München steht vor Wohnungsnot: 3.000 günstige Sozialwohnungen in Gefahr!

Der Artikel beleuchtet die drohende Wohnungskrise in München 2025, in der günstige Sozialwohnungen verknappen und Baumaßnahmen stagnieren.
Der Artikel beleuchtet die drohende Wohnungskrise in München 2025, in der günstige Sozialwohnungen verknappen und Baumaßnahmen stagnieren. (Symbolbild/MM)

München steht vor Wohnungsnot: 3.000 günstige Sozialwohnungen in Gefahr!

Thalkirchen, Deutschland - In der bayerischen Landeshauptstadt München drängt sich eine besorgniserregende Nachricht in den Vordergrund: In den nächsten fünf Jahren könnten bis zu 3000 günstige Mietwohnungen verloren gehen, warnen die Grünen im Münchner Stadtrat. Das hat massive Auswirkungen auf die ohnehin angespannte Wohnsituation in der Stadt, wo der Wohnraum knapp ist und die Nachfrage stetig steigt. Merkur berichtet, dass viele Sozialwohnungen, die von privaten Bauherren errichtet wurden, eine befristete Bindung haben und nach Ablauf dieser Bindung oft auf dem freien Markt angeboten werden – und das kann schnell teurer werden.

Über die letzten fünf Jahre sind laut den Grünen bereits rund 3700 günstige Wohnungen vom Markt verschwunden. Ein zentrales Problem dabei ist, dass die Stadt aktuell nicht über ausreichend Mittel verfügt, um die Sozialbindungen zu verlängern. Um die Bindungen zu erneuern, muss die Stadt in vielen Fällen einen hohen Preis bezahlen, was besonders in der aktuellen finanziellen Lage schwerlich möglich ist.

Der Blick auf die Sozialwohnungs-Baustelle

Die Situation wird zusätzlich durch den drohenden Notstand beim Bau neuer Sozialwohnungen verschärft. Ein Grund dafür ist die drastische Reduzierung der Zahlungen des Freistaates Bayern an die Stadt für die Einkommensorientierte Förderung (EOF). So liegen die Mittel für EOF für 2025 bei gerade einmal 25 Millionen Euro, im Vergleich zu 100 bis 120 Millionen Euro pro Jahr vorher. Dies hat zur Folge, dass die Zahl der beantragten EOF-Wohnungen zwar auf 850 gestiegen ist, aber nur 284 davon bewilligt wurden. Derzeit warten etwa 25.000 Haushalte auf eine Sozialwohnung.Süddeutsche wirft ein Schlaglicht auf die gravierenden Folgen dieser Entwicklung.

Die zuständige Hauptabteilungsleiterin Ulrike Klar betont, dass die Krise im EOF-Bereich eines der zentralen Themen ist. Die Fraktionen der Linken und der SPD sehen die Verantwortung für diese Misere klar bei der Staatsregierung. Kritik kommt vor allem wegen eines möglichen landesweiten Bewilligungsstopps, welcher als ein Schlag ins Gesicht für die Baubranche und die Betroffenen gilt.

Fehlbelegung als weiteres Problem

Ein weiteres Pfund, das die Stadt zu stemmen hat, ist das Phänomen der Fehlbelegung von Sozialwohnungen. Ein Beispiel ist die Geschichte von Emily, die trotz gestiegenen Einkommens weiterhin in einer Sozialwohnung lebt, jedoch nicht mehr berechtigt ist. BR weist darauf hin, dass die genaue Anzahl der Fehlbeleger in Bayern nicht erfasst ist, jedoch die Notwendigkeit von mehr Kontrollen gefordert wird, um vermietbaren Raum zu sichern. Ein höheres Einkommen ist kein Kündigungsgrund und könnte die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen.

Die Debatte um die Fehlbelegung von Sozialwohnungen zieht sich seit Jahrzehnten. In vielen Bundesländern wurden Fehlbelegungsabgaben abgeschafft, während in Bayern ein anderes Modell der einkommensorientierten Förderung (EoF) verfolgt wird. Mieter müssen alle zwei Jahre einen Antrag auf Zusatzförderung stellen, was den Verwaltungsaufwand entsprechend erhöht.

Die Stadt München steht vor einer enormen Herausforderung: Ein steigender Bedarf an Sozialwohnungen, knappe Mittel für deren Bau und die Problematik der Fehlbelegung. Was bleibt, ist die Frage, ob die Verantwortlichen rechtzeitig handeln können, um der Mietkrise in Münchens Innenstadt Herr zu werden.

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OrtThalkirchen, Deutschland
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