ASEAN-Gipfel in Gefahr: Trumps Zölle belasten Südostasien enorm!

Trumps Zölle belasten ASEAN-Staaten und dominieren den Gipfel in Malaysia. Ungewissheit über zukünftige US-Handelspolitik bleibt.
Trumps Zölle belasten ASEAN-Staaten und dominieren den Gipfel in Malaysia. Ungewissheit über zukünftige US-Handelspolitik bleibt. (Symbolbild/MK)

Kuala Lumpur, Malaysia - Ein turbulentes Treffen der ASEAN-Staats- und Regierungschefs in Kuala Lumpur hat kürzlich die Herausforderungen beleuchtet, die sich durch die unberechenbare US-Zollpolitik ergeben. Der Gipfel, der am 26. und 27. Mai stattfand, ist stark von Donald Trumps Strafzöllen überschattet worden, die die wirtschaftlich schnell wachsende Region im Südostpazifik erheblich betreffen. Laut Tichys Einblick sind besonders Länder wie Kambodscha, Vietnam und Malaysia getroffen, wobei vor der Aussetzung der Zölle auf Kambodscha 49%, auf Vietnam 46% und auf Malaysia 24% erhoben wurden.

Im April 2025 hatte Trump eine 90-tägige Aussetzung der Zölle für den Großteil der Welt angekündigt. Diese Maßnahme kam kurz vor einem ähnlichen Abkommen mit China, das die Spannungen im Handelskrieg leicht zu entschärfen schien. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die zukünftige US-Zollpolitik am Markt spürbar. Gerade Vietnam, das über eine gut entwickelte Exportindustrie verfügt, könnte aufgrund der ständigen Wechselhaftigkeit der Zölle vor großen Herausforderungen stehen.

Die Position der ASEAN-Staaten

Die Staatschefs der ASEAN-Staaten, zu denen Indonesien, Thailand und die Philippinen gehören, sind besorgt, dass die Region von günstigeren chinesischen Waren überschwemmt werden könnte, falls die Zölle auf die US-amerikanischen Produkte anhalten. Sie verfolgen eine pragmatische „Bambusdiplomatie“, die Flexibilität und Widerstandsfähigkeit betont. Dies ermöglicht es den ASEAN-Staaten, gleichwertige Beziehungen sowohl zu China als auch zu den USA aufzubauen, ohne sich zwischen den beiden Großmächten entscheiden zu müssen.

Ein wichtiges Ziel des Gipfels war es, bilaterale Abkommen mit den USA zu schaffen, die den Interessen der gesamten Region Rechnung tragen. Malaysia betonte, dass Entscheidungen nicht auf Kosten anderer Länder getroffen werden dürfen, und man strebt ein Gipfeltreffen mit Trump an, um die Zölle zu erörtern. Dennoch zeigen sich die ASEAN-Staaten skeptisch, da ein US-Gericht am 29. Mai Trumps Zölle als nicht vom Parlament genehmigt blockierte, nur um sie kurze Zeit später wieder in Kraft zu setzen. Diese instabile Rechtsprechung trägt zur Unsicherheit auf dem Markt bei.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft

Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat mittlerweile kritische Ausmaße erreicht: Die gegenseitigen Zölle belaufen sich auf über 100 Prozent, was den Handel fast unerschwinglich macht. Die Wirtschaft steht vor einem erhöhten Rezessionsrisiko, nicht nur in den USA, sondern auch weltweit. Trump selbst schätzt die kurzfristigen negativen Auswirkungen der Zölle als gering im Vergleich zu den langfristigen Vorteilen, die er sich von seinem Vorgehen verspricht. Laut Coface könnten die Preissteigerungen für Industrieerzeugnisse sich drastisch erhöhen und damit einige Produkte unprofitabel machen.

Die US-Wirtschaft ist stark von globalen Märkten abhängig, was sich auch in den aktuellen wirtschaftlichen Indikatoren zeigt: Der Wert des US-Dollars ist gefallen und es werden steigende Inflationsraten sowie eine mögliche Erhöhung der Arbeitslosigkeit prognostiziert. Trump sieht in der Zölle eine Möglichkeit, das Handelsdefizit zu reduzieren und ausländisches Kapital ins Land zu holen. Diese Haltung könnte jedoch zu einem Vertrauensverlust in die US-Regierung und letztlich zu einer Kapitalflucht führen.

Die unstete Situation macht es für die ASEAN-Staaten zunehmend schwierig, ihre Handelsstrategien zu festigen und Abhängigkeiten zu minimieren. So wird ein verstärkter Ausbau der Beziehungen zu China wahrscheinlich, um den Unsicherheiten entgegenzuwirken.

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Ort Kuala Lumpur, Malaysia
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