München entdeckt verborgene Juwelen: Dritte Orte im Fokus!

München entdeckt verborgene Juwelen: Dritte Orte im Fokus!
Münchner Freiheit, München, Deutschland - In München hat ein spannendes Kunstprojekt mit dem Namen „Dritte Orte“ an Fahrt aufgenommen. Es zielt darauf ab, soziale Treffpunkte zu identifizieren und zu archivieren, die nicht Zuhause oder am Arbeitsplatz sind. Diese Idee, die vom US-Soziologen Ray Oldenburg geprägt wurde, findet auch hierzulande zunehmend Beachtung. Miriam Worek, eine engagierte Kunstpädagogin, leitet dieses Projekt und wird dafür am Mittwoch, den 16. Juli, eine interessante Aktion starten. Die Idee ist, nicht nur vergessene, sondern auch aktuelle und sogar utopische Orte festzuhalten, um deren Bedeutung in unserer Gesellschaft zu würdigen. Wie die tz berichtet, sind Infoabende in der Stadtbibliothek Motorama für interessierte Bürger:innen angesetzt, und zwar am 22. und 28. Juli sowie am 12. August, jeweils ab 19 Uhr.
Zusätzlich können Bürger:innen ab dem 16. Juli einen Stadtforschungsrucksack ausleihen, ausgestattet mit einem 3D-Scan-Tablet und Mikrofon, um ihre eigenen Kulturorte zu dokumentieren. Schon jetzt hat Worek zahlreiche Impressionen und Gegenstände festgehalten, darunter die beliebte Cafébar Mona, die während ihrer zwei Jahre als Treffpunkt für subkulturelle Veranstaltungen diente und seit 2024 geschlossen ist. Historische Fotos von Orten wie dem Theater Drehleier erweitern das Archiv und geben Einblicke in die Veränderung der Münchner Kulturszene.
Die Vielfalt der Dritten Orte
Dritte Orte sind dabei viel mehr als nur cafégemütliche Ecken; sie können überall sein, wo Menschen ein Bedürfnis nach sozialer Interaktion verspüren. Laut der Körber-Stiftung ist es wichtig, bestehende Orte kreativ zu nutzen. Gaststätten, Bäckereien und Supermärkte mit gemütlichen Kaffeebereichen sind beliebte Anlaufstellen, insbesondere für Senior:innen, die dort gerne Zeit verbringen, um Kontakte zu pflegen. In Deutschland jedoch zeigen Studien, dass die Zahl der Gastronomiebetriebe seit den Corona-Lockdowns zurückgeht. Gleichzeitig steigen die Preise in der Gastronomie, was die Situation für soziale Begegnungen erschwert.
Ein Rückblick auf den Zustand der sozialen Treffpunkte zeigt, dass viele traditionelle Gaststätten auf dem Land nicht mehr existieren, was leider oft an Alters- oder betriebswirtschaftlichen Gründen liegt. Umso wichtiger ist es, dass Kommunen aktiv werden. Ein gutes Beispiel für innovative Begegnungsräume sind die „Dritte Orte“, die in verschiedenen Formen wie Cafés, Buchläden oder Gemeinschaftsräumen existieren. Besonders in den USA, den Niederlanden und Nordeuropa haben viele Bibliotheken ihre Rolle als soziale Treffpunkte neu definiert und fördern damit eine aktive Teilhabe der Bürger:innen – hierzulande stehen ebenfalls Initiativen zur Verfügung, um Bibliotheken attraktiver zu gestalten.
Einsamkeit entgegenwirken
Das Thema Einsamkeit und soziale Isolation wird zunehmend als gesellschaftliches Problem erkannt. Öffentliche Treffpunkte spielen eine entscheidende Rolle im sozialen Miteinander, insbesondere für ältere Menschen. Die Notwendigkeit, solche Orte zu schaffen und zu fördern, diskutiert auch die bvpraevention. Initiativen wie „Stühle raus!“ oder generationenübergreifende Mittagstische zeigen, wie einfach es sein kann, Nachbarschaftsaktionen zu organisieren, die Menschen zusammenbringen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dritte Orte in München und darüber hinaus unverzichtbare Zentren sind, die das Wohlbefinden der Gemeinschaft stärken. Durch die Archivierung dieser Orte möchte das Kunstprojekt von Worek nicht nur die Geschichte lebendig halten, sondern auch einen Dialog über die sozialen Bedürfnisse unserer Zeit anstoßen. Ein klarer Aufruf an alle Münchner:innen: Engagiert euch für eure Nachbarschaft und macht den ersten Schritt, um solche Begegnungsräume zu beleben!
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Ort | Münchner Freiheit, München, Deutschland |
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