München verliert 700.000 Euro: Champions League-Finale ohne Bettensteuer!

München verlor 700.000 Euro an Übernachtungssteuern beim Champions League-Finale 2025, trotz Millionen-Umsatz durch Touristen.
München verlor 700.000 Euro an Übernachtungssteuern beim Champions League-Finale 2025, trotz Millionen-Umsatz durch Touristen. (Symbolbild/MK)

München, Deutschland - Das Champions League-Finale am 31. Mai 2025 in der Münchner Allianz Arena war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein großes Fest für die Stadt. Mit über 75.000 Fans, die das Spektakel live verfolgten, und etwa 90.000 Übernachtungsgästen aus aller Welt, wurde München zum Schauplatz einer internationalen Fußballfeier. Der Marketingeffekt wird auf bis zu 500 Millionen TV-Zuschauer geschätzt, was die Stadt ins rechte Licht rückte. Doch während die Begeisterung groß war, gibt es auch Schattenseiten. Der Stadt fehlen mehr als 700.000 Euro Einnahmen, weil die CSU-geführte Staatsregierung die Einführung einer Übernachtungssteuer untersagt hat, so berichtet tz.de.

Wie ist es zu diesem finanziellen Dilemma gekommen? Obwohl der Umsatz von geschätzten 46,2 Millionen Euro durch das Turnier für die Stadt sprudelnd wäre, bleibt der Stadtkasse aufgrund des Verbots der Übernachtungssteuer ein großer Teil dieser Einnahmen verborgen. Der SPD-Chef Christian Köning äußerte sich besorgt über den Verlust – mit dem Champions League-Finale sei die Stadt nicht nur ein Zentrum des Fußballs, sondern auch ein wirtschaftliches Highlight gewesen.

Der Verteilungsstreit der Einnahmen

Die SPD-Fraktion in München kritisiert, dass die Kosten aus der Ausrichtung des Finales in Höhe von über 700.000 Euro für Sicherheitskräfte, öffentliche Verkehrsangebote und Organisation von der Stadt getragen werden müssen. Gleichzeitig fließen die Einnahmen vorwiegend an die UEFA und private Unternehmen. Dieser Ungleichgewicht ist ein rotes Tuch für die Stadt, die sich um eine gerechte Verteilung der Lasten und Profite bemüht.

Die Einführung einer Übernachtungssteuer hätte der Stadt nicht nur durch das Champions League-Finale erhebliche Einnahmen beschert. Bereits 2022 plante die Stadt eine Abgabe von 5% auf Übernachtungspreise, was jährliche Einnahmen von 60 bis 80 Millionen Euro hätte bringen sollen. Das Verbot dieser Bettensteuer durch den Landtag begründete man mit der Sorge, die Tourismuszahlen negativ zu beeinflussen. In anderen Bundesländern existieren jedoch Bettensteuern ohne Rückgang bei den Übernachtungszahlen, wie spd-rathausmuenchen.de berichtet.

Dieter Reiter, Oberbürgermeister von München, hat sich klar gegen die Entscheidung der Staatsregierung ausgesprochen und fordert einen respektvollen Umgang mit der kommunalen Selbstverwaltung. Auch andere bayerische Kommunen, darunter Bamberg, haben sich der Klage Münchens gegen das Verbot beim Verfassungsgerichtshof angeschlossen.

Ein positives Event mit finanziellen Nachteilen

Das Champions League-Finale war ein wahres Fest für die Stadt und ihre Gäste, mit zwei großen Fanzonen am Königsplatz und Odeonsplatz sowie einem Champions Festival im Olympiapark. Die Zahlungsbereitschaft der auswärtigen Gäste war hoch, aufgrund der Ticketknappheit und der hohen Ticketpreise. Dennoch bleibt die Tatsache, dass die Stadt durch die verpassten Übernachtungssteuereinnahmen von über einer halben Million Euro einen erheblichen Verlust erlitten hat.

Die SPD-Führung hat sich in den letzten Tagen verstärkt für eine Regelungsänderung der Übernachtungssteuer starkgemacht, um sicherzustellen, dass künftige Großereignisse der Stadt auch finanziell zugutekommen. So stellt sich die Frage, ob und wie die Stadt den finanziellen Ausgleich für die enormen Ausgaben und den Verlust der möglichen Einnahmen herstellen kann.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass München ein gutes Händchen hat, wenn es um die Ausrichtung großer Events geht. Doch die Herausforderung wird sein, diese Events künftig auch fair für die Stadt und ihre Bürger:innen zu gestalten, sodass alle vom großen Andrang profitieren können.

Für weitere Informationen über den Marketingeffekt des Events können Sie die Seite von nachrichten-muenchen.com besuchen.

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Ort München, Deutschland
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