Lärm-Alarm in Schwabing: Anwohner wehren sich gegen Verkehrschaos!

Anwohner in Schwabing-West klagen über Lärm durch Trams und Busse. Tempo 30-Antrag und Luftqualitätsmessungen gefordert.
Anwohner in Schwabing-West klagen über Lärm durch Trams und Busse. Tempo 30-Antrag und Luftqualitätsmessungen gefordert. (Symbolbild/MM)

Lärm-Alarm in Schwabing: Anwohner wehren sich gegen Verkehrschaos!

Parzivalstraße, 80804 München, Deutschland - Die Bewohner der Parzivalstraße in Schwabing kämpfen mit einer ständig wachsenden Lärmbelastung, die* tz.de* zufolge vor allem von den Trambahnen und Bussen verursacht wird. Heinz Hergeth, ein Anwohner, beschreibt eindringlich das laute Quietschen und Brummen der Fahrzeuge, das besonders abends und in den frühen Morgenstunden zu hören ist. „Nachts ist es wirklich schlimm“, berichtet er. In der Parzivalstraße kreuzen sich zudem drei Buslinien sowie die Tram-Linien 12 und 23, was die Lärmbelastung noch verstärkt.

Doch nicht nur das Verkehrsaufkommen ist ein Problem. Auch der Lärm von Hubschraubern des nahegelegenen Schwabinger Krankenhauses sowie von Rettungsfahrzeugen trägt zur Belastung bei. Hergeth befürchtet, dass ein geplanter Umbau der Rhein- und Karl-Theodor-Straße den Verkehr in der Parzivalstraße weiter ansteigen lassen könnte. Diese Sorgen hat er auch in einen Antrag auf die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h eingebracht, den er beim Bezirksausschuss Schwabing-West eingereicht hat.

Lärmbelastung in Schwabing und darüber hinaus

Die Problematik der Lärmbelästigung zieht sich durch ganz Schwabing, wie auch eine Anwohnerin an der Schleißheimer Straße bestätigt. Auch hier gibt es ähnliche Beschwerden über den Lärm durch Trams und Motorräder. Eine Anfrage von ihr zielte darauf ab, die ständige Luftqualitätsmessungen in der Schleißheimer Straße zu initiieren, und 2023 stellte sie einen Vorschlag zur Berücksichtigung der Lärm- und Feinstaubbelastung im Mietspiegel vor. So zeigt sich, dass die Anwohner nicht nur im Bereich Lärm aktiv sind, sondern auch eine klimafreundliche Umgestaltung der Straßen fordern, um die Hitzebelastung in städtischen Gebieten zu verringern.

Der Lärmaktionsplan der Stadt München weist auf gesundheitsschädliche Immissionsbelastungen hin, die tagsüber über 65 Dezibel und nachts über 55 Dezibel liegen. Diese Werte werden als kritisch eingestuft und unterstreichen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Reduktion des Lärms. Die Stadt hat bereits erste Schritte unternommen, um solchen Herausforderungen zu begegnen. Laut Baden-Württemberg sind kommunale Lärmaktionspläne ein bewährtes Mittel im Kampf gegen Lärm. Diese Pläne sind für über 700 Gemeinden und Städte in Deutschland verpflichtend und legen wichtige Maßnahmen zur Lärmminderung fest.

Die EU-Umgebungslärmrichtlinie hat zur Erstellung dieser Lärmaktionspläne geführt, wobei Lärmkarten alle fünf Jahre die Lärmsituation in den Gemeinden dokumentieren. Diese Karten dienen nicht nur als Grundlage für die Planung, sondern helfen auch, die Bürger:innen aktiv in die Maßnahmen zur Lärmminderung einzubeziehen. Eine häufige Maßnahme ist die Temporeduzierung auf 30 km/h, die auch als eine der einfacheren Möglichkeiten zur Lärmreduktion gilt, besonders in stark betroffenen Gebieten.

Die Stimme der Anwohner zählt

Insgesamt muss die Stadt sich den Herausforderungen des zunehmenden Lärms sowohl in Schwabing als auch in anderen Stadtteilen stellen. Das Umweltbundesamt betont, dass die Verantwortung für die Lärmaktionsplanung bei den Gemeinden und zuständigen Behörden liegt, doch auch die Bürger müssen in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen, sind gezielte Maßnahmen zur Lärmminderung unerlässlich. Effizientes Handeln ist gefragt, um den Anwohnern eine ruhigere Wohnumgebung zu ermöglichen.

Die zunehmende Lärmbelastung ist nicht nur ein städtisches Phänomen, sondern ein wichtiges Thema, das überall angegangen werden muss. Das Beispiel aus Schwabing zeigt, wie wichtig es ist, die Anliegen der Bürger ernst zu nehmen und entsprechende Pläne war werden zu lassen. Diese Schritte sind nicht nur notwendig, um die Gesundheit zu schützen, sondern tragen auch zu einer lebenswerteren Stadt bei. In Zeiten, in denen auch die Luftqualität und der Klimaschutz im Vordergrund stehen, ist ein klimasensibler Umbau der Straßen mehr als nur ein politisches Schlagwort–es ist ein Gebot der Stunde. Umweltbundesamt bietet durch die Entwicklung sogenannter Lärmminderungspläne Hilfestellung an, die die Verantwortlichen vor Herausforderungen stellen sollten.

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OrtParzivalstraße, 80804 München, Deutschland
Quellen