Freie Berufe wachsen trotz Krise: Erwartungen und Herausforderungen steigen!

Freie Berufe wachsen trotz Krise: Erwartungen und Herausforderungen steigen!
Münchner Freiheit, Deutschland - In der aktuellen wirtschaftlichen Lage Deutschlands gibt es ein bemerkenswertes Phänomen: Während die Gesamtkonjunktur strauchelt, wachsen die Freien Berufe. In einer Umfrage des Bundesverbands Freier Berufe (BFB) bewerten 39,5 Prozent der Freiberufler ihre Geschäftslage als gut, was einen Anstieg von über zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese positive Einschätzung steht jedoch im starken Kontrast zu den Herausforderungen, mit denen die Gesamtwirtschaft konfrontiert ist; das ifo Institut prognostiziert für 2025 lediglich ein mickriges Wachstum von 0,2 Prozent. Viele befürchten gar das dritte Krisenjahr in Folge, wie die Industrie- und Handelskammer feststellt.
Doch nicht alle Freiberufler blicken optimistisch in die Zukunft. Während die Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsberatung durchaus Zuversicht zeigt, äußern die Heilberufe erhebliche Bedenken. Laut der jüngsten Umfrage schätzt ein Drittel der Freiberufler eine ungünstigere Entwicklung in den nächsten sechs Monaten voraus. Die Unsicherheit rührt aus den Krisen der letzten Jahre, darunter die Corona-Pandemie, steigende Energiekosten und der anhaltende Fachkräftemangel.
Personalfragen und Auslastungen
Die Personalplanung ist ein weiteres heißes Thema. Ein erfreulicher Trend zeigt sich darin, dass 14,1 Prozent der Befragten in den kommenden zwei Jahren mit einem Anstieg ihrer Mitarbeiterzahl rechnen. Dies ist ein Anstieg von 12,8 Prozent im Vorjahr. Zugleich sagt aber auch ein erheblicher Teil, dass sie keine Mitarbeitenden abbauen möchten – die Zahl der Freiberufler, die mit Personalabbau rechnen, ist von 22,7 Prozent auf 19,4 Prozent gesunken.
Ein deutliches Signal, welches die engagierte Auslastung der Freiberufler widerspiegelt: 36,5 Prozent arbeiten bereits am Limit, und 41,7 Prozent geben an, zwischen 75 und 100 Prozent ausgelastet zu sein. Dies deutet auf einen engen Arbeitsmarkt hin, der kaum Kapazitätsreserven zulässt. Doch wie viele Freiberufler befürchten Überlastung? Aktuell berichten 35,2 Prozent von Überlastung, und etwa 10 Prozent erwarten in den nächsten sechs Monaten eine Verschärfung der Situation.
Der Druck auf die Politik
Mit dieser besorgniserregenden Lage wächst der Druck auf die Bundesregierung. BFB-Präsident Stephan Hofmeister fordert dringend weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren und stabilere Rahmenbedingungen. Bemerkenswert ist auch, dass 98 Prozent der deutschen Mittelstandsunternehmen sich ein Ende der Bürokratie wünschen. Häufig wird angemerkt, dass es eine kritische Bildungs- und Fachkräftesituation gibt, wobei der BFB auch auf eine Lücke im Investitionssofortprogramm der Regierung hinweist.
Das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) befasst sich intensiv mit der Frage der Fachkräftesicherung. Die Einschätzung der ungenutzten Potenziale bei Frauen, Nicht-Deutschen und älteren Arbeitnehmern wird für die nächsten Jahre entscheidend sein. Aktuelle Studien zeigen, dass der demografische Wandel auch direkte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben wird und Herausforderungen in der Personalgewinnung weiter zuspitzen könnte.
Trotz dieser durchwachsenen Rahmenbedingungen tragen die Freien Berufe etwa 10 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Mit rund 1,485 Millionen Selbstständigen ist dies ein nicht zu unterschätzender Beitrag. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation weiterentwickelt, zumal auch die Zuwanderung und die Erwerbsneigung nicht ausreichen, um den Rückgang der Erwerbspersonen wirksam aufzufangen.
Insgesamt zeigt sich also ein gefächertes Bild für die Freien Berufe: Positives Wachstum kontrastiert mit besorgniserregenden Trends in der allgemeinen wirtschaftlichen Situation. Der Dialog zwischen Freien Berufen und der Politik könnte hier entscheidend sein, um die Herausforderungen in den Griff zu bekommen und die Zukunft dieser Branche nachhaltig zu sichern.
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Ort | Münchner Freiheit, Deutschland |
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