München in der Wohnungskrise: 200.000 neue Einheiten bis 2045 nötig!
Erfahren Sie, wie der Stadtbezirk Schwabing-West mit steigenden Mieten und wachsendem Wohnraumbedarf umgeht – aktuelle Entwicklungen 2025.

München in der Wohnungskrise: 200.000 neue Einheiten bis 2045 nötig!
Die Wohnungssituation in München bleibt angespannt: Trotz eines signifikanten Zuwachses an Wohnraum während der letzten Jahre sieht die Stadt sich einem enormen Bedarf gegenüber. Bis zum Jahr 2045 wird ein Anstieg der Bevölkerung auf etwa 1,83 Millionen Menschen prognostiziert, was einen zusätzlichen Bedarf von über 200.000 neuen Wohnungen mit sich bringt. Aktuell haben wir in München rund 1,6 Millionen Einwohner, die sich auf etwa 843.000 Wohnungen verteilen, wie die Abendzeitung berichtet.
Der Stadtbezirk Schwabing-West hat sich hingegen als der am dichtesten besiedelte Ort der Landeshauptstadt etabliert, mit einer beeindruckenden Bevölkerungsdichte von etwa 15.700 Menschen pro Quadratkilometer. Im Gegensatz dazu konnte Aubing-Lochhausen-Langwied zwischen 2021 und 2024 3.000 neue Wohnungen hinzufügen, was einem Anstieg des Wohnungsbestands um 14 Prozent entspricht.
Wachsende Nachfrage und stagnierendes Angebot
Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt in München seit Jahren das Angebot. Dies führt nicht nur zu steigenden Mieten, sondern macht die Jagd nach einer Wohnung für viele Münchner zu einer echten Herausforderung. Die durchschnittliche Nettokaltmiete lag im Jahr 2023 bei 14,58 Euro pro Quadratmeter und hat sich damit um 24,7 Prozent seit 2019 erhöht. Die Mieten für Erstbezüge erreichen mittlerweile etwa 23,82 Euro pro Quadratmeter. Ein weiteres auffälliges Detail ist, dass der teuerste Stadtbezirk, die historische Altstadt und Lehel, Mietpreise von fast 29 Euro pro Quadratmeter aufruft. Die Statista verdeutlicht, dass viele Neu-Mieter nun tiefer in die Tasche greifen müssen.
Die Stadt München plant, zwischen 2024 und 2025 8.000 bis 8.300 neue Wohnungen pro Jahr zu errichten. Allerdings wurde im Jahr 2024 nur rund 6.500 Wohneinheiten fertiggestellt, was deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Zudem kamen zwischen 2020 und 2024 lediglich 3.000 geförderte Wohnungen hinzu, obwohl hier das Ziel 2.000 geförderte Einheiten pro Jahr vorgesehen war.
Steigende Mieten und der Einfluss des Umlands
Die Mieten für Wiedervermietungen stiegen von 19,58 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2020 auf 21,22 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2024 und sind damit um etwa 8 Prozent gestiegen. Bei Neubauwohnungen liegt dieser Preis im Schnitt bei 29 Euro pro Quadratmeter. Im Umland sehen sich die Mieter auch nicht vor niedrigeren Preisen sicher: In den Landkreisen Landsberg am Lech, Erding und Freising verzeichnen wir ebenfalls steigende Mietpreise, welche bereits die 15-Prozent-Marke überschreiten, berichtet die Abendzeitung.
Zusätzlich wirkt sich die extrem niedrige Leerstandsquote von etwa 0,1 Prozent in München auf den Markt aus. Diese Zahl beruht auf dem CBRE-empirica-Leerstandsindex und stellt einen historischen Tiefstwert dar. Ein leerstehender Wohnraum darf in München auch nicht länger als drei Monate ungenutzt bleiben, sonst gilt er als zweckentfremdet, was auf ein strenges Gesetz zurückgeht, das bereits seit 1972 in Kraft ist.
Ein Blick auf die Zukunft
Um der Herausforderung gerecht zu werden, wurden im Jahr 2023 in München 9.837 neue Wohnungen fertiggestellt – das ist der höchste Wert der letzten Jahre, wovon rund 2.100 öffentlich gefördert waren. Der Druck auf den Immobilienmarkt steigt weiter, was die Stadt an ihre Grenzen bringt. Wer in der bayerischen Hauptstadt auf der Suche nach einer passenden Bleibe ist, muss sich wohl oder übel auf steigende Preise einstellen und die eigene Wohnungssuche gut strategisch planen.