Modernes Quartier am Perlacher Forst: Sanierung der Ami-Siedlung startet!

Sanierungspläne für die Ami-Siedlung in Obergiesing-Fasangarten: 1200 auf 2200 Wohnungen, Kritik der Mieter. Zukunft des Wohnraums.
Sanierungspläne für die Ami-Siedlung in Obergiesing-Fasangarten: 1200 auf 2200 Wohnungen, Kritik der Mieter. Zukunft des Wohnraums. (Symbolbild/MM)

Modernes Quartier am Perlacher Forst: Sanierung der Ami-Siedlung startet!

Perlacher Forst, München, Deutschland - In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Obergiesing-Fasangarten wurde die Sanierung der Ami-Siedlung am Perlacher Forst eingehend diskutiert. Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) stellten dabei die konkreten Pläne für die zukünftige Entwicklung des Wohngebietes vor. Ein hohes Interesse seitens der Bewohner, viele von ihnen Mieter, zeigte sich durch die große Teilnehmerzahl an dieser Sitzung. Wie die tz berichtet, kommen auf die rund 1200 bestehenden Wohnungen in der Siedlung auf lange Sicht zusätzliche 1000 Einheiten hinzu, womit der Wohnraum fast verdoppelt werden soll.

Insgesamt sind umfassende Sanierungs- und Abrisspläne konkretisiert worden. Mit dem Ziel, ein modernes Quartier zu schaffen, das nicht nur Wohnungen, sondern auch Kitas, Pflegeeinrichtungen und Geschäfte umfasst, sieht der Plan deutlich mehr Platz für zukünftige Anwohner vor. Die geplanten Maßnahmen werden in drei Phasen unterteilt: Zunächst werden die Dächer der bestehenden Gebäude erneuert und durch Gauben erweitert, darauf folgt die Modernisierung der Erd- und Untergeschosse. In der letzten Phase wird die Haustechnik komplett saniert. Trotz dieser positiven Aussichten gab es auch kritische Stimmen, die lautstark unterstrichen: „Das ist nicht familienfreundlich!” und „Wir werden belogen!”.

Langfristige Planung und Herausforderungen

Die BImA plant, insgesamt 42 Gebäude abzureißen und neu zu errichten, wenn alle rechtlichen und fachlichen Fragen geklärt sind. Ein Gutachten zur Überprüfung des Baumbestands und zur Schadstoffprüfung ist geplant. So werden wichtige Grundlagen für die Sanierung geschaffen, die sich über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren erstrecken wird. Ein Umzugsmanagement soll sicherstellen, dass die bestehenden Mieter während der Sanierung innerhalb der Siedlung umgesiedelt werden können, während zwei neue Häuser bereits vor Beginn der großen Arbeiten entstehen sollen.

Die Anliegen der Bewohner sind ein wichtiger Aspekt, insbesondere in einem Umfeld, das von einem akuten Mangel an Wohnraum geprägt ist. Laut einer Studie des Verbändebündnisses „Soziales Wohnen“ liegen mehr als 550.000 Wohnungen in Deutschland im Rückstand, was den wachsenden Anforderungen durch Zuwanderung und steigende Mietpreise Rechnung trägt. München hat sich hier zu einer Spitzenstadt entwickelt, in der die durchschnittliche Miete für Wiedervermietungen bei knackigen 20,59 Euro pro Quadratmeter liegt, wie die bpb aufzeigt.

Kritik an der Kommunikation

Die Pläne der BImA stehen jedoch nicht ohne Kritik da. Im Stadtrat gab es bereits Bedenken, insbesondere was die Kommunikation mit der Agentur betrifft. Die Unsicherheit, die bei den Mietern bleibt, zusätzlich zu komplexen Genehmigungsverfahren, wirft Fragen auf. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat einen Aufstellungsbeschluss gefasst, um das Genehmigungsverfahren in Gang zu setzen, doch es wird darauf hingewiesen, dass es mehrere Jahre dauern könnte, bevor tatsächlich mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Bei dieser Gelegenheit zeigen sich die Herausforderungen des Wohnungsmarktes, der eine zügige Lösung dringend benötigt.

Die Entwicklungen im Perlacher Forst und die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt zeigen einmal mehr, wie wichtig ein gut geplanter Wohnungsbau ist. Auf lange Sicht könnte die Sanierung der Ami-Siedlung einen kleinen, aber feinen Schritt in die richtige Richtung darstellen – vorausgesetzt, die Anliegen der Anwohner werden ernst genommen und die bureaucratischen Hürden schnell überwunden.

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OrtPerlacher Forst, München, Deutschland
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