Cat Power verzaubert München mit Dylans legendären Klängen!

Am 16.06.2025 beeindruckte Cat Power in München mit ihrer Hommage an Bob Dylan, gefüllt mit emotionalen Interpretationen seiner Klassiker.
Am 16.06.2025 beeindruckte Cat Power in München mit ihrer Hommage an Bob Dylan, gefüllt mit emotionalen Interpretationen seiner Klassiker. (Symbolbild/MM)

Cat Power verzaubert München mit Dylans legendären Klängen!

München, Deutschland - Gestern war ein ganz besonderer Abend in München: Chan Marshall, besser bekannt als Cat Power, hat ein legendäres Konzert von Bob Dylan nachgespielt, das 1966 in der Isarphilharmonie stattfand. Dieses Event zieht nicht nur die eingefleischten Dylan-Fans an, sondern auch jene, die das neueste Biopic „Like A Complete Unknown“ im Kino gesehen haben. Die Halle war praktisch ausverkauft und das Publikum hüllte sich in eine kulturell bunte Mischung.

Mit einem grünen Hosenanzug, der ihr schick stand, begann Marshall den Abend mit „She Belongs To Me“. Begleitet wurde sie von Gitarrist Arsun Sorrenti und Harmonika-Spieler Aaron Embry. Ihr Auftritt, der viele der legendären Songs von Dylan erneut zum Leben erweckte, kam dabei nicht ganz ohne eine persönliche Note aus. Die Interpretationen zeichnen sich durch eine souligere Stimmfärbung aus, die selbst den Klassiker „Just Like A Woman“ neu beleuchtet.

Ein gelungenes Repertoire

Etwas unkonventionell, aber ungemein ansprechend war Marshalls neunminütiger Monolog zu „Visions of Johanna“, der dem Publikum einen neuen Zugang zu Dylans komplexen Texten vermittelte. Große Ohrwürmer wie „It’s All Over Now, Baby Blue“ klangen erfrischend poppig, während „Desolation Row“ als komplexes Langgedicht noch einmal in den Fokus gerückt wurde. Doch nicht alles war nach dem Geschmack der Zuhörer: „Mr. Tambourine Man“ fiel im Vergleich etwas farblos aus.

Der Rockteil des Konzerts kam mit „Tell Me, Mama“ gewaltig in Fahrt und bietet den Fans ein vertrautes Gefühl, das sie an Dylans damalige Transformation von Folk zu Rock erinnert. Die mitreißende Interpretation von „Leopard-Skin Pill-Box Hat“ in einer rasant-rockigen Version war ein Highlight des Abends. Einzige Coverversion im Set war „Baby Let Me Follow You Down“, die die Fans erfreute und einiges an Nostalgie weckte.

Kritik und Ausblick

Obwohl der Abend viele schöne Momente bot, wurde auch angemerkt, dass Teile des Auftritts einstudiert wirkten. Das Finale mit „Like A Rolling Stone“ ließ zwar das Publikum nicht gerade aus den Socken hauen, aber es ist immer noch einen Versuch wert, Dylans Klassiker durch die persönliche Linse der Künstlerin zu hören. Die Setlist spiegelte allerdings die Gedanken wider, dass Cat Power weiterhin mit Cover-Abenden touren könnte, während ein neues Werk mit eigenen Songs nicht unbemerkt bleiben sollte.

Wie Michael Bartle in einer seiner Radiosendungen anmerkte, sind Cover-Versionen nicht einfach Nachahmungen, sondern bieten eine Übersetzung zwischen Generationen. Cat Power hat mit ihrem Auftritt mehr als nur eine Hommage an Dylan geschaffen; sie eröffnet einen neuen Diskurs über kreative Entscheidungen und die Verantwortung, sich weiterzuentwickeln. In den Worten von Bayern 2 wird damit eine Reflexion über Dylans Transformation und die Bedeutung seiner Musik in unseren Tagen in Gang gesetzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Cat Power mit ihrer Darbietung des berühmten Konzertes in München nicht nur die ethischen Vorstellungen von Coverversionen hinterfragt, sondern auch einen ehrlichen Versuch unternimmt, die Beziehung zwischen Künstlerin und Publikum zu vertiefen. Besondere Aufmerksamkeit bescherte ihr Auftritt dem Erbe eines der größten Songwriter der Geschichte, dessen Einfluss auch in modernen Interpretationen lebendig bleibt.

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OrtMünchen, Deutschland
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