Alarmierender Anstieg: Fast 100.000 Münchner in finanzieller Not!
Die Überschuldung in München steigt, auch in Daglfing, mit aktuellen Zahlen und Ursachen der finanziellen Notlage.

Alarmierender Anstieg: Fast 100.000 Münchner in finanzieller Not!
Immer mehr Münchner kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten. Laut dem aktuellen Schuldneratlas 2025 von Creditreform sind in der bayerischen Landeshauptstadt nun 97.772 Erwachsenen überschuldet, das entspricht einer Überschuldungsquote von 7,82 % der erwachsenen Bevölkerung. Damit hat sich die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr um 4 % erhöht, was die höchste Quote seit 2021 darstellt. Der Anstieg zeigt sich nicht nur in den klassischen Brennpunktvierteln, sondern auch in Stadtteilen, die bisher weniger auffällig waren, wie Daglfing und Aubing. Tz.de fasst die Situation zusammen.
Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Die Ursachen sind vielfältig: steigende Lebenshaltungskosten, die wirtschaftlichen Folgewirkungen der aktuellen Krise sowie individuelle Schicksalsschläge wie Jobverluste, Krankheiten oder Trennungen. Viele Menschen haben schlichtweg das Gefühl, dass ihre Ausgaben die Einnahmen übersteigen, was sich in einer alarmierenden Zunahme von „weicher“ Überschuldung zeigt. Diese Fälle, die durch unwirtschaftliche Haushaltsführung sowie unkontrollierte Konsumausgaben geprägt sind, sind um 11 % angestiegen und betreffen nun über 46.000 Münchner. Im Gegensatz dazu gab es einen leichten Rückgang bei den „harten“ Überschuldungsfällen. Abendzeitung berichtet, dass die durchschnittliche Schuldenhöhe pro Person bei etwa 44.000 Euro liegt.
Besondere Gruppen in Not
Besonders betroffen sind Alleinerziehende, vor allem Frauen, die zu einem beträchtlichen Teil zur Gruppe der Überschuldeten zählen. Etwa 30-40 % der überschuldeten Frauen sind alleinerziehend. Die Schuldnerquote bei Männern beträgt 9,87 %, bei Frauen liegt sie bei 5,14 %. Zudem ist ein besorgniserregender Trend unter den jüngeren Erwachsenen (unter 30 Jahren) zu beobachten, deren Überschuldungsquote auf 6,15 % gestiegen ist. Im Stadtviertel Am Hart zeigt sich die höchste Überschuldung bei dieser Altersgruppe mit fast 10 %.
Die Statistik zur Überschuldung in der Stadt zeigt auch, dass besonders viele überschuldete Personen in Neuhausen (3954) sowie Moosach (3769) und Sendling-West (3671) leben. Im Gegensatz dazu haben Stadtteile wie Daglfing mit nur 214 überschuldeten Personen vergleichsweise niedrige Werte. Eins ist jedoch klar: Der Druck auf die Münchner Bürger steigt, und es braucht dringend Unterstützung für die Betroffenen.
Hilfe und Beratung
In einem Jahr, das bereits viele Herausforderungen mit sich brachte, kam es zu über 20.300 Anfragen bei der Schuldnerberatung. über 4.000 Personen befinden sich in Langzeitberatungen. Der Leiter der Schuldnerberatung, Mark Wichlajew, hebt hervor, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfe zu suchen, bevor die finanzielle Not zu einer unüberschaubaren Situation führt.
Für viele Münchner könnte der Rat, sich rechtzeitig Unterstützung zu holen, der Schlüssel zur Rückkehr in ein finanziell stabileres Leben sein. Die Gründe, warum Menschen in die Schuldenfalle tappen, sind oft nicht nur auf persönliche Entscheidungen zurückzuführen, sondern auch auf äußere Umstände, die in der heutigen Zeit immer präsenter werden. Iff Hamburg hat in einem Report dargelegt, dass eine signifikante Zahl der Überschuldungsfälle auf Ereignisse zurückzuführen ist, die von den Betroffenen nur schwer zu beeinflussen sind.
In Anbetracht dieser Situation bleibt zu hoffen, dass gezielte Maßnahmen zur Unterstützung der überschuldeten Münchner auf den Weg gebracht werden. Die Herausforderungen sind enorm, und es liegt an uns allen, die finanzielle Bildung und Unterstützung für die, die es benötigen, zu verbessern.