Lehmanns Stadion-Pläne für 1860: Investor oder Visionär?
Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann plant eine Investition bei 1860 München und favorisiert ein neues Stadion in Riem. Mang dementiert Gerüchte.

Lehmanns Stadion-Pläne für 1860: Investor oder Visionär?
Die Gerüchte um den ehemaligen Nationaltorhüter Jens Lehmann als möglichen Investor beim TSV 1860 München haben in der Fachwelt für Aufregung gesorgt. Doch jetzt hat Präsident Gernot Mang klar Stellung bezogen: „Da ist nichts dran, deswegen gibt es dazu nichts zu sagen“, sagte er, um die Spekulationen um Lehmanns Engagement zu entkräften. Dennoch bleibt der Name Lehmann in der Diskussion um die Zukunft des Vereins präsent, vor allem in Bezug auf die Stadionpläne und seine Ambitionen als Investor. Laut liga3-online.de favorisiert Lehmann den Neubau eines modernen Stadions mit einer Kapazität von 40.000 bis 50.000 Zuschauern in München Riem.
Die geschätzten Kosten für dieses ambitionierte Projekt belaufen sich auf etwa 250 bis 350 Millionen Euro. Während Lehmann die Augen nach Mitinvestoren öffnet, um Hasan Ismaik seine Anteile abzukaufen – dabei soll der Verkaufspreis zwischen 25 und 30 Millionen Euro liegen – hat Mang andere Pläne, die er vehement verfolgt. „Riem war zu keinem Zeitpunkt Teil der Gespräche“, betont der Präsident und setzt sich für den Ausbau des traditionsreichen Grünwalder Stadions ein.
Der Unterschied in den Visionen
Trotz Lehmanns konkreter Pläne für einen Einstieg bei den Löwen, die er bereits in der Vergangenheit immer wieder geäußert hat, als er 2013 und 2016 über eine Übernahme nachdachte, zeigt sich der aktuelle Präsident, Gernot Mang, skeptisch gegenüber diesen Ambitionen. Lehmann plant, nicht nur als Investor aufzutreten, sondern auch aktiv im Tagesgeschäft als „Head of Sport“ mitzuwirken und zwei „prominente Löwen-Legenden“ ins Team zu holen. Dies könnte Auswirkungen auf die derzeitige sportliche Führung haben und auf den aktuellen Geschäftsführer Sport, Christian Werner, Druck ausüben.
Gleichzeitig sorgt der Umbau des Grünwalder Stadions für Fachgespräche unter Experten. Architektur-Professor Florian Nagler, der sich auf einfaches und nachhaltiges Bauen spezialisiert hat, hat mit seinen Studenten Pläne für den Umbau entwickelt. Er äußert jedoch Bedenken hinsichtlich der vorgesehenen 40 Millionen Euro für die Umbauten, da diese seiner Meinung nach nicht ausreichen, um signifikante Fortschritte zu erzielen. „Der Umbau des Sechzgerstadions ist kompliziert, vor allem wegen der Lage und der bestehenden Bebauung“, sagte Nagler. Zudem plädiert er dafür, den Charakter des Stadions zu bewahren und fordert eine strategische Planung für das gesamte Stadionareal, einschließlich Gastronomie und Freiräumen.
Die städtebauliche Chance
Nagler sieht im Umbau des Sechzgerstadions eine große Chance für München, um das Wahrzeichen städtischer und multifunktionaler zu gestalten. „Wir sollten nicht alles zubetonieren“, resümiert er, während er die Möglichkeit von Wohnungen über der Osttribüne ins Spiel bringt. Wenn es nach ihm geht, könnte das Stadion nicht nur ein Fußballplatz, sondern ein integraler Bestandteil des Stadtlebens werden. In diesem Kontext würde eines modernen Fußballstadions, das oft am Stadtrand angesiedelt ist, keinen Platz haben.
Die unterschiedlichen Ansichten zwischen Jens Lehmann und Gernot Mang stehen also nicht nur für unterschiedliche Visionen über die Zukunft des Vereins, sondern auch über die Herausforderungen, die das Grünwalder Stadion mit sich bringt. Mang verfolgt konsequent den Ausbau des bestehenden Stadions, während Lehmann die Wurzeln der Münchner Löwen mit einem neuen Stadionkonzept verknüpfen will. Die Diskussion um die Stadionpläne bleibt spannend, und die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, welcher Weg letztlich eingeschlagen wird. Die Hoffnungen und Ideen sind groß, und sowohl Vereinsführung als auch Stadt müssen nun die Weichen für die Zukunft stellen.
Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass die Entscheidung sowohl Einfluss auf den sportlichen Erfolg als auch auf die städtebauliche Entwicklung Münchens haben wird. Die Gespräche über ein neues Stadion oder den Umbau des Grünwalder Stadions sind in vollem Gange und verraten viel über die Ambitionen beider Parteien.
Zusammengefasst zeigt sich einmal mehr, dass die Zukunft der Löwen in München alles andere als klar ist. Sowohl Lehmanns Pläne als auch Mangs Ansichten bieten den Fans und der Stadt viel Stoff zum Diskutieren.