Historische Stühle für Bad Honnefs Kapelle: Ein architektonisches Ehrenwerk!

Christine Lutz erwirbt historische "Santo"-Stühle für die Kapelle am Waldfriedhof in Bad Honnef; symbolische Übergabe am 2. Juni 2025.
Christine Lutz erwirbt historische "Santo"-Stühle für die Kapelle am Waldfriedhof in Bad Honnef; symbolische Übergabe am 2. Juni 2025. (Symbolbild/MK)

Waldfriedhof, Bad Honnef, Deutschland - In Bad Honnef sorgt ein besonderes Engagement für Aufregung: Christine Lutz, eine lokale Architektin, hat sich intensiv für die Kapelle am Waldfriedhof eingesetzt. Ihr Augenmerk fiel auf eine eindrucksvolle Sammlung von 50 Stühlen des Modells „Santo“, die ursprünglich für die Neue Friedhofskapelle entworfen wurden. Diese Stühle, des Designers Edlef Bandixen, fanden ihren Weg über ein Online-Auktionshaus zu Lutz. Angeblich stammen sie vom Berliner Dom und wurden von einer Berliner Schule angeboten. Ein Glücksgriff, der die Verbindung zwischen Tradition und Moderne symbolisiert, könnte man sagen, denn die Stühle sind heute gesuchte Sammlerstücke. Die Neugierde ist groß, was es dazu zu erzählen gibt!

Der Architekturstudent Tizian Rein—Enkel des Architekten Hans Uwe Rein—übernahm den Transport der Stühle aus Berlin und lagerte sie vorübergehend bei sich. Bei einer symbolischen Übergabe am 2. Juni 2025 erhielten die Stühle ihren ersten offiziellen Auftritt, als zwei davon an die Stadt Bad Honnef übergeben wurden. Anwesend waren unter anderem Bürgermeister Otto Neuhoff sowie weitere engagierte Unterstützer. Bei der Übergabe stimmte man überein, dass die Stühle nach Abschluss der Sanierung der Kapelle ihren endgültigen Platz finden sollen. Diese Maßnahmen sollen rechtzeitig zum 150. Geburtstag von Konrad Adenauer im Januar 2026 abgeschlossen sein.

Störungen im Friedhofsprojekt

Doch nicht alles verlief reibungslos. Auf dem Rhöndorfer Friedhof wurden zuvor 42 „Santo“-Stühle, die als Kleinholz in einem Container entsorgt wurden, entdeckt. Tizian Rein stieß bei einem Besuch auf die verwahrlosten Stühle und war schockiert über ihren Zustand. Die Stadt Bad Honnef rechtfertigte die Entsorgung mit einem Gutachten von 2017, das eine „massive Kontamination“ durch Schimmelpilze attestierte. Die Stadt schätzte den materiellen Schaden auf etwa 2.000 Euro, während Online-Angebote für Santo-Stühle zwischen 300 und über 1.000 Euro pro Stück schwanken, abhängig von ihrem Zustand.

Der Verlust dieser einzigartigen Stühle wird mittlerweile nicht nur als materieller, sondern auch als ideeller Verlust angesehen, da sie nicht ersetzbar sind. Die Stadt hatte zwar den Rückhalt eines Gutachtens, doch der Entschluss, die Stühle zu entsorgen, stößt auf Widerstand. Tizian Rein bot daraufhin seine Hilfe bei der Sanierung der Kapelle an, was allerdings von der Stadt abgelehnt wurde. Die Debatte um die Schicksale der Stühle spitzt sich somit weiter zu, und es bleibt spannend, wie die Stadt auf die Kritik reagieren wird.

Die Zukunft der Kapelle

Trotz der Schwierigkeiten bleibt die Wiederherstellung der Kapelle ein wichtiges Projekt für Bad Honnef. Mit der Symbolik des Wortes „Santo“, das oft als heilig oder erhaben verstanden wird, hofft man, diese Werte auch im architektonischen Rahmen zu vereinen. Historisch gesehen sind Möbelstücke wie diese Stühle nicht nur Gebrauchsgegenstände; sie erzählen Geschichten und tragen zur Atmosphäre eines Ortes bei. Die Vorfreude auf die Wiedereröffnung der Kapelle im kommenden Januar ist somit nicht nur berechtigt, sondern auch von einer spürbaren Aufbruchstimmung geprägt.

Während die Stadt Bad Honnef an ihrer Erneuerung arbeitet, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die historischen Stühle entwickeln wird. Neuigkeiten zur Alten Kapelle werden in der nächsten Woche erwartet. Causa finita oder nur der Anfang von noch mehr Diskussionen? Wir werden dranbleiben!

Details
Ort Waldfriedhof, Bad Honnef, Deutschland
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