Rennradfahrer in der Martin-Luther-Straße: Anwohner schlagen Alarm!

Anwohner in Untergiesing klagen über Rennradfahrer auf neuen Radwegen. Diskutierte Sicherheitsmaßnahmen und Evaluationsphase stehen an.
Anwohner in Untergiesing klagen über Rennradfahrer auf neuen Radwegen. Diskutierte Sicherheitsmaßnahmen und Evaluationsphase stehen an. (Symbolbild/MK)

Untergiesing, Deutschland - München steht gerade im Zentrum des Radverkehrs mit den neuesten Entwicklungen, die sowohl Fortschritt als auch Herausforderungen bieten. In den letzten Wochen gab es zahlreiche Diskussionen über die Radwege in der Stadt, insbesondere über die Nutzung und Sicherheit dieser neuen Infrastruktur.

Einige Anwohner in der Martin-Luther-Straße schlagen Alarm: Immer wieder nutzen Rennradfahrer den dortigen Radweg, als wäre es eine richtige Rennstrecke. Eine Bürgerin berichtete von einem Vorfall, bei dem sie beim Überqueren der Straße trotz grüner Ampel beschimpft wurde. Die Situation hat sich seit der Einrichtung des Radwegs im Jahr 2023 verschärft. Der Verkehrsversuch, der seitdem Teil der politischen Debatte im Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten sowie im Nachbarbezirk Untergiesing-Harlaching ist, hat zwei Autospuren in Radwege umgewandelt. Das Resultat? Ein dichtes Stauaufkommen für den Autoverkehr, was die Anwohner zusätzlich frustriert.

Sicherheitsdebatte unter den Stadtteilpolitikern

Politiker wie der SPD-Abgeordnete Andreas Streitmüller heben hervor, dass das zunehmende Problem der Rennradfahrer dringend Maßnahmen zur Kontrolle und Sanktionierung nötig macht. Petra Jakobi von den Grünen unterstützt diese Forderung und spricht sich für mehr Kontrollen bei Regelverstößen aus. Die CSU hingegen betont, dass die Bedenken der kritischen Bürger in die Evaluation der Straßenänderungen einfließen müssen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Am Montagmorgen fand eine Eröffnungsfeier für einen neuen Radweg am Platz der Opfer des Nationalsozialismus statt. Unter den Gästen waren Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer und Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause. Der neue Radschnellweg, der bereits zwei Jahre Bauzeit hinter sich hat und 13,4 Millionen Euro gekostet hat, wurde offiziell eröffnet. Dieser Abschnitt erstreckt sich 600 Meter zwischen Lenbachplatz und Brienner Straße und bietet auf 2,80 Metern Breite eine klare Abtrennung vom Autoverkehr mit einem 75 Zentimeter breiten Schutzstreifen.

Teil von größeren Plänen

Dieser neue Radweg ist nur ein Teil des umfassenden „Nationalen Radverkehrsplans 3.0“, der darauf abzielt, den Radverkehr in Deutschland bis 2030 attraktiver und sicherer zu gestalten. Der Plan legt großen Wert auf eine durchgängige Radverkehrsinfrastruktur und sieht verschiedene Förderprogramme vor, die von Bund, Ländern und Kommunen unterstützt werden. Der Bund übernimmt hierbei eine aktive Rolle als Moderator und Koordinator zur Verbesserung der Lebensqualität durch hochwertige Radwege.

In München wurde bereits ein Abschnitt in Garching eröffnet, und der nächste Teil ist in Planung, wobei der Abschnitt zwischen dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus und der Brienner Straße nur der Anfang ist. Für diesen Abschnitt wird mit Kosten von etwa 8,6 Millionen Euro gerechnet. Der aktuelle Gestaltungswettbewerb für die städtebauliche Aufwertung der Verkehrsflächen wird im Frühjahr dem Stadtrat präsentiert.

Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, wie wichtig die Diskussion um die Radinfrastruktur für die Lebensqualität der Stadt ist. Gleichzeitig müssen die Anliegen und Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gewährleistet werden. Es bleibt spannend, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob geeignete Lösungen gefunden werden, um sowohl den Radverkehr zu fördern als auch die Beschwerden der Anwohner zu berücksichtigen.

Für weiterführende Informationen zu diesem Thema, besuchen Sie die Artikel von tz, Süddeutsche und BMV.

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Ort Untergiesing, Deutschland
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