Leverkusen: Hartes Urteil gegen Großfamilie – Millionenbetrug aufgedeckt!

Nach dem Urteil gegen die Leverkusener Großfamilie Hart stehen hohe Haftstrafen für Betrug und Geldwäsche im Raum.
Nach dem Urteil gegen die Leverkusener Großfamilie Hart stehen hohe Haftstrafen für Betrug und Geldwäsche im Raum. (Symbolbild/MK)

Leverkusen, Deutschland - In Leverkusen hat die Justiz kräftig durchgegriffen: Mitglieder einer libanesischen Großfamilie wurden wegen einer Vielzahl an Betrugsdelikten harsch bestraft. Die Verurteilungen, die am gestrigen Tag in Gerichtsverfahren fielen, sprechen Bände über das Ausmaß der Kriminalität in der Familie. Vorsitzender Richter Stephan Kloke hatte zum ersten Mal die Gelegenheit, die Machenschaften dieser kriminellen Gruppe zu überprüfen und zeigte sich angesichts der Urteile streng. In drei von vier Fällen fiel die Strafe höher aus als von der Staatsanwaltschaft gefordert, was verdeutlicht, dass die Kammer mit der vorliegenden Situation nicht auf die leichte Schulter genommen hat. Der Haupttäter muss sich nun über sieben Jahre und drei Monate hinter Schwedischen Gardinen einfinden, während ein Verwandter für sechs Jahre und neun Monate verurteilt wurde.

Ein Blick auf die Hintergründe dieser Geschichten zeigt, dass der älteste Angeklagte – immerhin 61 Jahre alt und schon bekannt durch 26 Vorstrafen, häufig wegen Betrugs – mit einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten rechnen muss. Kloke und seine Richterkollegen sind der Meinung, dass die Ursprungsgeneration der Familie als Teil der weit verbreiteten und systematischen Kriminalität anzusehen ist. Die schwersten Vergehen umfassen Betrügereien, bei denen eine 73-jährige ehemalige Dozentin um satte 38.000 Euro gebracht wurde.

Kriminalität in der Region

Die Strafen gegen die Clanmitglieder sind nicht der einzige Punkt, auf den man in Leverkusen schauen sollte. Denn die Gruppe ist noch mit weiteren Vergehen beschäftigt; in einem anderen Verfahren werden sie wegen Geldwäsche und Sozialhilfebetrug angeklagt. Zwischen 2014 und 2021 sollen sie über 450.000 Euro an Sozialleistungen erschlichen haben, wie derwesten.de berichtet. Hier wird deutlich, dass die staatlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Bekämpfung derartiger krimineller Strukturen kontinuierlich in den Fokus rücken müssen.

Wie die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, ist der Rückgang der Kriminalität in Deutschland um 1,7 % auf etwa 5,84 Millionen Fälle im Jahr 2024 erfreulich. Hauptverantwortlich dafür ist die Teillegalisierung von Cannabis, die zu einem Rückgang entsprechender Delikte führten. Doch der Anstieg bestimmter Delikte, die das Sicherheitsgefühl der Menschen gefährden, bleibt nicht aus. Laut der Statista sind es vor allem Vermögens- und Fälschungsdelikte, die weiterhin hoch im Kurs stehen. Die Polizeiarbeit ist hier entscheidend, und die Aufklärungsquote von rund 58 % zeigt, dass die Behörden auf dem richtigen Weg sind, auch wenn immer noch viele Verbrechen im Dunkelfeld verbleiben.

Ob es der Kriminalität in Leverkusen künftig an den Kragen geht, bleibt abzuwarten. Die Justiz hat jedoch klar gemacht, dass sie bei wiederholten Straftaten keine weiteren Chancen zur Bewährung sehen wird. Während der jüngste Angeklagte, gerade einmal 21 Jahre alt, nach Jugendstrafrecht mit einer dreijährigen Bewährungsstrafe davonkommt, bleibt die Hauptverbrecherfamilie weiter unter Beobachtung. Ein Leben in der eigenen Villa könnte möglicherweise bald der Vergangenheit angehören, sollten die Urteile des Düsseldorfer Landgerichts, die für den 15. Dezember 2023 angekündigt sind, gegen sie entscheiden. Sichert sich der Staat in diesem Fall ein weiteres Immobilienobjekt, könnte das ein starkes Zeichen im Kampf gegen Clan-Kriminalität setzen.

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Ort Leverkusen, Deutschland
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