Feierliche Wiedereröffnung: Alte Synagoge München erstrahlt neu!
Feierliche Wiedereröffnung der alten Synagoge in München am 15.09.2025 nach umfassender Restaurierung. Wichtige Gäste und kulturelle Bedeutung.

Feierliche Wiedereröffnung: Alte Synagoge München erstrahlt neu!
Am 15. September 2025 wird das historische Bauwerk an der Reichenbachstraße in München, die alte Synagoge, feierlich wiedereröffnet. Nach jahrelangen mühevollen Restaurierungsarbeiten erstrahlt die im Stil der Neuen Sachlichkeit entworfene Synagoge von Architekt Gustav Meyerstein in ihrem einstigen Glanz von 1931. Ein Festakt in geschichtsträchtiger Atmosphäre wird prominente Gäste anziehen, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), sowie die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, und den Pianisten Igor Levit. Auch der Sohn des Architekten, Emanuel Meyerstein, wird anwesend sein, um diesen besonderen Moment zu würdigen.
Die alte Synagoge hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten verwüstet und anschließend nur notdürftig instand gesetzt. Von 1947 an diente sie der Israelitischen Kultusgemeinde München (IKG) als Hauptsynagoge und wurde zum Zentrum jüdisch-religiösen Lebens in der Stadt. Doch mit der Eröffnung der neuen Hauptsynagoge Ohel Jakob am 9. November 2006, verwahrlost das Gebäude zunehmend und blieb bis zur Gründung des Vereins „Synagoge Reichenbachstraße e. V.“ im Jahr 2013 leer. Dr. Rachel Salamander und Rechtsanwalt Ron Jakubowicz setzten sich mit Nachdruck für die Rettung des denkmalgeschützten Bauwerks ein.
Ein Denkmal jüdischer Geschichte
Die Wiedereröffnung der Synagoge ist nicht nur ein architektonisches Ereignis, sondern auch ein bedeutender Schritt zur Bewahrung jüdischer Kultur in München. Durch die Restaurierung wird die ursprüngliche Farbgestaltung, die für Meyersteins Werk charakteristisch ist, wiederhergestellt. Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 12,6 Millionen Euro, wobei Stadt München, Freistaat Bayern und der Bund jeweils 30 Prozent berücksichtigen. Die restlichen 10 Prozent bringt der Verein durch private Spenden auf.
Neben der Wiederherstellung des Gebäudes ist es dem Verein ein großes Anliegen, die Synagoge künftig wieder für Gottesdienste und religiöse Feste wie Hochzeiten oder Bar- und Bat-Mizwas zu nutzen. Zudem sollen dort auch pädagogische und kulturelle Aktivitäten stattfinden, um die reiche jüdische Geschichte und Kultur zu vermitteln. Es soll ein Ort des Lernens und der Begegnung geschaffen werden, um das jüdische Leben in der Stadt lebendig zu halten.
Jüdische Baukultur in Deutschland
Die Wiedereröffnung der Synagoge unterstreicht auch die Bedeutung jüdischer Architektur in Deutschland. Jüdisches Leben ist hier seit über 1.700 Jahren dokumentiert und hat zahlreiche bedeutende Bauwerke hervorgebracht. Die Geschichte zeigt, wie entscheidend die Erhaltung dieser Gebäude für die Identität der nachfolgenden Generationen ist. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hebt hervor, dass restaurierte jüdische Gebäude eine wichtige Rolle für das Bewusstsein über jüdische Geschichte spielen.
Durch den Denkmalschutz werden bedeutende Zeugnisse jüdischer Vergangenheit bewahrt, was auch für die alte Synagoge an der Reichenbachstraße gilt. Diese Wiedereröffnung ist nicht nur ein Lokalereignis, sondern eine Feier des kulturellen Erbes, das uns allen etwas zu sagen hat. Sie zeigt, wie wichtig das Bewahren von Geschichte und Kultur ist, gerade in einer Zeit, in der die Erinnerungen an vergangene Erlebnisse neu lebendig gemacht werden können.
Für alle Münchnerinnen und Münchner wird die alte Synagoge fortan wieder ein Ort der Begegnung und des geistlichen Lebens sein. Dies macht deutlich, dass trotz der Herausforderungen der Geschichte auch Wege zur Bewahrung und Erneuerung gefunden werden können.
Für weitere Informationen zur Geschichte der Synagoge und deren Restaurierung, können Sie die Berichte auf synagoge-reichenbach.de sowie auf monumente-online.de nachlesen. Die aktuelle Entwicklung und der Festakt zur Wiedereröffnung sind zudem auf juedische-allgemeine.de zu verfolgen.