Fussball-Abzocke: DJK Pasing kämpft um 7000 Euro von betrügerischem Anbieter

Pasing, Deutschland - Im Münchner Fußball hat ein Betrugsskandal für Aufregung gesorgt. Der örtliche Verein DJK Pasing hatte eine Reise für seine B-Jugend nach Antalya in der Türkei gebucht, die Ende Februar 2025 stattfinden sollte. Statt dem erhofften Trainingslager bekam der Verein jedoch eine bittere Überraschung, als der Reiseanbieter Matchday kurz vor Reisebeginn die Buchung storniert und die Anzahlung von rund 7.000 Euro einbehielt. Roberto Kuri, der Jugendleiter, äußert in diesem Zusammenhang ernsthafte Bedenken und spricht von einem möglichen Betrug.

Wie es scheint, war DJK Pasing nicht der einzige Verein, der mit Matchday schlechte Erfahrungen gemacht hat. Berichten zufolge haben auch andere Clubs wie SV Dettingen, TuS Osdorf und SpVgg Kaufbeuren ähnliche Probleme erlebt. SpVgg Kaufbeuren, die im Februar 2023 ebenfalls ihr Trainingslager in der Türkei absagen musste, hätte dabei sogar einen Verlust von 25.000 Euro erlitten. Tobias Siebert, Vorstandsmitglied der Kaufbeurer, plant rechtliche Schritte gegen Matchday, da die Firma an der angegebenen Adresse nicht auffindbar ist.

Verdächtige Praktiken und die Rolle der Versicherungen

Die Vorwürfe gegen Matchday sind vielfältig. Kuri beschreibt, dass die Kommunikation mit dem Anbieter sehr schlampig verlief. Auf eine versprochene Zahlungsanforderung per E-Mail haben sie bis heute gewartet. Tatsächlich hatten die zuständigen Personen des Vereins einen großen Vertrauensvorschuss in diese Buchung gesetzt. Kuri räumt ein, dass es naiv war, die Zahlung an eine türkische Bank zu überweisen, ohne eine Rechtsgrundlage zu haben.

Für noch mehr Brisanz sorgt die Tatsache, dass die R+V-Versicherung, die ursprünglich als Partner von Matchday fungierte, aufgrund mehrerer Zahlungsunfähigkeiten die Zusammenarbeit mit dem Reiseanbieter gekündigt hat. Sie haben in einigen Fällen Anzahlungen zurückerstattet, aber Vereine, die nach dem 20. Juni 2023 bei Matchday gebucht haben, können nicht mehr auf diese Unterstützung hoffen.

Ein Blick auf die Ursachen

Korruption im Sport ist nun nicht ganz neu; das Problem zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Fußballs. Laut bpb ist eine der zentralen Herausforderungen, dass abweichendes Verhalten oft als notwendig angesehen wird, um im Wettbewerb bestehen zu können. Solche Machenschaften untergraben das Vertrauen in den Sport und führen zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei den Anhängern.

Zurück zum konkreten Fall: DJK Pasing hat zwischenzeitlich eine neue Reise nach Kroatien organisiert, finanziert durch eine Gofundme-Kampagne. Diese Initiative zeigt, dass die Gemeinschaft zusammenhält und sich nicht unterkriegen lässt. Kuri und Siebert hegen die Hoffnung, dass auch weitere Geschädigte auf den Skandal aufmerksam werden und der Bayerische Fußballverband eine interne Umfrage anregt.

In Zeiten, in denen der Druck auf sportliche Erfolge hoch ist, wird auch der Grad an Vertrauenswürdigkeit einer Branche auf die Probe gestellt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Verantwortlichen im Bereich der Sportorganisationen stärker gegen Korruption und Betrug positionieren und welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.