Bundeswehr stoppt Grundstücksverkauf: Was bedeutet das für Oberbayern?
Die Bundeswehr stoppt den Verkauf von 200 Grundstücken in Oberbayern, um die Verteidigungsfähigkeit zu sichern.

Bundeswehr stoppt Grundstücksverkauf: Was bedeutet das für Oberbayern?
Die Bundeswehr hat mit sofortiger Wirkung den Verkauf von bis zu 200 Grundstücken in Oberbayern gestoppt. Dieses Moratorium betrifft unter anderem ehemalige Munitionsbunker, Übungsplätze, Schießstände und Tanklager, die im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) sind. Verteidigungs-Staatssekretär Sebastian Hartmann machte deutlich, dass man aufgrund der notwendigen Aufwuchs- und Verteidigungsfähigkeit mehr Platz benötigt. Die Entscheidung wurde als Reaktion auf den gesamtstaatlichen Verteidigungsauftrag getroffen, der nun vorrangig betrachtet wird. Dies berichtet Merkur.
Zu den spezifischen Standorten, die von diesem Verkaufsstopp betroffen sind, zählen der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck und der ehemalige Flugplatz Penzing, wo ursprüngliche Pläne für zivile Wohnviertel und einen Hochschul-Campus bestanden. Auch in Erding bleibt ein Teil des Fliegerhorsts bei der Bundeswehr, während andere Flächen weiterhin abgegeben werden. In Sonthofen sind die Jäger- und Grünten-Kaserne ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Der Fliegerhorst und die Kasernen in Wilhelmshaven, Ulm, Würzburg, Wildflecken, Köln, Düren, Bielefeld, Soest und sogar das ehemalige NATO-Hauptquartier in Mönchengladbach bleiben im Besitz der Bundeswehr.
Pläne für zivile Nutzung unerwartet betroffen
Die Entscheidung hat weitreichende Folgen für geplante zivile Vorhaben. Der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, der ursprünglich bis 2030 für die zivile Nutzung vorgesehen war, bleibt der Bundeswehr erhalten. Diese umfassende Rückkehr zu militärischen Liegenschaften steht im Kontrast zu einem Trend, der seit den 90er Jahren die Flächenverkleinerung der Bundeswehr vorangetrieben hat. Der aktuelle Schritt könnte als Wendepunkt in dieser Entwicklung gewertet werden.
Verteidigungs-Staatssekretär Hartmann betont, dass die Bundeswehr auch bei diesem Moratorium versucht, zivile Vorhaben so gut es geht zu berücksichtigen. Dennoch bleibt unklar, wie sich diese Situation auf die bereits geplanten Projekte auswirken wird.
Für viele Anwohner und Kommunen in Oberbayern stellt sich nun die Frage, wie es weitergeht. Die Bedenken der betroffenen Gemeinden sind groß, da sie auf die geplanten Zivillösungen dringend angewiesen sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Bundeswehr einen Weg finden wird, um militärische und zivile Interessen in Einklang zu bringen, ohne bestehende Initiativen zu gefährden.