Hunde in Not: Münchener Tierheim kämpft gegen Vermittlungsstopp!

Im Münchener Tierheim kämpfen Hunde wie Pablo um eine Chance, während Tierschützer für reformierte Gesetze eintreten.
Im Münchener Tierheim kämpfen Hunde wie Pablo um eine Chance, während Tierschützer für reformierte Gesetze eintreten. (Symbolbild/MM)

Hunde in Not: Münchener Tierheim kämpft gegen Vermittlungsstopp!

München, Deutschland - Man könnte meinen, dass jeder Hund das Recht auf ein neues Zuhause hat, doch die Realität im Tierheim München sieht anders aus. Hier gibt es spezielle Herausforderungen für sogenannte Listenhunde, die bei potenziellen Adoptierenden oft auf Ablehnung stoßen. Besonders betrifft das Hunde wie Pablo, einen dreijährigen Rüden, der in München leider in einer misslichen Lage lebte. Auch wenn er einen Maulkorb trägt, wird er als „wahnsinnig lieb und menschenbezogen“ beschrieben. Der Tierschutzverein München setzt sich nun tatkräftig dafür ein, dass solche Hunde eine faire Chance auf Vermittlung erhalten.

Aktuell sind in Bayern fünf Hunderassen und deren Kreuzungen, darunter der Pitbull, Bandog, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Tosa-Inu, per Gesetz verboten. Für Hunde der Kategorie 2, wie beispielsweise Rottweiler und Bullterrier, gelten strenge Auflagen. So muss der Halter zuverlässig sein und nachweisen, dass der Hund keine Gefahr für Leben und Gesundheit darstellt. Dies geschieht durch einen sogenannten Wesenstest, der oft für Verwirrung sorgt. Denn auch wenn das Negativzeugnis rechtlich keinen Kampfhundestatus mehr bedeutet, bleibt die Hundesteuer bestehen, die bis zu 1000 Euro jährlich betragen kann.

Einfallstor für strenge Vorschriften

Die Ausbildung eines Hundes spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Hunde können als Kampfhunde eingestuft werden, unabhängig von ihrer Rasse, wenn sie entsprechend trainiert wurden. Das bedeutet, dass die Gefährlichkeit eines Hundes nicht nur von seiner Abstammung abhängt, sondern auch von der Handhabung durch den Halter. In den letzten Jahren hat der Tierschutzverein jedoch einen rückläufigen Trend bei den Adoptionen festgestellt. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 297 Hunde, 637 Katzen und 553 Kleintiere erfolgreich vermittelt, während täglich durchschnittlich 738 Tiere im Tierheim lebten. Besonders die hohe Zahl der Wildtiere sorgt für einen vorübergehenden Aufnahmestopp.

Die Stadt München stellt für die Versorgung von Wildtieren keine finanziellen Mittel bereit, was bedeutet, dass der Tierschutzverein auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen ist. Aktuell hat der Verein etwa 8000 Mitglieder und konnte im Jahr 2024 5,9 Millionen Euro durch Erbschaften einnehmen, was 46% der Gesamteinnahmen ausmachte. Über die Hälfte der Ausgaben flossen in Tierschutzaufgaben und die Pflege der Tiere.

Investitionen für eine bessere Zukunft

Um den Herausforderungen gerecht zu werden, sind auch große Baumaßnahmen geplant. So stehen für 2025 beispielsweise die Renovierung des Vogelhauses mit 200.000 Euro und der Neubau eines speziellen Gebäudes für Auslandshunde mit Kosten von 350.000 Euro an. Die größte Investition ist jedoch die Grundsanierung des Hundehauses auf dem Gnadenhof in Kirchasch, die mit 2,6 Millionen Euro zu Buche schlägt. Ein neues Bürogebäude wurde in den letzten Monaten errichtet und wird ab Herbst bezogen.

Wie es aussieht, bleibt die Situation für viele Hunde, insbesondere für die gefragten Listenhunde, im Tierheim München angespannt. Es bleibt zu hoffen, dass sich durch die Reform der Kampfhundeverordnung die Vermittlungschancen für diese Tiere verbessern werden. Solange liegt es an der Gesellschaft, ein gutes Händchen für das Wohl der Vierbeiner zu zeigen und ihnen die Chance auf ein liebevolles Zuhause zu geben.

Für weitere Informationen zur Hundehaltung in Bayern und den dazugehörigen Gesetzen können Interessierte die offiziellen Bestimmungen der bayerischen Kampfhundeverordnung nachlesen, während tierschutzverein-muenchen.de weitere Hinweise gibt, wie die Chancen für Listenhunde erhöht werden können. Die Abendzeitung beleuchtet die aktuellen Herausforderungen im Tierheim und die Bemühungen um eine Reform.

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OrtMünchen, Deutschland
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