Rettungsaktion im Sendlinger Loch: Tausende Fische vor Neubau in Gefahr!

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Im Sendlinger Loch leben Hunderte Fische, während 20 Millionen Liter Wasser für ein neues Wohnprojekt abpumpen.

Im Sendlinger Loch leben Hunderte Fische, während 20 Millionen Liter Wasser für ein neues Wohnprojekt abpumpen.
Im Sendlinger Loch leben Hunderte Fische, während 20 Millionen Liter Wasser für ein neues Wohnprojekt abpumpen.

Rettungsaktion im Sendlinger Loch: Tausende Fische vor Neubau in Gefahr!

Ein ungewöhnlicher Rettungsversuch sorgt derzeit für Aufsehen im Sendlinger Loch in München, wo Hunderte kleine Fische um ihr Überleben kämpfen. Vor allem Rotaugen und Giebel sind in diesem Gewässer heimisch. Doch die Pläne des neuen Eigentümers Pembroke und des Projektentwicklers Ehret+Klein, die eine umfassende Neubebauung mit Mietwohnungen anstreben, setzen die Fischpopulation stark unter Druck. Nachdem bereits zwei Drittel des Wassers abgepumpt wurden, kommt es nun zur geplanten Rettungsaktion.Abendzeitung München berichtet, dass insgesamt 20 Millionen Liter Wasser entnommen wurden, um die Grube für den Bau vorzubereiten.

Die abpumpenden Maschinen leiten das Wasser durch Rohre zu einem mit Sand gefüllten Container, wo eine erste Filtration stattfindet, bevor das Wasser ins Grundwasser gelangt. Die gesamte Bauaktion erfolgt unter dem wachsamen Auge von zahlreichen Fachleuten, die sich um die Stabilität der Grube kümmern. Bei einer Baustellenbesichtigung fiel auf, dass auf die Freigabe für eine zweite Anker-Lage vom Statiker gewartet wird. Während rund 500 Anker die Grube sichern, wurde die Konstruktion als „sehr gut gemacht“ beschrieben, und die Korrosion wird als gering eingeschätzt.

Fischrettung mit Strombetäubung

Doch wie lässt sich die Rettung der Fische bei Niedrigwasser umsetzen? Hier greift ein eher ungewöhnliches Verfahren: Um die kleinen Wasserbewohner tierschutzgerecht zu fangen, ist eine Betäubung mittels Strom geplant. Diese Methode ist nicht ohne Kontroversen, doch ist sie in vielen Fällen die schnellste und schonendste Lösung, um die Fische sicher in andere Gewässer zu transportieren. Intensiv wird gerade darüber nachgedacht, wie Fischschutzmaßnahmen in solchen urbanen Bauprojekten gewährleistet werden können, um die ökologischen Katastrophen zu vermeiden, die Wasserentnahmebauwerke oder Pumpanlagen verursachen können. Umweltbundesamt hebt hervor, dass der Schutz von Fischpopulationen maßgeblich zur Erhaltung der ökologieschen Vielfalt beiträgt.

Wasserentnahmebauwerke und industrielle Wassernutzung sind oft eine Herausforderung für aquatische Lebensräume. Dies hat nicht nur Auswirkung auf die Fischbestände, sondern auch auf den gesamten ökologischen Zustand der Gewässer. Daher ist es wichtig, praktikable Lösungen für den Schutz der Fische zu finden und umzusetzen.

Nachhaltige Fischerei – ein Teil der Lösung

Im Kontext der zunehmenden Herausforderungen für die Fischpopulationen weltweit ist es wichtig, sich auch der nachhaltigen Fischerei zu widmen. Initiativen wie die des WWF setzen sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unserer Meere ein. Der WWF beschreibt klare Kriterien für nachhaltige Fischerei, die den Schutz des Lebensraums und die Minimierung von Beifang umfassen.

Mit neuen Technologien und innovativen Ansätzen wird daran gearbeitet, die Fischbestände zu schonen und gleichzeitig den Fischern eine profitliche Einnahmequelle zu ermöglichen. Die Verbraucher, die zunehmend auf nachhaltig gefangenes oder gezüchtetes Fischgut achten, spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines Marktes für solche Produkte.

Der Konflikt um das Sendlinger Loch und seine Fischpopulationen ist nicht nur eine lokale, sondern auch eine nationale und internationale Herausforderung. Umso wichtiger ist es, den Dialog über den Fischschutz und nachhaltige Lösungen fortzuführen – und das gilt nicht nur für München.