Preisträger warnen: Demokratie in Gefahr – Widerstand nötig!
Am 9. Oktober 2025 wurde im Münchner Künstlerhaus der Katholische Medienpreis verliehen, mit Fokus auf Demokratie und Journalismus.

Preisträger warnen: Demokratie in Gefahr – Widerstand nötig!
Am 9. Oktober 2025 war es wieder einmal so weit: Im Münchner Künstlerhaus wurde zum 23. Mal der Katholische Medienpreis verliehen. Dieses Mal war die Spannung besonders groß, da der Preis für herausragende journalistische Leistungen in verschiedenen Kategorien vergeben wird und jeweils ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Medien in unserer Demokratie setzt. Laut Tachles nahmen zahlreiche Journalistinnen und Journalisten an der Veranstaltung teil, die von der Deutschen Bischofskonferenz sowie weiteren Medienorganisationen wie der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands vergeben wird.
Der Hauptpreis in der Kategorie Video ging an den Regisseur und Dramaturgen Volker Heise für seinen ARD-Dokumentarfilm „Masterplan – Das Potsdamer Treffen und seine Folgen“. Dieser Film, der am 24. März 2025 in Das Erste ausgestrahlt wird, behandelt ein geheimes Treffen von rechtsextremen Akteuren, wo die Ideologie und Vernetzung der extremen Rechten in Deutschland beleuchtet wird. In seiner Laudatio erklärte Michel Friedman die Gefahren, die mit derartigen Strömungen einhergehen, und forderte die Gesellschaft auf, sich aktiv gegen Hass und Antisemitismus zur Wehr zu setzen. Friedman warnt eindringlich vor der Gefährdung der Demokratie und verwies auf bedenkliche Entwicklungen in Ländern wie Ungarn und den USA.
Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick
In der Kategorie Print wurden die Journalisten Dominik Stawski und Nico Schnurr für ihre bewegende Reportage „Station 67“ ausgezeichnet, die am 6. Juni 2024 im Magazin Stern veröffentlicht wurde. Der Artikel zeigt die alarmierende Realität einer Kinderintensivstation in Hannover, die unter akutem Personalmangel leidet.
Nadine Thielen erhielt für ihren Podcast „Im Fall Stefanie – Eine von 155“ den Preis in der Kategorie Audio. In diesem Podcast, der am 6. März 2025 in der ARD-Audiothek zu hören war, wird das Verbrechen an Stefanie thematisiert, die 2023 von ihrem Ehemann getötet wurde. Eine düstere Geschichte, die zur Reflexion über Gewalt gegen Frauen anregt.
Der Sonderpreis der Jury ging an Sascha Gröhl für die Doku-Serie „Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz“. Die Serie beleuchtet das Leben von Senioren und Menschen mit Behinderung in einem Altenzentrum und widmet sich den Herausforderungen, die das Älterwerden mit sich bringt. Ausgestrahlt wurde die Serie erstmals am 5. März 2025 auf VOX.
Ein Zeichen für den Journalismus
Kardinal Reinhard Marx und Weihbischof Matthäus Karrer überreichten die Preise und würdigten die bedeutende Rolle des Journalismus in unserer Gesellschaft. Karrer betonte, wie wichtig ein unabhängiger, kritischer Journalismus gerade in Zeiten von gesellschaftlichen Umbrüchen ist. Diese Haltung spiegelt sich auch in der umfassenden Studie „Journalismus und Demokratie“ wider, die von einem Forschungsteam der TU Dortmund durchgeführt wurde. Laut TU Dortmund zeigt die Studie, dass insbesondere AfD-Sympathisanten eine stärkere Unzufriedenheit mit der Demokratie und ein erhöhtes Misstrauen gegenüber Medien äußern, was die Kluft in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Journalismus verdeutlicht.
Die Preisverleihung war nicht nur ein Höhepunkt für die preistragenden Journalistinnen und Journalisten, sondern auch ein eindringlicher Appell an alle, sich für die künftige Ausgestaltung unserer Demokratie und die Freiheit der Medien einzusetzen. In einer Zeit, in der die Medienlandschaft vor großen Herausforderungen steht, wurde erneut klar: Der kritische und engagierte Journalismus ist unerlässlich für eine lebendige demokratische Gesellschaft.