Schnellere Züge im Allgäu: Junge Union fordert dringende Maßnahmen!

Pasing, Deutschland - Im Allgäu drängen die politischen Akteure auf dringende Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Junge Union Ostallgäu (JU) hat in einem Austausch mit dem Landtagsabgeordneten Andreas Kaufmann Konzepte besprochen, um die Situation im Regionalverkehr zu entschärfen. Der ÖPNV im Allgäu weist mit einer Ausfallquote von 14,5 Prozent die höchste in Bayern auf. Dieser Umstand sorgt nicht nur für Unmut, sondern auch für dringenden Handlungsbedarf. Jakob Stocker-Böck, der JU-Kreisvorsitzende, und seine Stellvertreter Simon Haslach und Nico Rascher informierten sich in Marktoberdorf über mögliche Lösungsansätze und aktuelle Projekte, die die Mobilität in der Region verbessern sollen.
„Wir brauchen schnellere Verbindungen, günstigere Tarife und ein funktionierendes Angebot für alle“, so Stocker-Böck bei den Gesprächen. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda ist der Aufbau eines Verkehrsverbunds Allgäu. Die JU prüft auch die Möglichkeit eines Anschlusses an den Münchener Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Attraktivität und Zuverlässigkeit des ÖPNV zu steigern.
Aktuelle Herausforderungen im Bahnverkehr
Die Hebel, an denen Geduld gefragt ist, sind vielfältig. Laut dem allgaeuhit.de hat sich die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs im Allgäu im Jahr 2024 weiter verschlechtert. Die Pünktlichkeitsquote liegt bei nur 85,3 Prozent – ein Rückgang von 87 Prozent im Vorjahr, was insgesamt ein alarmierendes Bild abgibt. Fachkräftemangel und eine marode Infrastruktur führen dazu, dass 47 Prozent aller Verspätungen in Bayern auf infrastrukturelle Probleme zurückzuführen sind. Verkehrsminister Christian Bernreiter fordert daher mehr Investitionen in ländliche Bahnstrecken.
Kaufmann sprach auch über zwei große Projekte, die für die Region von Bedeutung sind: die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Füssen und Buchloe sowie der viergleisige Ausbau zwischen Pasing und Fürstenfeldbruck. Diese Vorhaben könnten die Pünktlichkeit der Regionalzüge entscheidend verbessern. JU-Stellvertreter Haslach wies darauf hin, dass konkrete Finanzierungszusagen notwendig sind, um die geplanten Projekte schnell umzusetzen.
Die Bedeutung nachhaltiger Mobilität
Die VDV hebt hervor, wie wichtig der öffentliche Personennahverkehr für eine nachhaltige Mobilität ist. Aktuell befördern die VDV-Mitgliedsunternehmen täglich etwa 26 Millionen Fahrgäste in Deutschland. Umgekehrt erspart der ÖPNV täglich rund 18 Millionen Autofahrten und trägt somit zu einer deutlichen Verringerung der Treibhausgasemissionen bei. Diese Zahlen sprechen eine eindringliche Sprache – der ÖPNV ist nicht nur eine Alternative für die Bürger, sondern auch ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.
Zusätzlich zur ökologischen Bilanz zeigt eine Untersuchung, dass die nachhaltige Mobilitätswirtschaft in Deutschland eine Wertschöpfung von rund 118 Milliarden Euro generiert und mehr als 1,7 Millionen Beschäftigte in diesem Sektor aktiv sind. Damit ist der ÖPNV nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor, der Lebensqualität und Mobilität miteinander verknüpft.
Der Handlungsbedarf ist klar: Die Junge Union Ostallgäu plant, aktiv in die Debatte um den Nahverkehr einzugreifen und klare Erwartungen an Politiker, Verwaltung und Verkehrsunternehmen zu formulieren. Nur mit einem gemeinsamen Kraftakt kann der ÖPNV im Allgäu die Menschen langfristig überzeugen und nachhaltig verbessern.
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Ort | Pasing, Deutschland |
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