Chaos auf der S-Bahn: Baustelle sorgt für Durcheinander in München
Pasing erlebt S-Bahn-Chaos wegen Bauarbeiten und Signalstörungen. Fahrgäste kämpfen mit Verspätungen und überfüllten Zügen.

Chaos auf der S-Bahn: Baustelle sorgt für Durcheinander in München
Nach fast zehn Tagen Bauarbeiten ist die Münchner S-Bahn wieder weitgehend im regulären Betrieb auf der Stammstrecke. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sind zwar weiterhin einige Verbindungen ausgefallen, insbesondere zu Stoßzeiten, doch die geplanten Arbeiten im Bereich Laim wurden in der Nacht auf Montag abgeschlossen. Allerdings sorgt eine Signalstörung, deren Ursache derzeit ermittelt wird, für mögliche Verspätungen auf der Stammstrecke. Die Infrastruktur-Tochter der Deutschen Bahn, DB Infrago, ist bereits dabei, die Probleme zu beheben.
Die Sperrung des westlichen Teils der Innenstadtroute wegen der Bauarbeiten zur zweiten Stammstrecke hatte tagelanges Chaos verursacht. Überfüllte Regionalzüge führten zu Verwirrung bei vielen Fahrgästen, die sich über geänderte Routen informierten. Kräftige Kritik erhielt die Deutsche Bahn vom Fahrgastverband Pro Bahn Oberbayern, der die vergangene Woche als „Woche voller Zumutungen“ für die Fahrgäste bezeichnete. Besonders heikel war die Situation für Pendler aus dem Umland, die zeitweise keinen Platz in den überfüllten Regionalzügen am Hauptbahnhof fanden.
Kritik und Forderungen
Die Herausforderungen an den Pendlerverkehr wurden von Pro Bahn klar benannt. Die Forderung nach einem verstärkten Einsatz von Regionalzügen sowie zusätzlichen Pendelzügen wurde lautstark erhoben. Auch die Nutzung von Fernzügen zwischen Hauptbahnhof und Pasing sollte in diesen angespannten Zeiten nicht ignoriert werden. Das derzeitige Ersatzbuskonzept erachten die Fahrgäste als völlig unzureichend, insbesondere im Berufsverkehr.
Bald schon stehen die nächsten Bauarbeiten an, die vom 15. bis 17. November stattfinden werden. An diesem Wochenende wird nur die S6 auf der Innenstadtroute fahren, und die ersten Einschränkungen könnten bereits am Freitagabend, dem 14. November, ab 22.20 Uhr beginnen. Da stellt sich die Frage, wie viele Pendler dann wohl wieder vor verschlossenen Türen oder überfüllten Zügen stehen werden. Die restlichen S-Bahnlinien enden je nach Route am Hauptbahnhof, Heimeranplatz oder in Pasing. Für die Strecke zwischen Trudering und Ostbahnhof sind Ersatzbusse im Einsatz, wobei ein Umstieg auf die U-Bahn empfehlenswert ist.
Ausblick und erneute Wartungsarbeiten
Die ursprünglich als normale Wartungsarbeiten angesetzten Gleis- und Kabeltiefbauarbeiten haben sich also zum echten Knackpunkt entwickelt. Dazu kommen Prüfungen auf mögliche Weltkriegsblindgänger am Ostbahnhof, welche die Problematik noch verstärken. Die nächsten ähnlichen Einschränkungen sind dann auch bereits für die ersten und zweiten Adventswochenenden zu erwarten. Wenn man bedenkt, dass die S-Bahn als zentraler Bestandteil des Münchner Nahverkehrs gilt, ist die aktuelle Lage ein ernstzunehmendes Problem für die Stadt und ihre Reisenden.