Wohnen in München: So hoch sind die Mieten wirklich!

Wohnen in München: So hoch sind die Mieten wirklich!
Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Deutschland - München gilt als die teuerste Wohnstadt Deutschlands, und die Situation auf dem Mietmarkt sorgt für große Belastungen der Haushalte. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass insbesondere Singles betroffen sind, die oft über 40% ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen. Fast zwei Drittel der Mittelschicht in der Isarmetropole benötigen sogar über 30% ihres Einkommens, um ihre Mietverpflichtungen zu decken. Angela Lutz-Plank, Geschäftsführerin des Mietervereins, hat die 30%-Marke als wenig realistisch für München bezeichnet und dem ist nur schwer zu widersprechen. Laut tz sind neun Stadtteile besonders betroffen, darunter Feldmoching-Hasenbergl, Milbertshofen-Am Hart, und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt.
Die Mietbelastung in München ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern betrifft viele Menschen in der Stadt. Laut dem Statistischen Amt der Stadt München geben 27,4% der Bevölkerung mehr als 40% ihres Einkommens für die Miete aus, was als gefährlich belastet gilt. Rund 12,1% zahlen sogar mehr als die Hälfte ihres Einkommens. Im Schnitt bleibt den Mietern nach Abzug der Warmmiete noch ein Resteinkommen von 2.300 Euro zur Verfügung – was oft nicht reicht, um ein anständiges Leben zu führen. abendzeitung berichtet, dass die durchschnittliche Wohnkostenbelastungsquote in München bei 32,7% liegt.
Belastete Stadtteile
Blaue Himmel und das schöne Wetter täuschen oft über die harte Realität hinweg: In Stadtteilen wie Hadern und Sendling sieht die Lage anders aus. Hier haben beispielsweise 33% der Bewohner im Feldmoching-Hasenbergl hohe Wohnkostenbelastungen. Doch auch in Milbertshofen-Am Hart und Freimann sind die Mieten drückend hoch. Im Gegensatz dazu sind die Mieten in Aubing-Lochhausen und Obermenzing vergleichsweise moderat und belasten weniger als 10% der dortigen Bewohner.
Bemerkenswert ist, dass Einpersonenhaushalte – die in München 53% ausmachen – überdurchschnittlich von der Mietbelastung betroffen sind und im Durchschnitt 40% ihres Einkommens für Wohnraum aufwenden. Das macht sie zur verletzlichsten Gruppe auf dem Wohnungsmarkt. Stephan Kippes vom Maklerverband IVD empfiehlt Wohnungssuchenden, nicht nur in einem bestimmten Viertel nach einer Bleibe zu suchen, sondern auch andere Optionen in Erwägung zu ziehen.
Die Zukunft der Mietpreise
Die allgemeine Entwicklung der Mietpreise lässt nichts Gutes erahnen. Eine Analyse zeigt, dass die Angebotsmieten in großen Städten von 2010 bis 2022 um rund 55% gestiegen sind, während die Nettokaltmieten für bestehende Mietverhältnisse seit 2010 um 19% zugenommen haben. Die Mietbelastungen bleiben dabei für viele, vor allem einkommensschwache Haushalte, eine echte Herausforderung. DIW stellt fest, dass viele Mieter bereit sind, bei einem Umzug höhere Mieten zu zahlen, wobei ein Viertel der Befragten bei einem Umzug möglicherweise in die kritische Zone von 40% und mehr rutscht.
Die Politik ist aufgefordert zu handeln. Einfache Lösungsansätze gibt es nicht, doch die Stärkung des sozialen Wohnungsbaus und eine eventuell Erhöhung des Wohngeldes könnten wirksame Maßnahmen sein. Angesichts der ständig steigenden Mietpreise ist es für viele Münchner von zentraler Bedeutung, dass der Wohnungsmarkt gerecht und für alle Menschen zugänglich bleibt.
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Ort | Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Deutschland |
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