Mörder von Dominik Brunner erneut vor Gericht: Verstößt er wieder?

Markus S. steht erneut vor Gericht, nachdem er gegen Auflagen seiner Führungsaufsicht verstoßen hat, die nach dem Mord an Dominik Brunner verhängt wurden.
Markus S. steht erneut vor Gericht, nachdem er gegen Auflagen seiner Führungsaufsicht verstoßen hat, die nach dem Mord an Dominik Brunner verhängt wurden. (Symbolbild/MM)

Mörder von Dominik Brunner erneut vor Gericht: Verstößt er wieder?

Solln, Deutschland - Markus S., der wegen des Mordes an Dominik Brunner zu fast zehn Jahren Haft verurteilt wurde, steht am 1. August erneut vor Gericht. Hintergrund sind mehrere Verstöße gegen die Auflagen seiner Führungsaufsicht, die er nach seiner Entlassung am 14. Mai 2019 hatte. Die Staatsanwaltschaft München I hat klargemacht, dass ihm unter anderem Drogenkonsum zur Last gelegt wird. Bezüglich dieser Vorwürfe drohen ihm bis zu drei Jahre Haft, sollte er verurteilt werden. [tz] berichtet, dass er zwischen Dezember 2023 und Juli 2024 in sechs Fällen gegen Weisungen der Aufsicht verstoßen hat.

Die Geschichte von Dominik Brunner ist eine tragische. Der 29-Jährige verlor am 12. September 2009 sein Leben, als er versuchte, Jugendliche am S-Bahnhof in Solln vor Markus S. und zwei Mittätern zu schützen. Brunner wurde in einem brutalen Übergriff zu Tode geprügelt, was in der Gesellschaft große Empörung auslöste. Zum Gedenken an ihn wurde eine Gedenktafel am Bahnhof installiert, die die Erinnerung an seine Zivilcourage wachhält. Verurteilt wurde Markus S. 2010 und saß insgesamt neun Jahre und zehn Monate im Gefängnis, bevor er die Freiheit erlangte.

Wiederholungstäter unter Beobachtung

Seit seiner Entlassung hat er sich allerdings nicht an die Auflagen gehalten. So verlor Markus S. etwa in einer Münchner Disco seine elektronische Fußfessel und wurde mehrfach wegen übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum bilanziert. Im Sommer 2022 wurde er bei zwei Gelegenheiten positiv auf Kokain getestet. Diese Verstöße wurden nicht ohne Konsequenzen bleiben: Bereits 2019 wurde er für drei Monate in Haft geschickt, und 2020 folgte eine Verurteilung zu neun Monaten, die später in eine Geldstrafe umgewandelt wurde. [abendzeitung] bekräftigt, dass die Vorwürfe des Kokainkonsums ihn zusätzlich in Schwierigkeiten bringen könnten, während der Prozessbeginn für den 1. August angesetzt ist, auch wenn dieser möglicherweise verschoben wird.

In der bundesweiten Kriminalstatistik zeigt sich ein sinkender Trend bei den Mordzahlen. So wurde im Jahr 2024 in Deutschland mit 285 Morden, 14 Fälle weniger als im Vorjahr, eine allgemeine Abnahme festgestellt. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu den fast 500 Morden, die zu Beginn der 2000er Jahre registriert wurden. Die Aufklärungsrate ist erfreulich hoch: Rund 98 Prozent aller vollendeten Morde werden aufgeklärt. Dies ist auch im Fall von Dominik Brunner geschehen, dessen tragisches Schicksal die Öffentlichkeit weiterhin beschäftigt.

Mit dem anstehenden Prozess wird sich zeigen, wie Markus S. auf die Vorwürfe reagieren kann und welche Strafen ihm drohen. Klar ist, dass die Fälle von Gewalttaten und Drogenmissbrauch die Debatte über das Justizsystem und die Möglichkeiten der Resozialisierung erneut anheizen werden. Der Fall von Dominik Brunner bleibt somit nicht nur in der Erinnerung, sondern wirft auch Fragen auf, wie es mit der Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft weitergeht.

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OrtSolln, Deutschland
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