Neues Ankunftszentrum am Heimeranplatz: Münchens Rolle für Geflüchtete

Im Westend München entsteht am Heimeranplatz ein Ankunftszentrum für Geflüchtete, eröffnet am 11. August 2025.
Im Westend München entsteht am Heimeranplatz ein Ankunftszentrum für Geflüchtete, eröffnet am 11. August 2025. (Symbolbild/MM)

Neues Ankunftszentrum am Heimeranplatz: Münchens Rolle für Geflüchtete

Heimeranplatz, 80339 München, Deutschland - In München wird derzeit ein neues Ankunftszentrum für Geflüchtete am Heimeranplatz eingerichtet, das am Montag, den 11. August 2025, seine Tore öffnen soll. Das ehemalige Sheraton-Hotel wird zur ersten Anlaufstelle für Asylsuchende, wo sie registriert, medizinisch untersucht und anschließend in andere Unterkünfte in Oberbayern weitervermittelt werden. Die voraussichtliche Aufenthaltsdauer der Geflüchteten beträgt etwa sechs Wochen, kann jedoch je nach Ankommenden variieren. Zu Beginn rechnet man mit 200 bis 300 Personen. Insgesamt sind 900 Platzmöglichkeiten eingeplant, wobei maximal 720 Personen gleichzeitig untergebracht werden dürfen, berichtet die tz.

Das neue Zentrum ersetzt die frühere, aufgrund technischer Mängel geschlossene Einrichtung im Euro-Industriepark. Um die Anwohner nicht zusätzlich zu belasten, insbesondere hinsichtlich Schulen und Kindergärten, wird die Diakonie die soziale Betreuung übernehmen. Diese Organisation hat bereits zwischen 2022 und 2024 Erfahrungen in der Unterbringung von Geflüchteten gesammelt. Der Bezirksausschuss hat bereits Kritik an der Kommunikation im Vorfeld geübt. Anwohner hatten teils ungestillte Fragen, daher wird ein Tag der offenen Tür im September in Aussicht gestellt, um die Informationen transparent zu machen. Auch Flyer sollen die Nachbarn etwa ein bis zwei Wochen vor der Eröffnung erreichen.

Registrierung und medizinische Untersuchungen

Das Ankunftszentrum wird Teil der Erstaufnahmeeinrichtung Oberbayern sein. Hier werden die Asylbewerber*innen erkennungsdienstlich behandelt und erhalten einen Ankunftsnachweis sowie eine Aufenthaltsgestattung, die bis zum Abschluss des Asylverfahrens gültig ist. Die Verteilung der Asylbewerber erfolgt entsprechend den Vorgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) basierend auf dem Herkunftsland. Familien mit minderjährigen Kindern sollen innerhalb von maximal sechs Monaten in eine Anschlussunterbringung vermittelt werden, während alleinreisende Asylbewerber*innen in der Regel nach 18 Monaten weiterverlegt werden.

Die Grundbedürfnisse der Asylsuchenden werden laut den Informationen des München Stadt durch das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) abgedeckt. Gesundheitsversorgung, einschließlich akuter Erkrankungen und präventiver Maßnahmen, wird ebenfalls gewährleistet, wobei werdende Mütter und Wöchnerinnen besondere Unterstützung erhalten.

Ausblick und Herausforderungen

Bisher gab es in der Umgebung Bedenken bezüglich der angekündigten Einrichtung. Die Anwohner befürchten, dass eine hohe Anzahl an Geflüchteten zu einer Mehrbelastung führen könnte. Deshalb wird angeregt, dass Informationen über die Abläufe und Einrichtungen transparent geteilt werden, um Ängsten entgegenzuwirken. Ein informierter Nachbarschaftsdialog könnte helfen, die Integration voranzutreiben und ein positives Klima zu schaffen.

Der Aufbau des Ankunftszentrums ist ein wichtiger Schritt für München, sich den Anforderungen der aktuellen Migration stellen zu können. Die Stadt setzt damit ein Zeichen für Menschlichkeit und Unterstützung. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Eröffnung verläuft und ob sich die Befürchtungen der Anwohner in der Praxis bewahrheiten werden.

Details
OrtHeimeranplatz, 80339 München, Deutschland
Quellen