Münchner Tragödie: Bombenleger Martin P. und seine dunkle Vergangenheit
Im Münchner Lerchenauer See erschoss sich Martin P. nach einem Bombenattentat, bei dem seine Familie betroffen war.

Münchner Tragödie: Bombenleger Martin P. und seine dunkle Vergangenheit
In München hat ein tragischer Vorfall für erschütterte Gesichter und ungläubiges Staunen gesorgt. Am 1. Oktober 2025 zündete der 57-jährige Martin P. in der Glockenblumenstraße mehrere Bomben. Laut der Berichterstattung von tz.de wurden bei dieser schrecklichen Tat nicht nur sein 90-jähriger Vater Johann, der tot geborgen wurde, sondern auch seine 81-jährige Mutter und seine 21-jährige Tochter Maya verletzt. Tragisch endete der Tag für Martin P., der sich anschließend am Lerchenauer See das Leben nahm.
Nachbar Günter S. berichtete von den lauten Explosionen, die ihn mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen haben. In einem Haus, das Johann P. in den 70er Jahren errichtete, wurden Kindheit und Jugend von Martin P. von Schwierigkeiten geprägt. Sein Leben war seit jeher von psychischen Herausforderungen begleitet. Er litt an ADHS und möglicherweise an einer Form von Autismus. Das sind keine leichten Begleiter im Leben, und der Druck, der durch diese Erkrankungen entsteht, darf nicht unterschätzt werden.
Die Schatten der Vergangenheit
Martin P. wanderte in der Vergangenheit nach Brasilien aus und brachte dort eine Tochter mit einer Brasilianerin zur Welt. Diese Tochter, Maya, kehrte mit ihrem Vater zurück nach München, als sie gerade drei oder vier Jahre alt war. Die Scheidung von seiner Frau ließ den Kontakt zu Maya brüchig werden, und Martin P. zahlte keinen Unterhalt. Maya wuchs bei ihrer Mutter und den Großeltern im Münchner Norden auf. In den letzten drei Jahren lebte sie bei ihren Großeltern im Rückteil des Hauses.
Obwohl Martin P. immer wieder den Kontakt zwischen seinen Eltern und seiner Tochter verbieten wollte, mündeten diese Spannungen in Gerichtsverfahren. Auch der Versuch, seine Vaterschaft anzufechten, scheiterte an einem Laborbefund. Immer wieder brodelten Gerüchte, dass Johann P. Mayas leiblicher Vater sei, was jedoch als völlig falsch angesehen wird.
Psychische Gesundheit und ADHS
Die düstere Hintergrundgeschichte von Martin P. wirft auch Licht auf die Verknüpfung zwischen psychischen Erkrankungen und suizidalen Gedanken. Eine aktuelle Studie der Universität Augsburg beleuchtet den Zusammenhang zwischen ADHS und Suizidgefahr. Wie t-online.de berichtet, haben Menschen mit ADHS eine 30% höhere Wahrscheinlichkeit, suizidale Tendenzen zu entwickeln, und die Wahrscheinlichkeit, eine schwere Depression zu erfahren, ist um 9% höher. Besonders besorgniserregend ist die Erkenntnis, dass ADHS-Patienten mit zusätzlichen Depressionen ein um 42% höheres Risiko für Suizide haben.
Eine weitere Analyse zeigt ein neunjähriges erhöhtes Suizidrisiko bei den Betroffenen. Hierzu bestätigt adhspedia.de die bestehenden Zusammenhänge. Nicht selten leiden ADHS-Patienten unter komorbiden Störungen wie Angststörungen oder Abhängigkeiten. Zahlreiche Studien belegen, dass das Leben mit ADHS nicht nur eine Herausforderung darstellt, sondern auch potenziell tödliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Ein Abschied, der viele Fragen aufwirft und an das Schicksal von Betroffenen erinnert, die in unserer Gesellschaft oft nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Diese tragische Geschichte ist ein eindringlicher Appell, psychische Erkrankungen ernst zu nehmen und Hilfe anzubieten, bevor es zu spät ist.