München verkauft Altstadt-Immobilien: 173 Millionen für die Stadtkasse!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

München plant den Verkauf von zwei Immobilien an die Stadtwerke für 173 Millionen Euro, kritisiert von ÖDP und CSU.

München plant den Verkauf von zwei Immobilien an die Stadtwerke für 173 Millionen Euro, kritisiert von ÖDP und CSU.
München plant den Verkauf von zwei Immobilien an die Stadtwerke für 173 Millionen Euro, kritisiert von ÖDP und CSU.

München verkauft Altstadt-Immobilien: 173 Millionen für die Stadtkasse!

Die Stadt München steht das Wasser bis zum Hals, und das zeigt sich jetzt deutlich beim geplanten Immobilien-Deal mit den Stadtwerken München (SWM). Für stolze 173 Millionen Euro will die Stadt zwei Immobilien in der Altstadt verkaufen: die Blumenstraße 28 und den Unteren Anger 2. Ein mutiger Schritt oder doch bloß ein „Taschenspielertrick des Kämmerers“? So bezeichnet ÖDP-Chef Tobias Ruff den Deal, der heute im Kommunalausschuss des Stadtrats zur Abstimmung steht.

Hintergrund der Diskussion ist, dass die Stadtwerke diese Immobilien einst selbst besaßen und sie 2015 aus wirtschaftlichen Gründen an die Stadt verkauft hatten. Sie benötigten damals die Rücklagen für den Rückbau des Atomkraftwerks Isar 2. Doch die Zeiten haben sich geändert: Die Stadtwerke haben sich wirtschaftlich stabilisiert, während die Stadt München unter einer angespannten Finanzlage leidet. Sind die 173 Millionen Euro also nur ein kurzer Lichtblick in einer düsteren finanziellen Landschaft? Ruff befürchtet, dass der Verkauf nur kurzfristige Entlastung bietet und könnte zu einem harten Sparkurs nach der nächsten Kommunalwahl führen.

Hoch im Kurs: Die Immobilien

Die Immobilien sind nicht einfach nur Steine. Die Blumenstraße 28, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus den 1920er Jahren, hat einen Verkaufspreis von fast 82,5 Millionen Euro. Hier wohnen aktuell vier Mieter, die jährliche Mieteinnahmen von rund 2,3 Millionen Euro generieren. Auch der Untere Anger 2 hat seine Vorzüge. Mit einem Wert von etwa 90,5 Millionen Euro und zehn Mietern, die rund drei Millionen Euro jährlich einbringen, ist auch dieses Gebäude ein echter Gewinn für die Stadtwerke, die es ursprünglich als Verwaltungssitz genutzt hatten.

Doch zieht der Stadtrat mit seinem Vorschlag gleich mehrere Fragen nach sich. CSU-Stadtrat Andreas Babor warnt, dass mit Grunderwerbsteuer und Notarkosten zusätzliche Millionen auf die Stadt zukommen, die den kurzfristigen Gewinn schnell schmälern könnten. Langfristig befürchtet die CSU auch einen Verlust an Mieteinnahmen von rund fünf Millionen Euro, der die ohnehin angespannte Haushaltsbilanz weiter belasten könnte.

Kritik aus dem Rathaus und über den Tellerrand hinaus

Nicht nur der ÖDP-Chef und die CSU äußern Bedenken. Auch andere Fraktionen im Rathaus stehen dem Deal skeptisch gegenüber. Sie erinnern an den umstrittenen Verkauf des Heizkraftwerks im Jahr 2007, aus dem inzwischen luxuriöse Wohnungen hervorgegangen sind. Ist dies ein Vorgeschmack auf mögliche Folgen des aktuellen Verkaufs? Die Opposition macht sich Gedanken und fragt sich, ob die Stadt nicht vielleicht zu kurz denkt.

Um den Deal endgültig abzuschließen, bleibt abzuwarten, wie der Kommunalausschuss entscheidet. Die Stadt hofft, dass die Einnahmen der Stadt bis 2026 eine positive Entwicklung erfahren, ohne Nachteile zu erzeugen. Die Stadtwerke hingegen erwarten sich einen Werterhalt oder sogar eine Wertsteigerung der erworbenen Gebäude. Wie sich die Dinge entwickeln werden, bleibt spannend. Eines ist sicher: Ein gutes Händchen in der Immobilienpolitik ist angesichts der Umstände gefragt.

Für weitere Informationen über die Stadtwerke können Interessierte die Webseite swm.de besuchen. Aktuelle Entwicklungen sind auf den Seiten der Merkur und Abendzeitung zu verfolgen.