München plant Gelbe Tonne: CSU warnt vor offenen Fragen und Kostenfalle!

München plant ab 2027 die Einführung der Gelben Tonne für Plastikverpackungen. Stadtrat diskutiert offene Fragen und mögliche Kosten.
München plant ab 2027 die Einführung der Gelben Tonne für Plastikverpackungen. Stadtrat diskutiert offene Fragen und mögliche Kosten. (Symbolbild/MK)

München, Deutschland - München steht vor einer wichtigen Neuerung in der Abfallwirtschaft: Die Einführung der Gelben Tonne für Plastikverpackungsmüll. Ein großer Schritt, der die Entsorgung im Stadtgebiet revolutionieren könnte. Doch es gibt auch Skepsis – insbesondere von der CSU. Am Donnerstag wird der Kommunalausschuss des Stadtrats über die laufenden Verhandlungen zwischen dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und den Dualen Systemen Deutschland entscheiden, und die Vorfreude auf die Gelbe Tonne ist kaum zu übersehen. Die Planung sieht vor, dass diese ab 2027 im ganzen Stadtgebiet verfügbar sein soll, wie abendzeitung-muenchen.de berichtet.

Das Besondere an dieser Tonne? Der Müll wird nicht von den städtischen Müllwerkern abtransportiert, sondern von einem privaten Dienstleister – ein Schritt, der Fragen zum Ablauf und möglichen Kosten für die Bürger aufwirft. CSU-Stadtrat Andreas Barbor äußert große Bedenken: “Da liegen noch viele Fragen in der Luft.“ Besonders die Platzierung der Tonnen und die Erwartung, dass keine zusätzlichen Gebühren entstehen, sorgen für Diskussionen. Barbor hat bereits angekündigt, in der Sitzung des Kommunalausschusses Anträge zu diesen Themen zu stellen, um klare Lösungen von der Stadt zu fordern.

Pilotversuch und wissenschaftliche Begleitforschung

Um die Einführung der Gelben Tonne optimal vorzubereiten, hat der Münchner Stadtrat bereits am 08. Dezember 2022 einen Pilotversuch beschlossen. Dieser umfasst verschiedene Holsysteme für Verpackungen, die 2023 getestet werden sollen, um das beste System für die Stadt zu ermitteln. Ab Januar 2024 startet die Testphase in Stadtteilen wie Solln, Schwanthalerhöhe (Westend), Allach, Schwabing-Mitte und Lehel. Hier kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz: Wertstofftonne, Gelbe Tonne und Gelber Sack. Eine wissenschaftliche Begleitung durch das INFA (Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH) soll sicherstellen, dass die Erkenntnisse valide sind, wie awm-muenchen.de informiert.

Im Rahmen dieses Projekts wird es auch zwei Sortieranalysen geben, die im Mai und Oktober 2024 durchgeführt werden, um die Qualität des Mülls zu bewerten. Hierbei stehen verschiedene Aspekte auf dem Prüfstand, wie beispielsweise das Verhältnis von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen (sNVP). Auch die Störstoffanteile und das Volumen der Tonnen werden analysiert, um potentielle Probleme frühzeitig zu erkennen und Lösungen zu finden. In den Untersuchungen wird ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der Münchner Bürger gerichtet, etwa in Hinblick auf die Reaktionen der Öffentlichkeit und eventuelle Zusatzkosten für die Haushalte.

Das Problem der Altglas-Container

Es gilt jedoch nicht nur, neue Konzepte zu entwickeln. Ein bestehendes Problem bleibt gleichzeitig ungelöst: die Überfüllung der Altglas-Container in der Stadt ist nach wie vor ein großes Anliegen. Barbor weist darauf hin, dass auch hier Handlungsbedarf besteht, um den Müll der Münchner effizient zu bewältigen. Die integration der Gelben Tonne ist nur ein Teil eines größeren Bildes, das die Stadt vor große Herausforderungen stellt.

Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend für die Umsetzung dieses Projekts sein. Ob die Gelbe Tonne tatsächlich eine Verbesserung für die Münchner Abfallwirtschaft bringt, wird sich zeigen. Fest steht allerdings: die Diskussionen rund um die Platzierung, Kosten und die allgemeine Akzeptanz werden noch einige Zeit anhalten.

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Ort München, Deutschland
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