Notfall Pflege: Sorgt Deutschland für ein würdiges Altern?

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Am 3. November 2025 diskutierte "Hart aber fair" in der ARD zur Notfallpflege mit Experten und Betroffenen über wichtige Reformen.

Am 3. November 2025 diskutierte "Hart aber fair" in der ARD zur Notfallpflege mit Experten und Betroffenen über wichtige Reformen.
Am 3. November 2025 diskutierte "Hart aber fair" in der ARD zur Notfallpflege mit Experten und Betroffenen über wichtige Reformen.

Notfall Pflege: Sorgt Deutschland für ein würdiges Altern?

Gestern Abend, am 3. November 2025, hat die beliebte Talksendung „Hart aber fair“ unter der Moderation von Louis Klamroth ein brisantes Thema beleuchtet: Notfall Pflege und die Frage, wer für ein Altern in Würde sorgt. Diese Diskussion ist besonders relevant, da Deutschland derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz zählt. Ein entscheidender Punkt, den die Gäste unterstrichen, ist, dass ca. 90% der Pflegebedürftigen zu Hause und nicht in Pflegeeinrichtungen versorgt werden, was den Druck auf pflegende Angehörige enorm erhöht, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Die Diskussion wurde durch eine Dokumentation über Demenz von Eckart von Hirschhausen angestoßen und bot eine Plattform für den Austausch über notwendige Reformen im Pflegesystem. Unter den Gästen waren prominente Persönlichkeiten wie Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen, sowie Andrea Sawatzki, die ihre persönlichen Erfahrungen als pflegende Angehörige einbrachte.

Pflegende Angehörige im Fokus

Ein zentrales Thema der Sendung war die Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Diese liegen oft am Rande ihrer Belastungsgrenze. Ein Buch, das diesem Thema gewidmet ist – „Angehörige von Menschen mit Demenz: Forschungsergebnisse und Perspektiven“ – wurde kürzlich veröffentlicht und liefert wissenschaftliche Erkenntnisse über die Lebenssituation dieser Helfer. Herausgegeben von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, bietet das Buch 30 Kapitel, die sich mit der Teilhabe und Entlastung von Angehörigen beschäftigen. Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, fordert in einem einleitenden Beitrag eine teilhabeorientierte Demenzpolitik, die den Bedürfnissen von Angehörigen Rechnung trägt, wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft feststellt.

Das Buch will durch wissenschaftlich geprüfte Unterstützungsangebote pflegende Angehörige stärken und bietet konkrete Handlungsempfehlungen, um Barrieren bei Hilfsangeboten zu überwinden. Es behandelt auch die Lebenssituation junger Angehöriger und die Herausforderungen, die durch räumliche Distanz entstehen.

Das Fortbestehen der Dialoge

In der Talksendung wurde auch über die Notwendigkeit von Reformen im Pflegesystem diskutiert. Die aktuelle Situation macht deutlich, dass ohne Unterstützung weder Angehörige noch Pflegebedürftige die vorhandenen Herausforderungen bewältigen können. Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, und der Alzheimer-Patient Rainer Heydenreich skizzierten die drängenden Bedürfnisse, um ein würdevolles Altern zu garantieren.

Die Sendung wurde um 21 Uhr in der ARD ausgestrahlt und wird am heutigen Tag um 20:30 Uhr auf tagesschau24 wiederholt sowie am Mittwoch, 5. November, um 1 Uhr auf 3sat. Die von „Hart aber fair“ behandelten Themen sind von großer Bedeutung und durch die aktuelle Veröffentlichung des Buches zur Demenz-Pflege auch sehr gut untermauert.

In einem ganz anderen Bereich sorgt auch der Film „No Hard Feelings“ mit Jennifer Lawrence für Gesprächsstoff. Es bleibt abzuwarten, wie sich solche Themen in der gesellschaftlichen Diskussion weiterentwickeln. Doch eines ist klar: Über den Umgang mit Demenz und die Herausforderungen im Pflegesystem muss dringend gesprochen werden, um Lösungen zu finden, die den Menschen mehr Lebensqualität bieten.