Kampf um die Ami-Siedlung: Denkmalschutz gegen neue Wohnträume!

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Anwohner in Obergiesing-Fasangarten kämpfen für den Denkmalschutz der „Ami-Siedlung“ gegen Nachverdichtungspläne der Stadt.

Anwohner in Obergiesing-Fasangarten kämpfen für den Denkmalschutz der „Ami-Siedlung“ gegen Nachverdichtungspläne der Stadt.
Anwohner in Obergiesing-Fasangarten kämpfen für den Denkmalschutz der „Ami-Siedlung“ gegen Nachverdichtungspläne der Stadt.

Kampf um die Ami-Siedlung: Denkmalschutz gegen neue Wohnträume!

Im Münchner Stadtteil Fasangarten regt sich Widerstand: Anwohner der historischen „Ami-Siedlung“ am Perlacher Forst setzen sich energisch für den Erhalt ihrer Wohnumgebung ein. Die Siedlung aus den 1950er-Jahren, die ursprünglich für Angehörige des amerikanischen Militärs errichtet wurde, steht im Fokus von Nachverdichtungsplänen des Bundes und könnte bald erheblich verändert werden. Stadtbaurätin Elisabeth Merk hat nun angekündigt, die Baupläne zu überarbeiten und Alternativen zur Nachverdichtung zu prüfen, wie tz.de berichtet.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant den Abriss von 15 der insgesamt 54 Gebäuderiegel, um Platz für fünf neue Wohngebäude zu schaffen. Insgesamt sollen dabei rund 1000 zusätzliche Wohnungen entstehen, bei einer angestrebten Kaltmiete von maximal zehn Euro pro Quadratmeter. Dabei richten sich die Pläne vor allem an Bedienstete des Bundes wie Polizei, Zoll und Bundeswehr. Doch der Plan steht aufgrund des Widerstands in der Landes- und Kommunalpolitik auf der Kippe, wie sueddeutsche.de erläutert.

Ein beliebtes Wohngebiet im Fokus

Die „Ami-Siedlung“ gilt als die größte und bedeutendste US-Siedlung auf deutschem Boden. Sie erstreckt sich über 46 Hektar und besteht aus dreigeschossigen Zeilenbauten, umgeben von viel Grün, und bietet moderne Annehmlichkeiten wie Schulen, Geschäfte und ein Freizeitzentrum. Aktuell steht nur das Cincinnati-Kino unter Denkmalschutz, was die Anwohner und die Interessengemeinschaft Wohnanlagen am Perlacher Forst (IWAP) in ihrer Mission zusätzlich anspornt. Sie haben bereits eine Petition mit 2500 Unterschriften eingereicht, um den wissenschaftlichen Ausschuss des Bayerischen Landtags auf die Denkmalschutzbedürftigkeit hinzuweisen.

Der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses, Robert Brannekämper von der CSU, unterstützt bereits die Denkmalwürdigkeit der Siedlung. Stadtbaurätin Merk hat nun Angaben gemacht, dass die geplanten grünen Höfe im Zuge der Nachverdichtung nicht weiterverfolgt werden. Eine Prüfung zur Schutzwürdigkeit der gesamten Siedlung ist im Gange, und ein Gutachten zur städtebaulichen sowie kulturhistorischen Bedeutung wurde in Auftrag gegeben.

Erhalt der Geschichte vs. neuer Wohnraum

Alois Schwarzhuber von der IWAP hat betont, dass es nicht darum gehe, die Nachverdichtungspläne gänzlich zu verhindern. Vielmehr möchten die Anwohner den Erhalt ihrer Siedlung und die Würdigung ihrer Geschichte in den Vordergrund stellen. Viele kritisieren, dass neuer Wohnraum auf Kosten des Denkmalschutzes und der Lebensqualität geschaffen werden soll, während bestehende Wohnungen in der Siedlung leerstehen. Anwalt Benno Ziegler warnt, dass geplante Eingriffe ein wertvolles Kulturerbe unwiederbringlich zerstören würden.

Zusammengefasst könnte man sagen, dass in Fasangarten zurzeit eine spannende Debatte über Wohnraum und Denkmalschutz entbrannt ist. Ob es gelingt, einen Weg zu finden, der sowohl den Bedarf an neuem Wohnraum als auch den Erhalt dieser bedeutenden Siedlung in Einklang bringt, bleibt abzuwarten.