Kundenservice. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, bei jeder finanziellen Angelegenheit mit Bedacht zu handeln und auf etablierte, vertrauenswürdige Banken zurückzugreifen.
Schutzmaßnahmen für Senioren
Die Polizei empfiehlt Senioren, Anrufe von unterdrückten Nummern grundsätzlich nicht anzunehmen. Bei Unsicherheit sollte die Notrufnummer 110 gewählt werden. Wer sich unter Druck gesetzt fühlt, sollte sofort auflegen und stattdessen Angehörige unter bekannten Nummern kontaktieren. Zudem raten Experten dazu, sich niemals zu persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon zu äußern und keine Wertsachen an Unbekannte zu übergeben. Solche Vorsichtsmaßnahmen sind nicht nur ratsam, sondern notwendig, um sich vor diesen Betrugsmaschen zu schützen.
Letzten Endes liegt die Verantwortung für den Schutz der eigenen Finanzen bei jedem Einzelnen. Daher ist es entscheidend, aufmerksam zu sein und im Zweifelsfall eine vertrauenswürdige Person hinzuzuziehen, bevor man eine Entscheidung trifft.