Aubinger Bahnhof bleibt barrierefrei: Proteste fordern schnelle Lösungen!

Der Aubinger Bahnhof in München kämpft um Barrierefreiheit. Lokale Politiker fordern seit 40 Jahren Verbesserungen für alle.
Der Aubinger Bahnhof in München kämpft um Barrierefreiheit. Lokale Politiker fordern seit 40 Jahren Verbesserungen für alle. (Symbolbild/MM)

Aubinger Bahnhof bleibt barrierefrei: Proteste fordern schnelle Lösungen!

Aubing, München, Deutschland - In München zeigt sich ein besonders starker Handlungsbedarf am Aubinger Bahnhof. Der Zustand des Bahnhofs ist alles andere als barrierefrei, was die Anwohner und die Politik seit langer Zeit kritisieren. Am 8. Juli 2025 organisierte die Landtagsabgeordnete Katja Weitzel (SPD) eine Begehung, um die aktuelle Situation vor Ort zu beurteilen. Anwesend waren zahlreiche Vertreter von Bahn, Stadt, Bezirksausschuss und Bürgervereinigungen. Was sich dabei herauskristallisierte, war ernüchternd: Der Zugang zum Bahnsteig ist für Rollstuhlfahrer unmöglich, da es lediglich steile Treppen gibt – Fahrstühle oder Rolltreppen fehlen komplett, wie Merkur berichtet.

Die Forderungen nach Barrierefreiheit existieren bereits seit über 40 Jahren. Während früher zahlreiche Anträge aus der Lokalpolitik und von Bürgerinitiativen ohne Erfolg blieben, ist die Hoffnung jetzt auf einen baldigen Umbau gerichtet. Der viergleisige Ausbau des Bahnhofs, der auch eine Barrierefreiheit vorsieht, ist schon seit Januar 2025 in Planung. Doch wann es tatsächlich losgeht, bleibt ungewiss, wie Weitzel selbst unterstreicht. Die komplexen Zuständigkeiten machen den gesamten Prozess nicht gerade einfacher. „Der Freistaat muss endlich handeln“, fordert Weitzel und sieht die Thematik als grundlegende Frage der Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe, so katja-weitzel.de.

Politische Unterstützung und Herausforderungen

Bei der Begehung kam deutlich zur Sprache, dass alle involvierten Akteure – von der Stadt über die Bahn bis zu den Behindertenbeiräten – in einem Boot sitzen müssen, wenn es um Lösungen geht. Jürgen Müller von der Bürgervereinigung Aubing – Neuaubing betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen Initiative. Der Bau darf nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden. Doch da liegt das Problem: Um den Ausbau voranzutreiben, benötigt die Bahn erst einen offiziellen Auftrag vom Freistaat – ein Prozess, der Jahre in Anspruch nehmen könnte.

Aktuell werden zwei Varianten für den Umbau des Bahnhofs geprüft: Ein Mittelbahnsteig oder ein Außenbahnsteig. Michael Hatzel von der Bahn beschreibt den Austausch als konstruktiv, weist allerdings darauf hin, dass die Initiative von der Politik ausgehen muss. Interimistische Lösungen, die die Barrierefreiheit bis zur endgültigen Umsetzung verbessern könnten, sind ebenfalls im Gespräch – jedoch auch hierfür ist eine Beauftragung nötig, was die Verwirrung rund um die Zuständigkeiten weiter aufzehrt.

Blick über den Tellerrand

In Deutschland wird der öffentliche Nahverkehr zunehmend barrierefreier gestaltet, wie eine Übersicht von verschiedenen Initiativen zeigt. An Haltestellen und Bahnhöfen werden Rampen, Leitsysteme und Bodenmarkierungen umgesetzt, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu erleichtern. Doch trotz der Fortschritte bleibt der Weg noch lang. Nach einer Inklusionsstudie erleben 63% der Befragten im Nah- und Fernverkehr Einschränkungen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2026 eine vollständige Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr zu erreichen, wobei auch der Bund investiert, um mehr Menschen für das Bahnfahren zu begeistern, so deutschland-barrierefrei.de.

Die Situation am Aubinger Bahnhof ist nicht nur eine lokale Herausforderung, sondern Teil eines größeren Problems, das viele Städte betrifft. Der Druck auf die Verantwortlichen wächst, und die Zeit drängt. Nur gemeinsam und mit Entschlossenheit kann ein bahnfreier Zugang zum öffentlichen Verkehr für alle Bürger:innen verwirklicht werden.

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OrtAubing, München, Deutschland
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