Wehrpflicht-Debatte: Ist Deutschlands Armee bereit für den Ernstfall?
Am Montag, den 22. September 2025, diskutieren Experten in Berlin über Krieg, Wehrdienst und Deutschlands militärische Bereitschaft.

Wehrpflicht-Debatte: Ist Deutschlands Armee bereit für den Ernstfall?
Die aktuelle Debatte über den Krieg in Europa und die Wehrpflicht nimmt in Deutschland immer mehr an Fahrt auf. Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, stehen viele Fragen im Raum. Unter dem Motto „Hart aber Fair“ diskutieren am Montag, den 22. September 2025, verschiedene Experten und Politiker über die mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht und die militärische Bereitschaft Deutschlands. Die Sendung wird live aus Berlin ausgestrahlt und verspricht eine spannende Auseinandersetzung mit der Thematik.
Zu den Teilnehmern der Diskussion gehören prominente Namen wie Norbert Röttgen von der CDU, der für Außen- und Verteidigungspolitik zuständig ist, sowie Jan van Aken von der Linken und Vertreter der Bundeswehr wie Nicole Schilling, die stellvertretende Generalinspekteurin. Auch junge Stimmen wie die Jura-Studentin Annabell Günther, die Reservistin ist, und die Journalistin Özge Inan werden ihre Perspektiven einbringen. Diese Runde reflektiert nicht nur die militärischen Herausforderungen, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung, die mit einer möglichen Wehrpflicht einhergeht.
Die aktuelle Lage und Wehrpflicht
Die Debatte über die Rückkehr zur Wehrpflicht ist überfällig und wird durch die gedrängte Lage der NATO verstärkt. Verteidigungsminister Pistorius hat kürzlich eine Erhöhung der militärischen Bereitschaft gefordert, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Doch die Frage bleibt: Reicht ein freiwilliger Wehrdienst oder braucht es die alte Wehrpflicht zurück? Laut einem Bericht von GIDS Hamburg gibt es Stimmen, die den Nutzen der Wehrpflicht als entscheidend für die Schließung von Personalengpässen und zur Ausbildung von Reserven sehen.
Ein Vergleich mit internationalen Modellen zeigt, dass es unterschiedlichste Ansätze zur Wehrpflicht gibt. Der ehemalige Panzeroffizier und Militärexperte Andreas Rapp zielt darauf ab, wie die Wehrpflicht in Europa und den NATO-Staaten strukturiert ist, während er ebenfalls die Rolle der Wehrpflicht zur glaubwürdigen Abschreckung thematisiert. In Ländern wie Schweden sieht man, wie Wehrpflicht effektiv integriert werden kann.
Widersprüchliche Meinungen und die Zukunft
Der Druck auf die Bundeswehr nimmt zu, jedoch gibt es Bedenken, dass die Truppe den Anstieg von Rekruten nicht bewältigen könnte. Dies äußerte auch die SPD-Politikerin Högl, die auf das fehlende Ausbildungs- und Unterkunftspersonal hinweist. Sie schlägt ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr vor, das auch bei der Bundeswehr abgeleistet werden könnte. Diese Idee könnte Jung und Alt zusammenbringen und neue Perspektiven eröffnen, um das allgemeine gesellschaftliche und militärische Engagement zu fördern.
In der letzten Erhebung wird deutlich, dass die Zahl der Soldatinnen und Soldaten in Deutschland zuletzt leicht auf rund 181.000 gesunken ist. Der Durchschnitt der Soldaten beträgt 34 Jahre. Diese Zahlen sprechen für sich und verdeutlichen den Handlungsdruck. Nach Informationen von Deutschlandfunk erwarten Experten, dass sich die künftige Bundesregierung noch in diesem Jahr intensiver mit diesem Thema befassen wird.
Besonders spannend wird die nächste Diskussion, bei der diese Perspektiven und Vorschläge eingehend beleuchtet werden. Der Krieg in Europa und die damit verbundenen Herausforderungen stellen die Gesellschaft vor große Fragen. Ein Aufruf zur Verantwortung für die Sicherheit des Landes ist mehr als nur ein Schlagwort – es ist eine Notwendigkeit in Zeiten wie diesen. Das Event am Montag könnte der Auftakt für wegweisende Entscheidungen hinsichtlich der Wehrpflicht in Deutschland sein.