Helfer gesucht: Retten Sie die blühenden Wiesen und seltene Schmetterlinge!

Erleben Sie das blühende Pionierübungsgelände in Sendling-Westpark: Helfen Sie beim Naturschutz und fördern Sie die Biodiversität!
Erleben Sie das blühende Pionierübungsgelände in Sendling-Westpark: Helfen Sie beim Naturschutz und fördern Sie die Biodiversität! (Symbolbild/MM)

Helfer gesucht: Retten Sie die blühenden Wiesen und seltene Schmetterlinge!

Sendling-Westpark, Deutschland - In München blüht es seit kurzem auf den ehemaligen Pionierübungsgeländen! Spaziergänger dürfen sich über den Anblick von farbenfrohen Kreuz- und Fransenenzianen freuen. Diese floralen Schönheiten sind das Resultat jahrelanger Landschaftspflege, die das Ziel hat, den Lebensraum für verschiedene Arten zu sichern. Maßnahmen wie gezielte Mahd und das Abrechen des Mähguts sind dabei entscheidend, um Aufdüngung des Bodens zu vermeiden und Licht auf den Boden zu bringen, was eine wichtige Voraussetzung für die Blütenpracht darstellt. Sogar das Rotbraune Wiesenvögelchen, ein seltener Schmetterling, profitiert von dieser durchdachten Pflege, die ebenfalls die Biodiversität fördert, wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mitteilt.

Um die Pflege weiterhin zu unterstützen, sucht der LBV tatkräftige Helferinnen und Helfer für das Abrechen des gemähten Grases. „Kräftige Schuhe und Arbeitshandschuhe sind zwar Pflicht, das notwendige Werkzeug stellen wir zur Verfügung“, so ein Sprecher des LBV. Interessierte können sich bis Freitag, den 11. Juli, 18 Uhr, per Mail an guenther.paschek@arcor.de anmelden und so aktiv zum Erhalt dieses Ökosystems beitragen.

Innovative Pflegemethoden für die Natur

Doch die Maßnahmen beschränken sich nicht nur auf München. Ein modernes Konzept, das in Erfurt zum Einsatz kommt, könnte als Vorbild dienen: Die Methode der sogenannten „Hummelmahd“. Diese stammt von der Fachfirma Merkle & Partner Biodiversitätsmanagement und wird patentiert. Die Idee ist simpel, aber wirksam: Nur Teile der Flächen werden gemäht, sodass Insekten und Kleinsäuger ausreichend Lebensraum erhalten. Diese Methode sorgt dafür, dass die Wiesenstrukturen bestehen bleiben, während gleichzeitig das Saatgut ausreifen kann. Aktuell sind insgesamt 7,5 Hektar für dieses Modellprojekt vorgesehen, das unter anderen am Thüringer Zoopark und in der Geraaue zu finden ist.

Aber nicht nur in Erfurt findet man kreative Ansätze. Auch in München ist das Management der Grünflächen wichtig. Intensive Nutzung von Flächen wie dem Nordpark oder dem Klärchen bleibt ebenfalls ein Thema. Hier kommen extensiv bewirtschaftete Wiesen ins Spiel, die trockenheitsresistente Pflanzen fördern und Nistmöglichkeiten für Insekten bereitstellen. Das gemähte Gras wird dann um Bäume verteilt, um die Humusbildung zu unterstützen und Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.

Biodiversität als wirtschaftliche Notwendigkeit

In Anbetracht der fortschreitenden Biodiversitätskrise wird es immer wichtiger, dass auch Unternehmen Maßnahmen ergreifen. Laut dem WWF wird die Zerstörung und Übernutzung natürlicher Ressourcen zu einem ernsten wirtschaftlichen Risiko für Firmen. Mehr als die Hälfte des weltweiten BIPs könnte bedroht sein. Eine Integration von Biodiversitätsschutz ins Kerngeschäft wird zunehmend zur Bedingung für nachhaltiges Wirtschaften. Durch strategische Anpassungen können Unternehmen nicht nur Risiken verringern, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten nutzen, was insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Markt von Bedeutung ist.

In diesem Zusammenhang bietet der WWF mit seinem Biodiversity Stewardship Ansatz einen wertvollen Leitfaden für Unternehmen an, um Biodiversitätsschutz effektiv zu integrieren. Die Möglichkeit, Synergieeffekte zu nutzen, lässt sich beispielhaft durch Anlehnung an Klimaschutz-Rahmenwerke erkennen. Hier tun sich großartige Chancen auf, die sowohl der Natur als auch der Wirtschaft nachhaltig zugutekommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pflege von Grünflächen, wie sie aktuell in München und Erfurt betrieben wird, mehr ist als nur eine kosmetische Maßnahme. Sie bringt lebendige Flora und Fauna zurück und stellt sicher, dass wir auch in Zukunft auf eine gesunde, blühende Umwelt zählen können. Letztlich ist es ein gemeinsames Werk, in das jede und jeder Einzelne eingebunden werden kann und sollte – denn Biodiversität betrifft uns alle.

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OrtSendling-Westpark, Deutschland
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