Militärseelsorgerin in München: Glauben und Bundeswehr im Einklang!
Katarina Freisleder leitet Andachten in der Alten Kaserne München, vereint Glauben und Militärseelsorge seit Oktober 2023.

Militärseelsorgerin in München: Glauben und Bundeswehr im Einklang!
Katarina Freisleder ist seit Oktober 2023 als evangelische Militärpfarrerin in München tätig und beschäftigt sich täglich mit einem spannenden und oft herausfordernden Thema: der Verbindung von christlichem Glauben und der Bundeswehr. Freisleder sieht dabei keinen Widerspruch zwischen ihrem Glauben und dem Dienst in der Armee. Im Ernstfall würde sie sogar den Talar gegen die Uniform eintauschen, was ihre Entschlossenheit und ihren Einsatz für die Soldaten eindrucksvoll unterstreicht. Diese Haltung wird von der evangelischen Militärseelsorge unterstützt, die sich darauf konzentriert, Soldaten in ihrem Glaubensleben zu begleiten, insbesondere in stressigen Einsätzen. Laut der EKD sind seelsorgerische Angebote ein wertvoller Teil der Unterstützung für die Bundeswehr.
Jeden Mittwoch leitet Freisleder eine Andacht in der Kaserne, und das vor dem traditionellen Birkenkreuz der Sanitätsakademie. Uniformierte Soldaten versammeln sich um sie, legen ihre Hände übereinander und hören aufmerksam zu, während sie Verse aus dem Buch Epheser vorlesen lässt. Diese spirituellen Treffen bieten den Soldaten eine Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen und erhalten gleichzeitig den Kontakt zu ihrem Glauben inmitten des militärischen Alltags.
Die Rolle der Militärseelsorge
Die Rolle der Militärseelsorge ist in den letzten Jahren zunehmend wichtig geworden, da sich die Aufgaben der Bundeswehr von einer Wehrpflichtarmee zu einer Berufsarmee gewandelt haben. Dies bringt neue Herausforderungen mit sich, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Belastungen durch Militäreinsätze. Besonders die ethischen Fragen zur Berechtigung des Waffeneinsatzes und der Friedenssuche gewinnen an Bedeutung, wie die EKD betont.
Aktuell werden in Deutschland rund 90 Standorte von Militärseelsorgern betreut, die vom Evangelischen Militärbischof Bernhard Felmberg geleitet werden. Diese Soldaten erhalten Unterstützung von Militärgeistlichen, die weisungsungebunden sind und auf die spezifischen Bedürfnisse der Soldaten eingehen. Die Angebote richten sich an alle Soldaten, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, und die meisten begrüßen die Präsenz der Militärseelsorge. Eine Umfrage hat gezeigt, dass 91 Prozent der Soldaten die Angebote als wertvoll erachten, was das Vertrauen in die seelsorgerische Unterstützung belegt. Sogar 88 Prozent der nicht-religiösen Soldaten nutzen die Services der Militärseelsorge, was zeigt, wie wichtig diese Unterstützung für die gesamte Truppe ist.
Einzigartiges Modell
Die Militärseelsorge in Deutschland hat ein einzigartiges Modell, das sich durch die Unabhängigkeit der Militärgeistlichen auszeichnet. Diese tragen zwar während Einsätzen Uniform, sind jedoch nicht Teil der klassischen Kommandostruktur. Ihre Aufgabe ist es, spirituellen und moralischen Halt zu bieten, wie das Beispiel von Militärpfarrer Andreas-Christian Tübler zeigt, der kürzlich einen Feldgottesdienst in Mali feierte, wie auf evangelisch.de berichtet.
Die Militärseelsorge dieser Art stellt sicher, dass Soldaten in ihren Glaubensfragen unterstützt werden und dass es eine Anlaufstelle gibt, um mit den emotionalen und ethischen Herausforderungen umzugehen, die mit dem Dienst in der Bundeswehr verbunden sind. Im Rahmen dieser Arbeit bieten Militärgeistliche nicht nur Gottesdienste an, sondern auch Lebens- und Ethikberatung, die bei der inneren Verarbeitung von Einsätzen hilft und Raum für Reflexion schafft.