Klöckner fordert Ende der Prostitution: Ein Model für Frauenrechte!

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Gesundheitsministerin Klöckner diskutiert am 6.11.2025 den unzureichenden Schutz für Prostituierte in Deutschland und befürwortet das Nordische Modell.

Gesundheitsministerin Klöckner diskutiert am 6.11.2025 den unzureichenden Schutz für Prostituierte in Deutschland und befürwortet das Nordische Modell.
Gesundheitsministerin Klöckner diskutiert am 6.11.2025 den unzureichenden Schutz für Prostituierte in Deutschland und befürwortet das Nordische Modell.

Klöckner fordert Ende der Prostitution: Ein Model für Frauenrechte!

Die Debatte über Prostitution in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Gesundheitsministerin Julia Klöckner hat sich klar positioniert und spricht sich dafür aus, das umstrittene Prostitutionsgesetz zu reformieren. Sie kritisiert die bestehende Gesetzgebung als unzureichend und fordert ein Umdenken hin zum Nordischen Modell, das eine grundlegende Neuausrichtung der Regelungen im Bereich der Prostitution vorsieht. Laut Klöckner müssen die Rechte von Prostituierten besser geschützt werden, um die anhaltenden Probleme der Gewalt und der Ungleichheit in diesem Arbeitsfeld anzugehen. Deutschland werde häufig als „Puff Europas“ bezeichnet, da die unhaltbaren Bedingungen für viele Sexarbeiterinnen weiterhin existent seien, so die Ministerin. Offiziell sind in Deutschland rund 32.000 Prostituierte registriert, während Schätzungen der deutschen Steuergewerkschaft die Zahl auf etwa 250.000 anheben. Der Bundesrat vermutet sogar, dass zwischen 150.000 und 700.000 Personen in der Prostitution tätig sind. Diese Zahlen verdeutlichen die Diskrepanz zwischen offizieller Registrierung und der Realität der Sexarbeit in Deutschland.

Was sagt die Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes? Am 24. Juni 2025 wurden die Ergebnisse der Evaluation veröffentlicht, die vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) durchgeführt wurde. Diese Evaluation sollte die Wirkung und Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes, das seit 2017 in Kraft ist, überprüfen. Während der KFN-Studie wird festgehalten, dass die Ziele des ProstSchG „zu einem erheblichen Teil erreicht“ worden seien. Trotzdem erkenne man die bestehenden Schwächen und die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen, um die Missstände zu beheben. In der Reflexion über diese Ergebnisse erhebt der Bundesverband Nordisches Modell (BVNM) vehemente Einsprüche. Dessen Vorstandsvorsitzende, Simone Kleinert, bezeichnet die Bewertung als verzerrt und hebt hervor, dass die Realität in der Arbeit mit prostituierten Frauen anders aussieht. Die Veranstaltung und die im Bericht formulierten Empfehlungen würde die Gewalt und geschlechtsspezifische Ungleichheit, die Prostitution prägen, nicht adäquat ansprechen.

Kritik an bestehenden Empfehlungen

Die Empfehlungen der Evaluation sehen eine Beibehaltung oder sogar eine Liberalisierung des Prostitutionsmarktes vor, eine Entwicklung, die der BVNM als besorgniserregend erachtet. Vor allem die Ausweitung des Innocent Protection Act auf „minderjährige Prostituierte“ wird als riskant gesehen, da Kleinert die Prostitution von Kindern und Jugendlichen als klaren sexuellen Missbrauch bezeichnet. Der Verband stellt die Befragungen, die der Evaluation zugrunde liegen, in Frage. Diese fanden bei Prostituierten, Betreibenden von Prostitutionsstätten sowie Freiern statt, was laut BVNM problematisch ist, da diese Gruppen ein finanzielles Interesse an der Beibehaltung des Status quo haben könnten.

Die Diskussion über die Prostitution in Deutschland zeigt, wie komplex die Thematik ist und dass viele Akteure, von Politikern bis hin zu Verbänden wie dem BVNM, dem Thema mit ernsthaften Bedenken und unterschiedlichen Ansichten begegnen. Der BVNM fordert einen radikalen Kurswechsel hin zu einem Schutzmodell, das vulnerablen Personen die notwendige Sicherheit bietet und gleichzeitig Menschenhandel aktiv bekämpft. Eine Studie von Dr. Jakob Drobnik unterstreicht die Erfolge des Nordischen Modells, das auch in anderen Ländern Anwendung findet und dort positive Ergebnisse im Umgang mit diesen Herausforderungen zeigt.

Die Diskussion um Prostitution in Deutschland bleibt also spannend. Es bleibt abzuwarten, welche Veränderungen tatsächlich aus der aktuellen Debatte und den vorliegenden Evaluationsergebnissen resultieren werden. Der Bedarf nach einer schützenden und gerechteren Gesetzgebung wird immer deutlicher.