Ungebetene Gäste: München kämpft gegen nächtliche Übernachtungen!
Anwohner in München-Westpark melden ungebetene Übernachtende. Polizei diskutiert über mögliche Räumung. Hilfe für Obdachlose wird angeboten.

Ungebetene Gäste: München kämpft gegen nächtliche Übernachtungen!
In München-Sendling sorgt ein unerlaubtes Nachtlager an der Kreuzung Siegenburger- und Rüdesheimer Straße für unruhige Nächte bei den Anwohnern. Seit Mai 2025 übernachten hier zunehmend Personen im Grünstreifen und in parkenden Fahrzeugen. Berichteten Anwohner, dass sie immer wieder von lauten Gesprächen und Fußballspielen auf der Straße gestört werden, so hat sich die Situation in den letzten Monaten spürbar verschärft. Günter Keller, der Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses der SPD, erhält täglich zahlreiche Anrufe von besorgten Nachbarn, die sich durch die nächtlichen Aktivitäten beeinträchtigt fühlen. Die tz berichtet von bis zu 17 Fahrzeugen mit rumänischen Nummernschildern, die in der Gegend gesichtet wurden.
Die Polizeiinspektion 41 hat in den vergangenen Wochen mehrere Beschwerden erhalten und hat bereits eine Vielzahl von Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Trotz regelmäßiger Platzverweise kann die Polizei oft keine Bußgeldbescheide ausstellen, da viele der Übernachtenden keinen festen Wohnsitz haben. Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und dem Kommunalen Ordnungsreferat (KVR) hat dazu geführt, dass die Bearbeitung von Anzeigen wegen Sondernutzung nun beschleunigt erfolgt, wobei die Bescheide vor Ort durch die Polizei ausgehändigt werden.
Räumung des Nachtlagers im Gespräch
Ob eine Räumung des Nachtlagers nun tatsächlich durchgeführt wird, ist noch ungewiss. Diesbezüglich wird eine Entscheidung von der Arbeitsgruppe Wildes Campieren beim Sozialreferat erwartet. Ein Anwohner sagt, dass die Situation zuletzt vorübergehend ruhiger war, was er auf Regenwetter zurückführt. Doch der Grund für die nächtlichen Störungen ist Teil eines größeren Problems: Die Stadt München hat zwar vielfältige Beratungs- und Unterbringungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen geschaffen, dennoch schlafen viele von ihnen weiterhin unter freiem Himmel.
Laut offiziellen Informationen der Stadt stehen viele Zufluchtsorte wie Notquartiere, Beherbergungsbetriebe und sozialpädagogische Angebote zur Verfügung. Es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsprogrammen, die gerade in der kalten Jahreszeit von großer Bedeutung sind. Dennoch entscheiden sich einige Menschen, diese Hilfe nicht anzunehmen. Gründe dafür können die Wahrung ihrer Selbstbestimmung oder auch das Misstrauen gegenüber Behörden sein.
Hilfe für obdachlose Menschen
Die Netzwerk Wohnungslosenhilfe München engagiert sich intensiv dafür, Wohnungslosigkeit entgegenzuwirken und betroffenen Personen neue Perspektiven zu bieten. Verschiedene soziale Träger arbeiten zusammen, um Hilfe in Form von Einwohnerzentren, psychosozialer Unterstützung und Notunterkünften anzubieten. Wichtig ist hierbei, dass die Entscheidung, Hilfe in Anspruch zu nehmen, immer bei dem betroffenen Individuum selbst liegt.
Die derzeitige Situation in München-Sendling verdeutlicht, wie komplex das Thema der Obdachlosigkeit ist. Die Stadt hat viele Anstrengungen unternommen, um Menschen in Notlagen zu unterstützen, dennoch ist die Realität oft eine andere. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, sozialen Einrichtungen und den Anwohnern ist elementar, um Lösungen zu finden und das Wohl aller zu gewährleisten.